HNO-Medizin behandelt gesamten Atemweg zunehmend als Einheit.
Schleimlöser auf Pflanzenbasis sind bei akuten und chronischen Atemwegsinfekten hoch wirksam und den chemischen Produkten zum Teil sogar überlegen. Das berichtet der HNO-Facharzt Andreas Temmel anlässlich einer Präsentation des Pharmaunternehmens Pohl Boskamp http://pohl-boskamp.de. „Für die Behandlung der Bronchitis und Sinusitis spielen Schleim- und Hustenlöser eine wichtige Rolle. Alternativen auf Pflanzenbasis werden von Patienten oft gefordert und zeigen sich zunehmend auch in Studien wirksam“, so der Experte .
Kaputte Waschanlage
Zu den am häufigsten auftretenden Atemwegsbeschwerden gehören die Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) sowie jene der Lungenbläschen (Bronchitis), wobei jede Erkrankung in akuter und chronischer Form auftreten kann und je nach genauer Verortung zahlreiche Unterformen besitzt. Der Trend läuft darauf hin, diese Leiden als ein einziges Problem zu erkennen und zu behandeln, erklärt Temmel. „Entzündungen der Luftwege zwischen Nase und Lunge haben denselben Auslöser, betreffen dasselbe Gewebe und verlaufen auch ähnlich. Beeinträchtigt ist stets die Selbstreinigung der Atemwege.“
Das Prinzip dieser Selbstreinigung vergleicht der Wiener HNO-Arzt mit einer Waschanlage. „Die Schleimhäute der Atemwege erwärmen, befeuchten und reinigen die Luft. Eingeatmete Krankheitserreger bleiben auf ihrer Schleimschicht kleben, werden in Richtung Rachen transportiert und in der Regel nach dem Verschlucken im Magen unschädlich gemacht.“ Allergien oder Infektionen durch Viren und Bakterien sorgen dafür, dass die Schleimhaut anschwillt, zähen Schleim produziert oder diesen nur schlecht abtransportiert. Für die Behandlung spielen Schleim- und Hustenlöser eine wichtige Rolle.
Pflanzliche Mittel im Trend
Neben synthetisch hergestellten Wirkstoffen wie Ambroxol, Bromhexin und Carbocistein sind als Schleimlöser auch Teemischungen, Säfte und Tropfen aus Pflanzen beliebt. Viele Patienten fordern vom Arzt pflanzliche Wirkstoffe, da sie sich davon weniger Nebenwirkungen erhoffen. „Verwendet werden etwa Thymian, Süßholzwurzel, Fenchel, Anis und Spitzwegerich sowie Lindenblüten, Primelwurzel, Efeublätter, Eukalyptusöl und Seifenrindenbaum. Was ihre ausreichende Überprüfung erschwert, ist jedoch das breite Wirkspektrum sowie die ungenaue Dosierung etwa im Tee“, so Temmel.
Mehrere Produkte der Phytotherapie wurden allerdings dank ihrer genauen Dosierung wissenschaftlich gut dokumentiert. Ein Beispiel dazu ist der Schleimlöser Myrtol. Studien an 6.000 Patienten belegen dem als Kapsel eingenommenen Mittel eine gute schleim- und sekretlösende sowie den Schleimabtransport fördernde Wirkung. Zudem hemmt es auch Schleimhautinfektionen durch abschwellende, antioxidative und antimikrobielle Wirkung. „In vielen Fällen kann Myrtol auch Antibiotika ersetzen“, erklärt Martina Ehmen, Fachreferentin Medizin beim Erzeuger Pohl Boskamp.
pte
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