Der deutsche Apfel hat einen eigenen Ehrentag.
Dazu erzählt Jens Anderson von Elbe Obst im Alten Land:
„Unsere Erzeugerbetriebe in Nord, Süd, Ost und West haben langjährige Erfahrungen im Apfelanbau. Dabei legen Sie besonderes Augenmerk auf qualitativ und geschmacklich gute Sorten, wie den traditionell beliebten Elstar oder Braeburn aber auch neue Sorten, wie den rotfleischigen Kissabel, die frühe Sorte Sweetango oder den Zufallssämling Fräulein – die deutsche Apfelentdeckung! Nicht zuletzt deshalb treten wir am ‚Tag des Deutschen Apfels‘ nun schon das 12. Jahr in Folge den Beweis an, dass selbst eingelagerte Äpfel, dank ausgefeilter Lagertechnologie ebenso knackig, frisch und aromatisch schmecken, wie nach der Ernte. Und die müssen noch nicht einmal um die halbe Welt reisen. In einer Jahreszeit, in der es nur ein begrenztes Frische-Angebot aus heimischem Anbau gibt, ist das etwas Besonderes.“
Mittlere Reife?
Knackig, fruchtig süß und ganz leicht säuerlich – so schmeckt für viele der perfekte Apfel. Ein Genuss-Kriterium, dass nicht zuletzt auch vom richtigen Erntezeitpunkt abhängt. Die volle Entfaltung des Geschmacks wird bei heimischen Früchten vor allem durch die kurzen Transportwege begünstigt. So können Äpfel nämlich reifer geerntet werden. Dazu setzen die deutschen Erzeuger bei Verpackung und Transport der Früchte auf schonende Methoden, die modernsten Ansprüchen genügen. So wandern die Äpfel zum Beispiel im Wasserbad durch die Produktionslinie bis zur Packstation. Das verhindert Druckstellen und hält die Schale rundum intakt. Und so etwas wie eine künstliche, schützende Wachsschicht, die den Apfel glänzend inszeniert, findet man bei Äpfeln aus heimischer Produktion ohnehin nicht.
Weltweit beliebte Klassiker
Selbst wenn dem Lieblingsobst der Deutschen erst seit 12 Jahren ein eigener Feiertag gewidmet ist, beliebt und bekannt ist der Apfel in unseren Breitengraden schon seit Jahrtausenden. Er genießt sogar symbolische Bedeutung: bei den Kelten stand er für Tod und Wiedergeburt, bei den Germanen für Unsterblichkeit und im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gar für die Weltkugel. Deshalb hielten die Herrscher den sogenannten Reichsapfel bei Krönungszeremonien in der linken Hand. Aber nicht nur symbolisch, sondern auch landwirtschaftlich gewann er schnell an Bedeutung und ist heute das mit Abstand beliebteste Obst der Deutschen.
Äpfel in Zahlen*
Äpfel stehen im Ranking der beliebtesten Obstarten auf Platz 1 in Deutschland.
Jeder Deutsche verzehrt im Schnitt ca. 9 kg Äpfel pro Jahr oder – bei einem Gewicht pro Apfel von 150 g – 59 Äpfel pro Jahr!
Deutschland ist in Europa einer der bedeutendsten Apfelerzeuger: Jährlich werden hier rund 1 Million Tonnen der knackigen Früchte geerntet. Im Jahr 2021 waren es 1.023.316 Tonnen.
Äpfel werden in Deutschland auf einer Fläche von 34.000 Hektar angebaut – das entspricht fast ganz Mallorca!
Die wichtigsten Apfelregionen liegen an der Niederelbe, am Bodensee, im Rheinland und in Sachsen.
Der beliebteste Apfel im Ranking ist der Elstar (17,7% Absatzmenge), gefolgt vom Braeburn (12,5%) und den Sorten Gala/Royal Gala (12,3%)
86% der Äpfel wurden im Lebensmitteleinzelhandel gekauft.
Im Durchschnitt kauft ein Haushalt 15 mal pro Jahr Äpfel und nimmt dabei jeweils 1,4 kg mit.
87% aller Haushalte sind Apfelkäufer.
Die meisten Apfelliebhaber leben in NRW. Dort werden 20,8% aller Äpfel gekauft, gefolgt vom Nordwesten Deutschlands mit 16,8% und Bayern mit 14,8%.
* Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) & GfK Haushaltspanels)/Statistisches Bundesamt
Gesundheit schlemmen
Äpfel sind wahre Alleskönner: Es gibt nicht nur viele verschiedene Sorten und Geschmacksrichtungen, Äpfel sind auch ideale Durstlöscher und haben durch ihren hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt eine positive gesundheitlichen Wirkung, Nicht umsonst besagt das alte englische Sprichwort: „An apple a day keeps the doctor away“. Und selbst wenn der tägliche Apfel nicht jeden Gang zum Doktor erspart, nach den Festtags-Schlemmereien ist frisches, gesundes Obst auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung!
Paradiesische Geschmacks-Tipps!
Pur: Alle Tafeläpfel schmecken pur und sind der perfekte Snack für zwischendurch. Für jeden Geschmack gibt es den passenden Apfel und eine tolle Zubereitungsmöglichkeit. Feste Äpfel geben beispielsweise Rohkost-Gerichten den nötigen Biss: Die Sorten Evelina und Fuji harmonisieren mit einem Waldorfsalat. Zu kräftigem Käse macht sich der süß-säuerliche Braeburn gut. Im Obstsalat schmeckt der saftige Delbarestival.
Tipp: Die aufgeschnittenen Äpfel mit etwas Zitronensaft beträufeln – so gibt es keine braunen Stellen.
Backen: Gegensätze ziehen sich an: Für den klassischen Apfelkuchen empfehlen sich eher säuerliche Sorten wie Boskoop, Elstar oder Jonagold. Auch internationale Delikatessen wie die französische Tarte Tatin oder der österreichische Apfelstrudel mögen es gerne etwas sauer. Cox Orange, Gloster, Ingrid Marie oder Jonagored runden durch ihr frisches Aroma die süßen Speisen ab.
Herzhafte Speisen: Umgekehrt gilt: In deftigen Hauptspeisen sind süße Sorten besser aufgehoben. Zu Rotkohl, Schweinebraten oder Speckpfannkuchen passen die fruchtig-süßen Vertreter Golden Delicious, Cameo, Pinova und Shampion. In das rheinische Nationalgericht „Himmel un Ääd“ gehören ebenfalls Äpfel wie Gala oder Cox Orange.
Bratäpfel und Kompott: Für die Zubereitung von Bratäpfeln eignen sich Sorten, die im Ofen ihre Form behalten, wie der Boskoop oder der Holsteiner Cox. Wer Apfelkompott selber zubereiten will, greift am besten zu gelben Apfelsorten wie dem Golden Delicious.
Tipp: Die Äpfel vor dem Einkochen nicht schälen – die Pektine unter der Schale sorgen dafür, dass das Apfelmus geliert.
Apfel-Carpaccio mit Rote-Bete-Walnuss-Crunch
Einfach / Zubereitungszeit: etwa 20 Min. Zutaten für 4 Personen (als Vorspeise):
2 EL Walnüsse, gehackt
1 EL Rohrzucker
3 EL Olivenöl
Meersalz
1 Ziegen-Camembert (200 g)
2 Rote Bete (vorgekocht)
3 Äpfel (z.B. Elstar, Boskob, Granny Smith oder Kissabel)
2 TL Honig
2 EL Weißweinessig
Pfeffer
1 Baguette
Zubereitung:
Backofen auf 180 °C vorheizen. Walnüsse, Zucker, 1 EL Olivenöl und 1 Prise Salz in einem Schälchen vermengen. Camembert auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und Nüsse darüber geben. Im Ofen auf mittlerer Schiene etwa 10-12 Min. goldbraun backen.
Währenddessen Äpfel waschen, trockenreiben und Kerngehäuse herausstechen. Rote Bete schälen und zusammen mit den Äpfeln in hauchdünne Scheiben schneiden. Auf einem flachen Teller gefächert anrichten und den gebackenen Käse zusammen mit den Nüssen darüber geben.
Aus Honig, Essig und dem restlichen Olivenöl eine Vinaigrette rühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und über das Carpaccio träufeln. Auf Teller geben und mit einem knackigen Baguette servieren.
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