Wenn nicht nur die Kohle glüht, ist Vorsicht geboten.
Sodbrennen nach der Grillparty? Sommer, Sonne, Barbecue – endlich können wir wieder Grillabende in gemütlicher Runde genießen. Doch die deftigen Köstlichkeiten vom Rost und die reichhaltigen Beilagen können bei einigen Menschen zu Verdauungsbeschwerden führen – wie etwa ein unangenehmes Brennen hinter dem Brustbein.
Wer zu Sodbrennen neigt, sollte bei der nächsten Grillparty bestimmte Leckereien mit Vorsicht genießen. Doch keine Angst: Der Genuss muss dabei nicht auf der Strecke bleiben!
Woher kommt das Brennen in der Brust?
Bei Sodbrennen steigt saurer Magensaft die Speiseröhre hinauf und reizt die dort die Schleimhaut. Zu den möglichen Beschwerden gehören Magendruck, saures Aufstoßen und brennende Schmerzen hinter dem Brustbein, die sich bis zu Hals und Rachen ausbreiten können. Die Ursachen für Sodbrennen können vielfältig sein. Infrage kommt beispielsweise eine Funktionsstörung des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen. Wenn der Muskel nicht richtig schließt, können Speisebrei und Magensäure in die Speiseröhre gelangen.
Ebenso kann eine übermäßige Produktion von Magensäure Sodbrennen verursachen. Zu den möglichen Auslösern gehören unter anderem üppige Mahlzeiten oder besonders fettige Speisen. Zudem können bestimmte Lebensmittel das unangenehme Brennen in der Speiseröhre begünstigen.
Folgende Lebensmittel können Sodbrennen auslösen
Bratwurst, Steak& Co.: Die Klassiker gehören für Fleischliebhaber zur gelungenen Grillparty einfach dazu. Doch Bratwurst und Grillsteaks enthalten viel Fett, das bei empfindlichen Mägen Sodbrennen auslösen kann. Tipp: Setzen Sie auf fettarme Fleischvarianten, wie beispielsweise mageres Geflügel oder Burger-Pattys aus magerem Rinderhack – oder probieren Sie leckere vegetarische Alternativen, zum Beispiel einen Schaschlik-Spieß mit Gemüse.
Scharfe Marinaden: Ohne würzige Marinaden schmeckt so manches Steak nur halb so gut. Doch scharfe Gewürze wie Chili und Pfeffer können Sodbrennen verursachen. Wer sensibel reagiert, sollte das Grillgut lieber pur genießen oder zu einer aromatischen Kräutermarinade greifen.
Kartoffelsalat: Der Klassiker enthält meist viel Mayonnaise und somit viel Fett. Aber auch die Variante mit Essig und Öl kann auf den Magen schlagen. Zum Glück lässt sich die beliebte Beilage leicht „entschärfen“: Ersetzen Sie die Hälfte der Mayonnaise durch fettarmen Joghurt. Eine leckere Alternative kann eine Backkartoffel mit Kräuterquark sein.
Knoblauchbrot: Für viele ist knuspriges Brot mit zerlaufener Knoblauchbutter mehr als nur Beilage. Allerdings ist auch hier viel Fett enthalten. Die Alternative: Vollkornbrot/-brötchen ohne Butter – zum Beispiel auf dem Grill knusprig geröstet. Auch Weißbrot oder geröstetes Toastbrot ist in kleinen Mengen möglich. Probieren Sie hier aus, was Sie am besten vertragen.
Obstsalat: Der fruchtige Mix ist an sich ein sehr gesunder Nachtisch. Doch einige Obstsorten, die viel Säure enthalten, können die Schleimhaut von Speiseröhre und Magen reizen und Sodbrennen hervorrufen. Dazu gehören beispielsweise Zitrusfrüchte, Ananas oder Sauerkirschen. Zu den säurearmen Sommerfrüchten zählen unter anderem Pfirsiche oder Aprikosen – die schmecken übrigens auch gegrillt ganz hervorragend!
Limonade: Eine erfrischende gekühlte Limonade ist an heißen Tagen die perfekte Erfrischung. Doch das Getränk ist nicht nur aufgrund der enthaltenen Zitronensäure für Menschen mit Sodbrennen eine schlechte Wahl. Das spritzige Getränk enthält Kohlensäure, die ebenfalls für Probleme sorgen kann. Besser geeignet ist leicht gekühlter Eistee. Eiswürfel sollten vermieden werden, da auch sehr kalte Speisen Sodbrennen auslösen können.
Tomaten: Ob auf dem Burger oder im Salat – frisch vom Strauch und in der Sommersonne gereift schmecken Tomaten am besten. Allerdings können sie Sodbrennen verschlimmern, da sie viel Säure enthalten. Greifen Sie stattdessen lieber zu Gurken. Die schmecken auch als Antipasti mit Mozzarella oder Feta sehr gut.
Rohe Zwiebeln: Sie sind würzig, scharf und peppen jeden Burger auf. Manche lieben Zwiebeln auch roh im Salat. Allerdings können sie schwer im Magen liegen und Sodbrennen verursachen. Besser: Zwiebeln anbraten oder auf dem Grill garen.
Bier, Wein & Co.: Ein Bier oder Wein zum Essen und im Anschluss einen Verdauungsschnaps? Besser nicht. Alkohol entspannt die Muskeln, und somit auch den Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen. Magensäure kann so leichter die Speiseröhre aufsteigen und das unangenehme Brennen auslösen. Wer unter Sodbrennen leidet, sollte Hochprozentiges daher lieber meiden. Je nach Sorte enthalten Rotwein und Weißwein zudem mehr oder weniger Säure, die die angegriffene Schleimhaut zusätzlich reizen kann. Wer sich doch hin und wieder ein Glas gönnen möchte, kann beim Weinhändler seines Vertrauens nach säurearmen Sorten fragen. Biertrinker sollten auf die alkoholfreie Variante ausweichen, sofern sie die enthaltene Kohlensäure vertragen.
Schnelle Hilfe gegen Sodbrennen
Doch was, wenn es in der Brust nach dem leckeren Abend trotz aller Vorsicht doch zu brennen anfängt? In diesem Fall können sogenannte Antazida aus der Apotheke helfen: So neutralisiert beispielsweise Talcid (erhältlich als Kautablette oder Liquid) die überschüssige Magensäure, wodurch die Beschwerden gelindert werden. Sobald die Produktion der Magensäure wieder ansteigt, erfolgt eine erneute Abgabe des Wirkstoffs Hydrotalcit. Somit verläuft die Regulierung bedarfsorientiert, bis der Wirkstoff aufgebraucht ist oder den Magen verlassen hat. Außerdem aktiviert das Mittel körpereigene Schutzmechanismen und stärkt dadurch den natürlichen Wiederaufbau der angegriffenen Magenschleimhaut.
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