Holen Sie sich einige davon zu Ihnen nach Hause.
In Tschechien heißt es: „Březen – za kamna vlezem… duben – ještě tam budem“, was so viel bedeutet wie: „März – wir machen es uns auf dem Kachelofen gemütlich… April – wir bleiben da noch eine Weile.“ Schließlich heißt es auch auf Deutsch „Aprilwetter – April, April, der macht was er will“.
Wegen des möglichen „Kaminwetters“ müssen wir in den nächsten Tagen überwiegend zu Hause bleiben – beste Gelegenheit, kulinarisch tätig zu werden und mindestens eine kulinarische Reise durch Tschechien zu unternehmen. Schauen Sie auch hier: https://besserlaengerleben.at/reisen/jetzt-sich-ueber-die-naechste-reise-informieren-prag-virtuell-erleben.html
Tschechien ist für vieles bekannt
Zunächst hier im Video ein kleiner Querschnitt durch die Tschechische Republik
Unter anderem auch für seine Märchen und in den klassischen Märchen gibt es einen Honza (Hans), der am liebsten zu Hause auf dem warmen Kachelofen entspannt, während die Mutter für ihn eine gute Suppe kocht. Suppe wird (nicht nur in Tschechien) als ein Grundgericht oder sogar als Medizin angesehen, wofür es im Tschechischen auch ein Sprichwort gibt „Polívka je grunt, ostatní je špunt“ (Die Suppe ist das Wichtigste, der Rest ist nur Abschluss). Eine der beliebtesten Suppen nicht nur in den Geschichten sondern auch heutzutage unter den Einheimischen ist die Kartoffelsuppe. In dem tschechischen Rezept dürfen auf keinen Fall Pilze fehlen, die jeder Haushalt in getrockneter Variante vorrätig hat. Pilze sind übrigens eine sehr beliebte Zutat von tschechischen Gerichten. Kein Wunder, denn Pilzesammeln kann man ohne Zweifel als tschechischen Nationalsport bezeichnen. Zu weiteren Suppenklassikern gehört die Pilzrahmsuppe mit Dill und pochiertem Ei (kulajda), die Suppe „kyselo“ aus dem Riesengebirge, die Krautsuppe mit Kümmel und Wurst sowie Linsensuppe und auch Knoblauchsuppe oder starke Brühen.
In den tschechischen Gebirgen wie dem Böhmerwald (Šumava) an der deutsch-tschechischen Grenze oder dem Riesengebirge – dem höchsten Gebirge des Landes (Krkonoše) findet man traditionelle Berghütten, die wunderschöne Kachelöfen beherbergen, wo viele regionale leckere Spezialitäten entstanden sind, wie die o.g. Suppen, Pilzspezialitäten, Kartoffelgerichte, aber auch süße Gerichte und Gebäck. Eines der beliebtesten Gerichte in allen Regionen Tschechiens ist der „bramborák“ (Kartoffelpuffer), der in Tschechien herzhaft mit verschiedenen Füllungen oder auch als Beilage serviert wird, am liebsten nach dem Grundrezept, das nach Majoran und Knoblauch duftet.
Hier eine Broschüre über die tschechische Küche: http://www.czechspecials.cz/Czechspecials/media/Files/Brochures/ceska_kuchyne_de.pdf
Ein Lieblingsgericht aus der Kindheit
Aus Kartoffeln können aber auch in Tschechien süße Speisen entstehen wie „škubánky“ (Kartoffelnocken), die traditionell mit Mohn und Puderzucker serviert werden.
In den Tälern unter den Bergen, wo milderes Klima herrscht und Obst gedeiht, werden mit der Ernte der ersten Früchte Anfang Sommer bis zu der Herbsternte verschiedenste Variationen von Obstknödeln gekocht: beginnend mit Erdbeeren über Kirschen, Aprikosen, Blaubeeren und alle anderen Beeren bis zu Zwetschgen im Herbst kann sich jeder seine Lieblingsfüllung aussuchen. Die gefüllten Knödel werden mit hartem Quark (tvaroh), Puderzucker und Butter serviert.
Ein süßer Klassiker, der aus jeder Berghütte mit dem klassischen Kachelofen duftet und der auch der einzige Muss-Mitbringsel jedes Märchen-Honzas (Hans´) auf den Weg in die große Welt war, sind „buchty“ (die Buchteln). Das Hefeteiggebäck wird traditionell mit Mohn, Quark oder Pflaumenmus gefüllt. Mohn, Quark und Pflaumenmus ist die Heilige Dreifaltigkeit der traditionellen süßen tschechischen Küche. Nicht im Gebäck versteckt, sondern als eine dekorative Kunst in fantasiereichen Mustern kommen sie in verschiedenen Varianten von „koláč“ zur Geltung, z.B. auf dem „chodský koláč“ – runde flache Hefeteigkuchen aus Chodsko (Chodenland – Region am Fuße des Böhmerwaldes).
Hier Oma´s Geheimnis zur Zubereitung
In einer Tasse die Hefe zerkrümeln, etwas Zucker und lauwarme Milch hinzufügen und an einem warmen Ort aufgehen lassen. In der restlichen Milch zerlassen wir die Butter. Mehl, eine Prise Salz, den restlichen Zucker, die Eigelbe, ein paar Vanillekörner oder etwas Vanillezucker und eine Prise Zitronenschale in eine Schüssel geben.
Die warme Milch mit Butter untermischen und zum Schluss die Hefe dazu schütten. Einen glatten Teig kneten, leicht mit Mehl bestäuben und an einem warmen Ort so lange aufgehen lassen, bis der Teig die doppelte Größe erreicht hat.
Während der Teig aufgeht, bereiten wir die Füllung zu. Für die Quarkfüllung den Quark mit Eigelben und Zucker verrühren. Rosinen kurz in Rum eintunken, abtropfen lassen und zum Quark hinzufügen. Für die Pflaumenmusfüllung reicht es das Mus mit etwas Rum zu vermischen.
Die meiste Arbeit macht die Mohnfüllung: den gemahlenen Mohn mit Milch, Zucker, Zimt und Vanille kochen, zum Schluss Rosinen, etwas Rum und Kakao je nach Geschmack untermischen und auskühlen lassen.
Das Backbrett mit Mehl bestäuben, den Teig entweder gleich zu einer dicken Scheibe rollen, diese in Quadrate zerschneiden, oder gleich Teigstücke abschneiden und mit bestäubten Händen zu Fladen formen. In die Mitte jedes Fladens ungefähr einen Teelöffel Füllung geben, die Teigränder über die Füllung legen und einschließen und eine Kugel formen.
Nach und nach die Buchteln in Reihen in den gebutterten Bräter legen, jede Kugel von allen Seiten sorgfältig mit Butter einpinseln, zum Schluss auch von oben. In einem vorgeheizten Ofen bei 180°C ungefähr 25–30 Minuten goldgelb backen. Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.
Tipp:
Probieren Sie die Buchteln vor dem Backen nicht nur mit Butter, sondern mit Butter und Rum einzupinseln. Sie werden wunderbar durften und lange weich bleiben.
Guten Appetit!
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