Lang leben die Bandscheiben!

Nicht jeder Rückenschmerz ist ein Bandscheibenvorfall.

Büroangestellter Jürgen kann die Diagnose seines Arztes kaum glauben: „Bandscheibenvorfall? Ich hab‘ doch gar nichts gemacht!

Daher rührt also der fiese Rückenschmerz, der mich seit Wochen plagt.“ Mit dieser Diagnose ist er nicht allein: Zigtausend Menschen trifft es jährlich. Einige auch, ohne dass Sie es überhaupt bemerken, denn nicht jeder Bandscheibenvorfall löst Beschwerden aus. Natürlich bedeutet aber auch nicht jeder Rückenschmerz, dass ein Bandscheibenvorfall vorliegt. Damit es gar nicht erst zu solch einer Diagnose kommt, hier einige Tipps.

Bandscheibenbeschwerden können in jedem Teil der Wirbelsäule auftreten und haben längst nicht immer ihre Ursache in schwerer körperlicher Arbeit. Auch einseitige Belastung – zum Beispiel überwiegend sitzende Tätigkeiten mit zu wenig Bewegung – sorgt dafür, dass es zwickt und zwackt. Denn nicht umsonst predigen Rücken-Experten schon seit Jahren, dass Sitzen für unseren Rücken mindestens ebenso schädlich ist wie Rauchen für die Lunge.

Das Kreuz mit dem Kreuz

Aber was genau zwickt denn da vom Rumsitzen? Martin Vierl, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Präventionsexperte der Aktion Gesunder Rücken e.V. kennt sich aus: „Die Bandscheibe ist eine knorpelige Verbindung zwischen zwei Wirbeln, die Stöße und Druck auf unsere Wirbelsäule abpuffert wie ein Stoßdämpfer. Ihr Kern ist eine gallertartige Masse, die von einem faserigen Ring aus festem Bindegewebe umschlossen wird. Diese Gallertmasse nimmt Wasser auf, welches unser Körpergewicht im Laufe des Tages auspresst – quasi wie ein Schwamm. Leider können unsere Schwämme mit zunehmendem Lebensalter das Wasser nicht mehr ganz so gut binden, ihre Elastizität nimmt ab und damit auch die Pufferfunktion.“ Und dann gehen die Beschwerden los.

Wer rastet, der rostet

Diese Lebensweisheit gilt ganz besonders für unsere Bandscheiben, denn sie lieben es, in Bewegung zu bleiben! Ob schwere oder einseitige Belastung – eine Ausgleichsbewegung wirkt Wunder. Zudem helfen Dehnübungen, die Muskulatur und Faszien wieder auf Vordermann zu bringen. Regelmäßiges Training der Rückenmuskulatur entlastet die Bandscheiben. Ach, übrigens: Um die Rückenmuskulatur zu stärken, muss auch die Bauchmuskulatur mit ran! Ein wahres Lebenselixier für unsere Bandscheiben ist Wasser – also täglich immer ausreichend trinken.

Daneben sorgt aber auch eine bewusste Ernährung für das Wohlbefinden unserer Stoßdämpfer. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sichern eine optimale Versorgung des Körpers!

Einfache Tipps, die den Bandscheiben guttun

Sorgen Sie für einen bewegten Alltag: Fahren Sie kurze Strecken auch mal mit dem Rad oder gehen Sie zu Fuß. Nehmen Sie die Treppe statt des Aufzugs. Stehen Sie zwischendurch mal vom Schreibtisch auf und gehen ein paar Schritte.

Bewahren Sie Haltung

Achten Sie bewusst auf Ihre Haltung – vermeiden Sie Zwangshaltungen und vorgebeugte Tätigkeiten, stehen Sie möglichst aufrecht, fordern Sie Ihre Rückenmuskulatur und nehmen Sie immer wieder einen Haltungswechsel vor. Auch bei PC-Tätigkeiten gilt: die nächste Position ist die beste Position. Also immer schön in Bewegung bleiben und auch im Sitzen oft die Position verändern.

Die richtige Ausstattung macht’s

Nutzen Sie möglichst Equipment, das die Rückengesundheit fördert. In jedem Lebensbereich gibt es Möbel und Lösungen, welche Ihr persönliches Umfeld ergonomischer machen können und Ihnen den Tag erleichtern. Eine von den medizinischen Experten der AGR geprüfte und empfohlene Übersicht finden Sie unter www.agr-ev.de/produkte.

Alles ganz entspannt

Es gibt zahlreiche Entspannungstechniken – finden Sie die richtige für Sie, um unbewusste Anspannungen zu lösen. Wie wäre es mit autogenem Training, ASMR oder bewussten Atemtechniken?

Auch ein freundschaftliches Miteinander ist wichtig. Die Pflege von Kontakten und Freundschaften pflegt auch unser Wohlbefinden. Gemeinsame Aktivitäten und schöne Momente sind daher ebenfalls heilsam.

Nehmen Sie’s sportlich

Treiben Sie Sport, idealerweise auch an der frischen Luft. Trainieren Sie, aber ohne sich zu überlasten. Vielfältige Rückenübungen für den Alltag, aber auch regelmäßige Spaziergänge, gern in der Natur, oder Radtouren wirken entspannend und fördern die Rückengesundheit.

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