Der neue Juke ist ein Crossover mit Stil und guter Ausstattung.
Die 2. Modelgeneration des Nissan Juke zeigt sich erwachsener als der Vorgänger. Das bekannte individuelle optische Außendesign ist mit einigen Änderungen immer noch cool und unverwechselbar. Das polarisierende Design bezieht sich auf ein Styling das man sonst nur von Konzeptstudien kennt.
Der Juke ist kein Kleinwagen mehr aber immer noch kompakt genug für die Stadt. Er nutzt die Plattform von Renault-Nissan, wie die beiden Renault-Modelle Clio und Captur. Mit den Maßen L = 4,21m, B = 1,99m inkl. ASP und H = 1,60m beweist er sein kompaktes Format.
Der Juke als Coupé-Crossover
Das flotte Design zeigt sich in einer markanten Front mit hohem Wiedererkennungswert. Eine breite V-förmige Chrom-Spange, die in schmale LED-Tagfahrleuchten übergeht, umfasst den großen Kühlergrill. Die Scheinwerfer in Voll-LED-Technik befinden sich in einem separaten runden Leuchtelement. Das Dach über den bauchig ausgestellten Kotflügeln verläuft im Stil eines Coupés, schräg nach hinten stark abfallend. Dazu passen die hinteren Türgriffe, integriert in die C-Säule und damit fast unsichtbar.
Am Heck sind scharfkantige LED-Rückleuchten im dreidimensionalen Bumerang-Stil dominant. Da der Heckstoßfänger sehr weit nach oben reicht ist die sehr schön geformte Heckklappe mit der Ladekante in 78 cm Höhe für bequemes Beladen etwas hoch.
Mehr Platz, mehr Komfort
Im Juke sitzt man bequem in Teilledersitzen und einem deutlich größeren Platzangebot als im Vorgänger. Dafür verantwortlich ist der 10 cm gewachsene Radstand, das bedeutet mehr Knieraum und mehr Kopffreiheit im Fond.
Der Innenraum wurde ohne übertriebene Modernität gestaltet. Auf dem Armaturenbrett, der Türverkleidung und im Fußraum machen Soft-Touch-Materialien einen hochwertigen Eindruck. Die sportlichen Sitze mit Lederbezug und die Ambiente-Beleuchtung tragen ebenfalls zum wertigen Inneren bei. Die Steuerelemente und Schalter sind intuitiv bedienbar. Große Rundinstrumente hinter dem abgeflachten lederummantelten Multifunktions-Lenkrad und die Bedienung der Klimaanlage funktioniert über konventionelle Tasten außerhalb des 8 Zoll Farbdisplay mit großem Touchscreen.
Gute Ausstattungsstruktur mit neuer Technik
Das Infotainment-System Nissan Connect verfügt über Apple CarPlay und Android Auto für eine gute Smartphone-Integration und fungiert als WLan-Hotspot, so dass die Mitfahrer ihre eigenen Geräte drahtlos verwenden können. Auch der Empfang von DAB+ ist immer dabei. Die Sicherheits- und Assistenten-Ausstattung ist in der Tekna-Version sehr umfangreich. Es gibt eine Kollisionswarnung, ein Notbrems-System samt Personen-Erkennung und einen Spurhalte-Assistenten mit Warnfunktion oder leichten Bremseingriff zur Spurkorrektur. Ebenfalls Serie sind der Auspark-Assistent, Geschwindigkeitsbegrenzer, ACC und eine Verkehrszeichen-Erkennung.
Der Kofferraum ist nun großzügiger dimensioniert und besitzt ein Fassungsvermögen von 422 Liter bis 1305 Liter. Eine Größe, dass auch ein klappbarer Kinderwagen hinein passt. Die Rückbank ist im Verhältnis 60 : 40 umlegbar, so dass auch längere Gegenstände befördert werden können. Der variable Ladeboden erweitert den praktischen Nutzen.
Motor
Unser Testwagen ist mit dem 1.0 Liter-Dreizylinder-Turbo-Benzinmotor mit 117 PS (86 kW) und 7-Gang-Doppelkupplungs-Getriebe (DCT) ausgestattet. Die Beschleunigung von 0 auf 100 erfolgt in 11,1 sec. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 180 km/h. Der Normverbrauch ist mit 4,8 Liter (Test: 6,5 Liter) angegeben. Der CO2-Wert lautet auf 110 g/km, die Schadstoff-Einstufung ist Euro 6d-Temp, Effizienzklasse „B“.
Wie fährt sich der Nissan Juke 1.0 Tekna ?
Der Einstieg in den Juke ist durch die höhere Sitzposition bequem und entspannend. Leider ist die Übersicht nach hinten nicht ganz so befriedigend. Hilfreich ist da die Heckkamera mit der 360-Grad-Kamera für präzises Rangieren. Mit dem 1.0 Liter Dreizylinder-Turbobenziner ist der Juke gut motorisiert. Zügig lässt sich der Fronttriebler bewegen und hat mit dem 1,2 Tonner nicht viel Mühe. Der Dreizylinder läuft kultiviert. Wird Leistung gefordert ist ein kerniger Klang zu hören. Das 7-Gang-Doppelkupplungs-Getriebe schaltet exakt die Gänge.
Der neue Nissan Juke bietet eine gute Fahrstabilität auch nach plötzlichen Lenkmanövern. Die Lenkung reagiert auf Lenkbefehle gut bietet aber nur durchschnittliche Rückmeldung. Der Geradeauslauf könnte einen Tick besser sein, die Zielgenauigkeit ist aber einwandfrei. Die Federung hat eine straffe Grundtendenz, bietet aber genug Komfort. In der Stadt sind bei geringen Geschwindigkeiten Unebenheiten auf der Fahrbahn zu spüren. Grundsätzlich wirkt sich aber die höhere Bodenfreiheit positiv auf das Dämpfungsvermögen des Fahrwerks aus. Auf der Landstraße ist man lässig und unaufgeregt unterwegs. In Kurven ist eine Wankneigung der Karosserie kaum zu spüren. Auf der Autobahn bei höheren Geschwindigkeiten ist der Juke ebenfalls unauffällig was größere Karosseriebewegungen betrifft. Fahrgeräusche halten sich bis 140 km/h in Grenzen. Die Bremsanlage zeigt sich standfest und lässt in ihrer Leistung auch bei hoher Beanspruchung nicht nach. Das Bremsgefühl ist gut, das Ansprechen und die Dosierbarkeit sind einwandfrei.
Unser Fazit
Aktive und passive Sicherheit, Kindersicherheit und Fußgängerschutz sind die herausragenden Features beim Nissan Juke. Dazu gehören auch die günstigen monatlich Gesamtkosten. Das Fahrzeug ist für kleine Familien, für Senioren und Menschen, die besonderen Geschmack für nicht alltägliche Fahrzeug-Designs besitzen. Eine Erweiterung der Motorenpalette sollte sich positiv auf die Verkaufszahlen bemerkbar machen, besonders im Hinblick auf den Wettbewerb. Mit einem Grundpreis von 18.998,66 € (Testwagen-Preis Ausstattung Tekna: 29.565,38 €) ist ein guter Anfang gemacht.
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