Der Energiebedarf verändert sich im Laufe der Jahre.
Im Alter verändert sich der menschliche Körper: Man verliert Muskelmasse, der Energiebedarf sinkt, aber der Bedarf an Nährstoffen wie Vitaminen und Mineralstoffen bleibt unverändert oder steigt sogar. Deshalb ist es notwendig, auch die Ernährung an die neuen Umstände anzupassen. Die Menü-Manufaktur Hofmann hat erfahrene Ernährungsberater:innen, die die wichtigsten Fragen zum Thema Ernährung im Alter beantworten.
Je älter man wird, desto mehr verändert sich der eigene Körper und dementsprechend auch die Anforderungen an die Ernährung. Dagmar Heckmann aus dem Team der Ernährungsberatung der Menü-Manufaktur Hofmann erklärt, auf was man im Hinblick auf Vitamine, Nährstoffe, Flüssigkeit und Co. achten muss, um sich auch im fortgeschrittenen Alter wohl zu fühlen und ausgewogen zu ernähren.
Dagmar Heckmann ist Diplom Oecotrophologin (FH) und seit 24 Jahren Ernährungsberaterin. Ihre Themenschwerpunkte liegen in den Bereichen Kundenberatung, Schulung und Speiseplangestaltung.
Auf welche Nährstoffe und Vitamine sollte im Alter besonders geachtet werden?
Dagmar Heckmann: Wegen des sinkenden Energiebedarfs benötigen Senior:innen weniger energieliefernde Nährstoffe wie Kohlenhydrate oder Fett. Gleichzeitig bleibt der Bedarf an Mikronährstoffen wie Vitaminen und Mineralstoffen bestehen oder steigt sogar. Daher sollten Senior:innen insbesondere an diese Nährstoffgruppe denken und Lebensmittel mit einer hohen Nährstoffdichte, aber geringerem Energieanteil wählen. Kritische Nährstoffe können beispielsweise die Vitamine C, D, E und Folsäure sowie die Mineralstoffe Kalzium, Magnesium und Eisen sein. Insbesondere sind hierfür Gemüse, Salat und Rohkost zu nennen. Wenn zwei Portionen Obst und drei Portionen Gemüse auf dem Speiseplan stehen, kann eine angemessene Versorgung mit diesen Nährstoffen sichergestellt werden.
Auf welche Lebensmittel sollte man eher verzichten und welche können vermehrt genossen werden?
Dagmar Heckmann: Isolierte Zucker und fettreiche Lebensmittel mit einer ungünstigen Fettsäurekombination wie Frittiertes, Süßigkeiten oder Knabberartikel sollten eher reduziert werden. Ausreichende Mengen an Gemüse, Salat und Obst sowie Vollkornprodukten sind empfehlenswert.
Thema Flüssigkeit: Wie ändert sich der Bedarf im Alter und wie kann man dem schnell und einfach gerecht werden?
Dagmar Heckmann: Die individuelle Flüssigkeitsbilanz sollte ausgeglichen sein. Der reine Flüssigkeitsbedarf bei Senior:innen liegt bei ungefähr 1,5 Liter Flüssigkeit am Tag, wobei aber Krankheiten wie Fieber, Durchfall oder Erbrechen, starke Mobilität oder Unruhe zum Beispiel bei dementen Senior:innen oder auch bestimmte Medikamente den Bedarf erhöhen können.
Neben Getränken trägt auch die Aufnahme von Nahrungsmitteln mit zur Gesamtflüssigkeitszufuhr bei. Durch den Einsatz von Smoothies, Suppen, Eintöpfen sowie wasserhaltigem Gemüse und Obst oder Desserts kann die Flüssigkeitszufuhr angehoben werden.
Eine Dokumentation der Trinkmenge ist empfehlenswert, um Ursachen für Flüssigkeitsmangel zu finden und diesen entgegenzuwirken.
Sollte man die Portionsgrößen und die Menüzusammenstellungen im Alter anpassen?
Dagmar Heckmann: Ja, Mengen und Portionsgrößen sollten sich am Bedarf der Senior:innen orientieren. Auch die gesamte Verpflegungssituation sollte an den jeweiligen Bedürfnissen orientiert sein. Je nachdem, ob ein älterer Mensch sich noch selbständig versorgen kann, Pflegebedürftigkeit oder bestimmte Krankheitsbilder hinzukommen: Die gesamte Ernährungs- und Verpflegungssituation ist zu überdenken, um das Risiko für eine Mangelernährung zu minimieren.
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