Die zentrale Rolle und Innovationskraft der älteren Generation waren Mittelpunkt der diesjährigen 11. Sommerakademie von Seniorenbund und ESU.
Eine hochkarätige Diskussionsveranstaltung mit Expertinnen und Experten aus Politik und Wissenschaft stand am 2. Juli ganz unter dem Zeichen der „neuen Alten“: Die Sommerakademie des Österreichischen Seniorenbundes in Kooperation mit der Europäischen Seniorenunion (ESU), dem Wilfried Martens Centre for European Studies und der Politischen Akademie der Volkspartei, die heuer zum 11. Mal auf Einladung des Österreichischen Seniorenbundes in Wien stattfand.
Das erstmals digital abgehaltene Event widmete sich der zentralen und unverzichtbaren Rolle der Seniorinnen und Senioren bei allen gesellschaftlichen Entwicklungen – von Demokratie über Wirtschaft bis hin zu Arbeitsmarkt und Digitalisierung.
Dass die Seniorinnen und Senioren eine unverzichtbare Bereicherung und keinesfalls eine Last für unsere Gesellschaft sind, stellte Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec gleich zu Beginn klar:
„Wir Seniorinnen und Senioren sind weder Bittsteller noch Kostenfaktor. Wir sind Wirtschafts- und Stabilitätsfaktor und daher eine große Zukunftschance in allen Bereichen unserer Gesellschaft! Deshalb brauchen wir einen Paradigmenwechsel und einen ehrlichen Dialog über und mit dieser gewonnen Generation lebensfroher Menschen. Weg von der engen Sicht auf Kosten, hin zu unseren umfangreichen und milliardenschweren Leistungen – von Freiwilligenarbeit über Konsum bis hin zur Pflege! Nur so lassen sich unsere Erfahrung und Innovationskraft auch für die europäische Entwicklung voll nutzen!“
Und die Zahlen belegen das: Laut aktueller WiFo Studie stammten bereits 2015 knapp 40% der Konsumausgaben von Haushalten der Altersgruppe 55+. Anders gesagt: Jeder dritte Euro im Konsum stammt von den „Neuen Alten“. Ehrenamtliche Tätigkeiten im Wert von 8,6 Mrd EUR (Anm. das entspricht dem österr. Bildungsbudget von 8,9 Mrd EUR) leisten österreichische Senioren jährlich.
Das große Interesse der älteren Generation, aktiv mit der Jugend an einer gemeinsamen Zukunft zu arbeiten, kommt laut ESU-Präsidentin An Hermans vor allem davon, dass sie die Fundamente unseres heutigen Europas entscheidend mitaufgebaut haben.
Dementsprechend wollen sie auf diesem gemeinsamen Weg nicht zurückgelassen werden:
„Seniors want to be part of todays and future societies, preserving the values of freedom, peace, democracy, the rule of law, fundamentals and building blocks of the Europe they fought for. They are trustfully looking forward together with young generation. They participate in all areas of society and where needed they take part in the re-newel of the aspirations and strategies for future inclusive, resilient and human-centred societies, where no one is left behind and our grandchildren will be happy to work and live in.“
Europaministerin Karoline Edtstadler betonte, dass das Gespür der Seniorinnen und Senioren und ihre Erfahrungen unabdinglich für eine nachhaltige und starke europäische Entwicklung sind:
„Die vergangenen Monate haben die Stärken und Schwächen der Europäischen Union gezeigt. Gerade unsere Senioren haben das nötige Gespür für Entwicklungen in die richtige oder falsche Richtung. Auf sie gilt es jetzt zu hören, wenn wir in der EU-Zukunftskonferenz die Probleme der EU ansprechen. Sie kennen noch das Europa der Grenzbalken und der Nationalstaaten, darum haben sie für unsere europäischen Werte – Demokratie, Rechtstaatlichkeit und Menschenrechte – gekämpft. Aus den Erfahrungen unserer älteren Generation müssen wir die Lehren für die europäische Gegenwart und Zukunft ziehen.“
Dafür brauche es engen, generationsübergreifenden Zusammenhang. Schließlich streben die Menschen unabhängig vom Alter nach den gleichen Zielen wie Selbstbestimmung, Neugierde und Positivität im Leben, betonte die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Dubravka Šuica.
Zusammenarbeit ist der Schlüssel zu zentralen Fragen und Entwicklungen unserer Zeit – sowohl am Arbeitsmarkt, als auch in Bereichen der Digitalisierung und Entwicklung künstlicher Intelligenz, wie hochkarätige Fachexpertinnen und Experten in ihren Vorträgen und Diskussionsrunden darlegten. Besonders die wirtschaftliche Bedeutung der Seniorinnen und Senioren nimmt angesichts einer graduell und langsam alternden Weltbevölkerung zu, bestätigte Wirtschaftsprofessor Robert Zniva von der FH Salzburg, der sich in seinem Vortrag der „Kraft des Alterns“ gewidmet hat.
Was sagt unser Herausgeber Friedrich Graf bei fast jeder Gelegenheit?
„Älterwerden kann „sexy“ sein – wo sonst, als in unserem Magazin. Es ist die positive Stimmung die diese Menschen auszeichnet, ihr starker Willer, ihr Engagement und ihre Bereitschaft sich auch mit Neuem zu beschäftigen. Eine neue Aufbruchstimmung geht durch unsere Leserschaft!“
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