Haben Sie sich schon einmal vorgestellt, wie es wäre, nicht mehr sehen zu können?
Was würde einem am meisten abgehen? Wie gut würde man sich im Alltag zurechtfinden? Haben wir in Österreich überhaupt eine gut ausgebildete Infrastruktur für blinde Menschen? All diesen Fragen sind die Fachorganisation Licht für die Welt und die Online Marktforscher*innen von Marketagent anlässlich des Welttags des Augenlichtes am 14. Oktober nachgegangen und haben die Meinungen von 500 Österreicher*innen eingefangen.
Mit dem Fazit: Nichts geht über unseren Sehsinn!
So bezeichneten 63,8 Prozent der Befragten das Sehen als ihren wichtigsten Sinn. Die zweithäufigste Nennung war weit abgeschlagen mit nur 11,8 Prozent das Riechen vor dem Tasten (11,6 Prozent). Hören und Schmecken empfinden überhaupt nur 6,4 Prozent als ihren bedeutsamsten Sinn.
Die Wichtigkeit des Augenlichtes ist nicht verwunderlich: Jeder zweite Österreicher, jede zweite Österreicherin trägt eine Brille. Die Operation am Grauen Star ist die am häufigsten durchgeführte in Österreich, sehr viele Menschen leiden unter trockenen Augen. Augengesundheit ist ein Thema, das jeden und jede früher oder später betrifft.
Liebe deine Augen
Auf die Frage, welche Dinge einem am meisten fehlen würden, wenn man nicht mehr sehen könnte, antworteten 67,2 Prozent die Selbständigkeit im Alltag gefolgt von der Tatsache, die eigenen Freund*innen und Familie nicht mehr sehen zu können (59,4 Prozent). Auch die Vielfalt der Natur nicht mehr betrachten zu können, wäre für 57,0 Prozent ein Verlust, den man sich nur ungerne vorstellen möchte.
„Die Sorge, im Falle eines Sehverlustes die eigene Mobilität und Orientierung im Straßenverkehr zu verlieren, beschäftigt 47,8 Prozent“.
Und das nicht ohne Grund, denn lediglich 27,0 Prozent der Österreicher*innen sind der Meinung, dass der Straßenverkehr, wie Straßenübergänge oder öffentliche Verkehrsmittel hierzulande ausreichend gut ausgebaut sind, damit blinde Menschen sich problemlos zurechtfinden“, so Lisa Patek, Marketingleiterin von Marketagent. In öffentliche Gebäude, wie etwa Krankenhäuser oder Ämter haben sie in Punkto Infrastruktur hingegen mehr Vertrauen (37,0 Prozent).
Auch im Berufsleben würde sich im Falle einer Blindheit so einiges ändern. Mehr als 7 von 10 Österreicher*innen könnten ihren Job gar nicht mehr ausüben, wenn sie nicht mehr sehen könnten, für 13,8 Prozent wäre dies nur teilweise möglich. Kaum überraschend würde eine Blindheit für 93,4 Prozent demnach eine große Einschränkung in ihrem Alltag bedeuten, sofern sie noch keinerlei Unterstützung oder Training erhalten hätten.
Augenmedizinische Versorgung
Die internationale Kampagne „Love your Eyes“ ruft auf, sich und seinen Augen etwas Gutes zu tun. Regelmäßige Routineuntersuchungen bei der Augenärztin des Vertrauens stellen sicher, dass Sehbehinderungen und Blindheit bestmöglich verhindert werden. Nur 47,8 Prozent der Befragten in Österreich gehen mindestens alle zwei Jahre zum Augenarzt/zur Augenärztin.
Licht für die Welt rettet Augenlicht
Nicht jeder Mensch hat die Möglichkeit kostenfrei zum Augenarzt/zur Augenärztin zu gehen: 1,1 Milliarden Menschen müssen weltweit mit Sehverlust leben, weil sie keine augenärztliche Versorgung haben. In vielen armen Regionen der Welt ist die Gesundheitsversorgung unzureichend. Es gibt zu wenig Kliniken, zu wenig Fachpersonal und die Infrastruktur ist mangelhaft. Licht für die Welt will das ändern. „Gemeinsam mit lokalen Partner*innen in Äthiopien, Burkina Faso, Mosambik, Südsudan und Uganda bauen wir medizinische Versorgung auf, um Augenlicht zu retten. Wir sind stolz, durch Operationen am Grauen Star bereits mehr als 900.000 Augenlichter gerettet zu haben“, betont Rupert Roniger, Internationaler Geschäftsführer von Licht für die Welt.
90 Prozent aller Menschen, die weltweit mit Blindheit oder Sehverlust leben könnten mit rechtzeitiger medizinischer Versorgung geholfen werden. Laut Marketagent Umfrage sind jedoch nur 13,8 Prozent der Befragten der Meinung, dass 76 bis 100% der Blindheitsfälle zu vermeiden sind. In Punkto Bewusstseinsbildung herrscht demnach noch Einiges an Nachholbedarf.
ots
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