Wer einmal eine echte und mehrtägige Radtour machen möchte. Hier finden Sie einen Reisebericht über eine 4-tägige Radtour.
Zugegeben es gehört einiges an Vorbereitung, wie Reiseorganisation, Logistik und Radtransport, da ich mit meinem eigenen E-Bike fahren wollte. Fündig bin ich dann bei Radtourenveranstalter FunActive TOURS GmbH in Toblach geworden. Es gibt bei FunActive jede Menge an Radtouren im Angebot – je nach Können, Lust und Dauer.
Nachdem ich bereits vor inzwischen 3 Jahren eine mehrtägige Radtour von Villach nach Grado unternahm, wählte ich dieses Mal bei FunActive die Tour von Bled nach Triest aus. Diese Tour kann man noch um zwei Etappen verlängern und zwar wenn man ab Villach bis Tarvis und am 2. Tag dann von Tarvis nach Bled fährt. Somit sind es dann gesamt sechs Tage am Rad. Nachdem ich nicht soviel Zeit hatte, fiel die Wahl von Bled nach Ljubljana über Postonja, nach Lipica und das Endziel Triest. Am Vortag der Radtour fuhr ich mit dem Auto, samt Rad nach Bled und bezog das gebuchte Hotel. Nach einem kleinen Spaziergang an der Seepromenade kehrte ich auf einer die viel Seeterrassen ein und wollte einen Kaffe und die berühmte Bleder Cremeschnitte essen. Es war dies kein leichtes Unterfangen, denn ohne ein ausgiebiges Essen (Hauptgericht samt Beilagen) wollte man nicht bedienen. Wohlgemerkt es war 4 Uhr nachmittags. So suchte ich weiter und fand dann doch noch eine nette Terrasse. Übrigens bei der wirklich köstlichen Cremeschnitte dachte ich mir, die Hotels in Bled werden es schon noch einmal billiger und freundlicher geben, wenn der Tourismus nachlässt.

Ich starte meine Tour
Schauen Sie hier mein kurzes Video was Sie erwartet.
Tag 1:
Morgens nach einem ausgiebigen Frühstück gebe ich den Koffer an der Rezeption ab und der wird von FunActive jeden Tag zum nächsten Hotel gebracht. Ein feiner Service, ohne schweren Gepäck in den Radtaschen zu radeln. Eine entsprechende Rad App vom Veranstalter habe ich mir auf das Handy geladen. So ist das Navigieren einfacher, jedoch hatte ich keine Handyhalterung am Rad – die zu empfehlen ist – und so musste ich bei jeder Abzweigung das Mobiltelefon aus der Hose herausholen und nach dem richten Weg schauen. Es sind zwar durchwegs Radschilder auf der Straße montiert, doch leider nicht überall und somit nahm ich die falsche Abzweigung und führ 11 km mehr an diesem Tag. Auch wäre es nett, wenn man auf der App die gefahrenen km und die noch zu fahrenden km sieht. Dies würde die Einschätzung erleichtern. Hinweis. Achten Sie bitte auf Ihren Akkuverbrauch am Mobiltelefon!!


Man fährt über Waldetappen, wo fast nur Motorräder fahre, fährt durch die mittelalterliche Stadt Radovljica, hat eine herrlichen Blick über die Karawanken. Weiter geht es nach Kranj, wo ich gegen Mittags ankomme und mir in der Fußgängerzone ein leichtes Mittagessen gönne. Dann geht es über verkehrsarme Nebenstraßen in die seit 2016 „Grüne Hauptstadt Europa“ Ljubljana wo ich gegen 17 Uhr eintreffe. Mein Hotel liegt mitten im Zentrum und ideal um zum Abendessen einen kleinen Spaziergang zum Fluss Ljubljanica mit seinen bunt beleuchteten Brücken und an beiden Uferseiten gibt es eine Unzahl an Lokalen und Restaurants wo man vorzüglich ist. Es wird viel geboten hier, von Aufführungen an zentralen Plätzen bis zu einem Besuch auf der Burg. Aber 72 km machen einem doch etwas müde und so geht man ins Hotel zum Schlafen.

Tag 2:
Der Portier hilft mir mein völlig aufgeladenes E-Bike aus dem Keller mit dem Lift zu holen und gibt mir noch Tipp den richtigen Weg aus der Stadt zu finden. Es gelingt ganz gut, natürlich ist in einer Hauptstadt etwas mehr Autoverkehr, aber bereits nach einigen Kilometern ist man außer der Stadtgrenze und ich fahre, teils verkehrsarme Straßen, teils sogar mit eigenem Radweg.
Das Wetter spiel auch mit, es hat um die 20 Grad und ist leicht bewölkt. Wichtig ist viel Trinken, aber am Weg gibt es immer ein Cafe, ein Lokal wo man sich stärken kann. Diese Lokale sind auch in der App angezeichnet.

Heute ist mein Etappenziel Postojna, bekannt von den Tropfsteinhöhlen. Wenn Sie dies noch nicht besichtigt haben ist dies eine gute Gelegenheit und zahlt sich. (Dauer ca. 1,5 Stunden). Mein Weg dort hin führt mich über kleine Straßen, aber auch eine Abkürzung über einen Schotterweg etwas bergauf. Aber oben angekommen, geht es dafür dann wieder bergab und man macht dann ganz schön Kilometer.

Nach rund 5 Stunden und 62 km erreiche ich mein Hotel in Postojna, nach einer kleinen Suchaktion. Aber das gehört auch dazu. Hinweis. In Slowenien zeigt Google Map leider keine Radwege an und führt einem wie Autos eben fahren, leider einmal fast auf die Autobahn. Daher Vorsicht! Da ich die Tropfsteinhöhle schon kenne, erkunde ich die Stadt und finde einen herrlichen Italiener mit einer großen Terrasse. Der Hunger war groß, da Essen war vorzüglich. Beim Rückweg ins Hotel schaute ich am Hauptplatz noch einem Gaukler mit seinen Schwertern und Feuer zu, der allerhand darbot.
Tag 3:
Der Wetterbericht sagt nichts Gutes. Daher entschloss ich mich mein Regenzeug anzulegen und zum nur 800 Metern entfernten Bahnhof zu fahren und einen Teil der Strecke mit dem Zug zu fahren. Ticket um 5,60 gekauft und eine kurze Wartezeit. Inzwischen handelt es sich um ein richtiges Gewitter mit Donner und Starkregen. Nach einer kleinen Verspätung kommt mein Zug nach Divaca. Von dort sind es mit dem Rad nach Lipica nur mehr 9,5 km. Aber es kommt anders: Als ich ausstieg und mich aufs Rad setze, Gewitter und Donner. So kehrte ich unweit des Bahnhofs ein, aß zu Mittag und wartete mit anderen Radfahrern ab, bis sich das Wetter beruhigt.
So saß ich rund 1,5 Stunden und der Wirt bot mir an, er hat einen Freund mit einem Transportbus, der mich samt Rad nach Lipica bringen könnte. Das Angebot nahm ich an. Nach einer weiteren Stunde kann der Ford Transit und just als ich einstieg war der Regen zu Ende und wenig später kam die Sonne. Hätte doch etwas länger warten sollen, hätte ich mir 50,- Euro gespart. Aber was soll‘s.

In Lipica bezog ich das Hotel Maestoso, machte mich frisch und zog mich um und besuchte das Lipizzanergestüt in Lipica das seit 1580 besteht, gleich nebenan. Sehen Sie hier die Fotos und ich war erstaunt, was alles bei der Vorführung an Dressur und Talent gezeigt wurde. Ist einen Besuch wert. Das Hotel hat einen Einrichtungsstil der dem Lipizzanergestüt nachempfunden, ist, mit viel weißem Holz und Scheunentüren. Interessante Gestaltung. Wer Lust hat, kann sich hier auch das Wellnessangebot nutzen oder sogar eine Runde Golf spielen – so es ihre Kondition erlaubt.

Tag 4:
Rund um das Lipizzanergestüt findet man herrliche Aktiv- und Sportmöglichkeiten von Golf, Biken, Laufen und einfach erholen. Lipica wäre einen Kurzurlaub einmal wert.
Meine heutige Tour für mich durch das Karstgebiet mit vielen Dolinen, wo einst die Partisanen gegen Deutschland kämpften. Ich fahre durch kleine Ortschaften und heute ist die kürzeste Etappe mit nur 35 km.
Ich fahre durch das Val Rosandra bei Pesek, bevor man über die ehemalige Bahntrasse der Parenzanabahn hinunter nach Triest fährt. Die Profis würden sagen „Heute ist eine Rolleretappe“. Eigentlich bemerkt man gar nicht das man schon in Italien ist und plötzlich sieht man unten schon den Hafen in Triest. Kurz danach komme ich zur Ortstafel Triest und rolle mit meinem Rad direkt zum Hafenpromenade und gönne mir einen Aperol Spritz. Es ist alles gut gegangen, keine Defekte, keine Probleme bei Laden des E-Bikes, den Weg doch einigermaßen gefunden. Aber das gehört doch auch dazu. Nach rund 265 km fahre ich in mein Stadthotel und beschließe einen kleinen Stadtbesuch zu Fuß zu unternehmen. Welche Pracht in Triest herrscht, kennen Sie vermutlich.

Unser Fazit
Alles in allem eine gute Organisation, tolle Hotels und der Gepäcktransport hat bestens funktioniert. Danke an FunActive. Mit einigermaßen Grundkondition kann diese Tour jeder fahren. Es ist ein besonderes Erlebnis an das man noch lange zurück denkt.
Hier noch einige Bilder von Triest.
Schauen Sie sich hier unsere Radtourbericht von Villach nach Grado an.
Hier finden Sie noch einige Angebote von FunActive. https://www.funactive.info/de/radreisen/?data%5Btour_category%5D%5B%5D=Cicloturismo&data%5Bdates%5D=&data%5Bdistance%5D=0&data%5Bq%5D=







Super beschrieben. So stelle ich mir eine Radtour über 4 bis 6 tage vor.
Machen wir im Frühjahr.
Sehr nett geschrieben. macht Lust diese Tour zu fahren.
Gratulation das Sie diese Tour geschafft haben.
Mit dem Rad in Triest ist spannende. Tausende Roller und Vespa die dir um die Ohren fahren.
Aber trotzdem spannder Beitrag
Toller Radbericht.
Das würde ich auch gerne mal unternehmen.
Aber vielleicht erst nächstes Frühjahr.