Berlin hat ihn 2019 als erstes Bundesland zum gesetzlichen Feiertag erklärt.
Der Frauentag wird auf der ganzen Welt gefeiert. Das Datum hat eine lange Tradition und geht auf die Frauenbewegung im 19. Jahrhundert zurück. Jährlich am 8. März wird der Internationale Frauentag gefeiert, er ist auch unter der Bezeichnung Weltfrauentag bekannt. Im Mittelpunkt steht dabei seit inzwischen über 100 Jahren die Rolle der Frau in der Gesellschaft. Der Tag soll weltweit auf Themen und Probleme von Frauen aufmerksam machen.
Gleichberechtigung – ist kein leeres Wort – Frauen kämpfen gegen Gewalt – sexuellen Missbrauch – Beschneidung und für ihre Freiheit.
In Mitteleuropa gibt es Gesetze die Frauen schützen sollen, doch ermordet werden Frauen und Mädchen. In anderen Kulturen muss man noch mehr um Frauenrechte kämpfen.
Zur Geschichte des Frauentags
Ursprünglich entstand der Internationale Frauentag aus einer Initiative mehrerer sozialistischer Organisationen in den USA. Die Sozialistische Partei Amerikas gründete 1908 ein Nationales Frauenkomitee, das sich für das Wahlrecht für Frauen einsetzen sollte. Dieser Tag, der auf den 28. Februar 1909 fiel, war ein großer Erfolg, da sich der Aktion auch bürgerliche Frauenrechtlerinnen anschlossen.
Diese Idee griff auch die deutsche Sozialistin Clara Zetkin auf und trug die Forderung nach einem Wahlrecht für Frauen 1910 bei der 2. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz vor. Es folgte ein erster Frauentag in Europa, der am 19. März 1911 in Dänemark, der Schweiz, Österreich-Ungarn und auch Deutschland begangen wurde. Als die provisorische Reichsregierung nach dem Krieg 1918 ein Wahlrecht für Frauen und Männer ab 20 Jahren einführte, erschien der Weltfrauentag zunächst nicht mehr relevant. Allerdings gewann er in sozialistischen Kreisen weiter an Bedeutung.
Schließlich legte die 2. Internationale Konferenz kommunistischer Frauen 1921 den 8. März als festes Datum für den Frauentag fest – an diesem Tag hatten Bäuerinnen, Arbeiter- und Soldatenfrauen durch ihren Streik 1917 in Sankt Petersburg die russische Februarrevolution ausgelöst.
Neue Frauenbewegung
Nach einem Verbot der Nationalsozialisten gewann der Weltfrauentag in den 1960er-Jahren mit der neuen Frauenbewegung wieder stark an Bedeutung.
„Hier stand jetzt die Gleichberechtigung von Frau und Mann verstärkt im Mittelpunkt“, erzählt Petra Timm vom Personaldienstleister Randstad. „Frauen gingen auf die Straße und protestierten zum Beispiel für das Recht auf legale Abtreibung, gegen Gewalt an Frauen und für die Gleichbehandlung auf dem Arbeitsmarkt und in der Politik. Der 8. März steht symbolisch für den weltweiten Kampf der Frauen um ihre Rechte und soll ihr Engagement gegen Diskriminierung, Gewalt und Krieg würdigen.“
Dass der Weltfrauentag weiterhin seine Berechtigung hat, zeigt ein Blick auf die Zahlen: Noch immer erzielen Frauen in Deutschland im Schnitt 40-45 Prozent (Ost und West) weniger Erwerbseinkommen als Männer. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und der Freien Universität (FU) Berlin im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.
Für viele Frauen ein Feiertag
„Am Frauentag haben Beschäftigte in 26 Ländern arbeitsfrei“, weiß Petra Timm. Beispielsweise in Russland ist er einer der wichtigsten Termine im Jahr. In einer Mischung aus Valentins- und Muttertag werden in Russland heute nicht nur Ehefrauen und Mütter, sondern auch Arbeitskolleginnen mit Pralinen, Parfüm und Schmuck bedacht. Wie in Madagaskar und Nepal ist in China der 8. März ein Feiertag nur für Frauen. In chinesischen Staatsbetrieben bekommen sie häufig den halben Tag frei, manchmal verteilen die Unternehmen auch kleine Aufmerksamkeiten. Der Frauentag wird in Deutschland und Polen mit roten Nelken gefeiert, in Italien werden meist gelbe Mimosen an Frauen verteilt. Diese gelten seit den Widerstandskämpfen während der Herrschaft der Faschisten als Zeichen für die Befreiung der Frauen von männlicher Unterdrückung.
txn
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