Zu wenig Pflegekräfte in Deutschland – ins Ausland ziehen als Lösung?

Die Politik muss handeln

Steigender Fachkräftemangel in der Altenpflege nimmt zu.

Zu wenig Pflegekräfte in Deutschland. Der Bundesverband Haushaltshilfe und SeniorenBetreuung e.V. (BHSB e.V.) bemängelt fehlende Konzepte zur Versorgung älterer und pflegebedürftiger Menschen in den eigenen vier Wänden. Im Folgenden nimmt der BHSB Stellung zur aktuellen Situation der Pflege in Deutschland.

In ihrem aktuellen Report „Pflege 2030“ konstatiert die Bertelsmann Stiftung eine mehr als bedrohliche Pflegesituation im zukünftigen Deutschland: Erstellt wurde ein Atlas, der die Auswirkungen der steigenden Zahl Pflegebedürftiger auf 402 Kommunen verteilt darstellt und ausweist, in welchen Landstrichen Deutschlands der proportional steigende Fachkräftemangel am stärksten deutlich werden wird.

Nach dieser Studie werden 2030 insgesamt 489.783 Vollzeitkräfte in der Pflege fehlen

In manchen Regionen werden die Betroffenen diesen Mangel mehr spüren als in anderen: So werden in Hamburg weit über 3.000 Kräfte fehlen ebenso wie in Berlin, im bayrischen Coburg und Bamberg werden es weit unter 600 sein. Besonders stark wird es der Studie nach Deutschlands Osten treffen: Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg werden ebenso unter dem Fachkräftemangel leiden wie Sachsen.

Verbrachten 1992 laut Deutscher Rentenversicherung etwa 115.000 deutsche Rentner ihren Lebensabend im Ausland, sind es jetzt nun mehr über 170.000. Denn während immer weniger Menschen in der Pflege arbeiten, steigen die Kosten für einen Pflegeheimplatz und werden für viele Rentner, Pflegebedürftige und ihre Angehörigen in Deutschland unerschwinglich. Das Statistische Bundesamt bezifferte die monatlichen Kosten für einen Heimplatz im Jahr 2011 je nach Pflegestufe auf 2.500 Euro bis 3.400 Euro. Unter Berücksichtigung der möglichen Zuschüsse durch die Pflegekassen entstehen so Versorgungslücken in der Pflegestufe I von 1.477 Euro, in Pflegestufe II von 1.681 Euro und in der dritten Stufe bereits von 1.968 Euro – im Monat!

Viele Rentner, Pflegebedürftige und Angehörige fliehen vor diesen finanziellen Risiken ins Ausland

So liegt die Kaufkraft einer deutschen Rente in Thailand um 70 Prozent über der bundesdeutschen, in der Türkei ist sie gar doppelt so hoch. So entstehen Bilder von abgeschobenen Pflegebedürftigen in ausländischen Heimen, die in der letzten Zeit für Furore sorgten.

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2 Kommentare

  1. Sehr traurig. Die Vorstellung nahe Verwandte künftig in anderen Ländern zu wissen, finde ich nicht allzu verlockend..
    Von der jüngeren Generation habe ich des öfteren gehört, dass die Möglichkeit sich beruflich in die Richtung einer Pflegekraft zu entwickeln auch nicht allzu viel verspricht..

  2. Die drastische Flucht der Rentner und Pflegebedürftigen ins Ausland war mir bisher nicht so bekannt, ein doch sehr wichtiger und interessanter Aspekt. Da sich in meinem eigenen Familienkreis mehrere ältere und pflegebedürftige Menschen befinden, verfolge ich das Thema eventuell etwas stärker als manch anderer. Dass die Zahl der Pflegebedürftigen innerhalb von 2 Jahren um sieben Prozent auf 2,5 Millionen gestiegen ist (Quelle: http://bit.ly/TfWm5c), ist doch sehr erschreckend. Deutschland ist darauf nicht vorbereitet und der Personalmangel entwickelt sich leider auch nicht in die positive Richtigung. Ich hoffe, dass sich hier etwas tut und das ältere Menschen nicht die Flucht ins Ausland als letzten Ausweg wahrnehmen müssen.

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