Mehr Migräne-Anfälle im Herbst

Vorsicht

Migräne©Pexels_Andrea_Piacquadio

Was Betroffene vorbeugend und akut tun können?

Das quälende Gefühl von Kopfschmerzen ist einem Großteil unserer Gesellschaft bekannt. Während es für die meisten Menschen allerdings bei unregelmäßigen Episoden bleibt, haben Migränepatienten oft mit mehr als einem brummenden Schädel zu kämpfen. Die neurologische Erkrankung tritt häufig in Kombination mit anderen Symptomen wie Übelkeit und Sehstörungen auf und hat nicht zuletzt aufgrund des wechselhaften Wetters im Herbst in den kommenden Wochen Hochsaison. Laut einer aktuellen Studie leiden 13 Prozent der österreichischen Bevölkerung an Migräne, wobei Frauen stärker betroffen sind als Männer. Die heimische Online-Apotheke ApoMed.at erklärt, was Patienten tun können, um sich das Leben zu erleichtern.

Die meisten Menschen denken beim Thema Herbst an bunte Blätter, fallende Temperaturen und kürzere Tage. Für Migränepatienten kann die goldene Jahreszeit allerdings schnell zur Qual werden: vermehrt auftretende Wetterumschwünge und Luftdruckveränderungen bedeuten für die Betroffenen nämlich ein erhöhtes Schmerzrisiko. Auch Faktoren wie Stress, Veränderungen im Hormonhaushalt oder die Ernährung sind zu beachten – so können etwa bestimmte Lebensmittel wie Rotwein oder manche Käsesorten Migräne-Attacken auslösen. All das sind sogenannte Trigger-Faktoren. Glaubt man einer Studie der Universitätsklinik für Neurologie in Innsbruck, so leiden 13 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher an Migräne – das sind absolut betrachtet mehr als eine Million Menschen. „Besonders in der Altersgruppe zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr ist diese meist erblich veranlagte Erkrankung sehr weit verbreitet“, erklärt Apotheker Christoph Hoyer, der mit ApoMed.at eine österreichische Online-Apotheke betreibt. Frauen seien von Migräne in etwa dreimal so häufig betroffen wie Männer. Unterschiede zeigen sich bei der Erkrankung vor allem in der Regelmäßigkeit und Dauer. Während bei manchen Betroffenen nur einmal pro Jahr ein Anfall auftritt, leiden andere beinahe täglich an den Beschwerden. Üblicherweise dauert eine Episode zwischen vier und 72 Stunden.

Zahlreiche potenzielle Symptome

Allgemein gilt Migräne laut der Weltgesundheitsorganisation WHO zu den zehn belastendsten Erkrankungen weltweit, deren Ausmaß sich auch an den vielfältigen Symptomen erkennen lässt. „Für Migräne typische Symptome sind anfallsartig auftretende, pulsierende, starke Kopfschmerzen, die sich zumeist durch Bewegung verschlimmern“, so Hoyer. Weitere häufig auftretende Symptome sind Übelkeit, Erbrechen sowie Licht- und Lärmempfindlichkeit. Oftmals lassen sich Migräne-Anfälle bereits durch bestimmte Vorboten erkennen. Zu diesen zählen beispielsweise Stimmungsschwankungen, Gereiztheit, Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen. In knapp zehn bis 15 Prozent der Fälle kommt es zur sogenannten Migräne mit Aura: „Dabei kann es zu Sehstörungen, Sprachstörungen, Kribbeln im Körper, Lähmungserscheinungen und Schwindel kommen“, erläutert der Apotheker und ergänzt: „Leider ist Migräne zwar nicht heilbar, kann dafür aber gut behandelt werden.“

Sinnvolle Rituale

Um die Symptome einer Migräne zu lindern, gibt es zahlreiche medikamentöse und auch nicht-medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten. Idealerweise begibt man sich beim Auftreten von Vorboten oder Symptomen in eine stille und dunkle Umgebung. Außerdem kann Wechselduschen dabei helfen, die Durchblutung anzuregen. Zudem wirken kalte Fußbäder erleichternd. „Langfristig sollte man unbedingt versuchen, bekannte Trigger zu vermeiden. Auch eine geregelte Lebensweise, Ausdauersport, Entspannungsübungen und die Vermeidung von Stress können positive Auswirkungen haben“, weiß Hoyer. Leichte Migräneanfälle können bereits mit rezeptfreien Wirkstoffen wie Acetylsalicylsäure oder nicht steroidalen Antirheumatika behandelt werden. Hier sollte allerdings unbedingt eine Absprache mit dem behandelnden Arzt oder Apotheker des Vertrauens erfolgen, da es oft zu Nebenwirkungen kommen kann.

Maßnahmen-Mix kann Abhilfe schaffen

Reichen nicht-medikamentöse Behandlungsmethoden nicht mehr aus, können in der Regel sogenannte Triptane helfen. „Triptane sind die erste Wahl bei Migräne. Sie setzen direkt bei der Ursache an und steuern der Erweiterung der Blutgefäße im Kopf entgegen“, betont Hoyer. Dadurch lindern sie die typischen Migränebeschwerden wie starke Kopfschmerzen oder Übelkeit. Zu der Gruppe der Triptane zählt auch das erste rezeptfreie Migränemittel Österreichs, „Aurasin akut“, das den Wirkstoff Zolmitriptan beinhaltet. Bei der Behandlung mit der Wirkstoffgruppe der Triptane ist jedoch Vorsicht geboten – diese können bei zu häufiger Einnahme zu einem Dauerkopfschmerz führen. Eine natürliche Alternative zur Behandlung der Migräne stellt das Mutterkraut dar, das aus dem östlichen Mittelmeerraum und Westasien stammt. In vielen Fällen kann es außerdem nützlich sein, gemeinsam mit dem behandelnden Arzt eine Migränetherapie zu entwickeln. „Dabei handelt es sich sowohl um medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Methoden wie beispielsweise Selbstbeobachtung, Beratung, Verlaufs- und Erfolgskontrolle“ beschreibt der Apotheker. Auch das Führen eines Migränetagebuchs erweist sich oftmals als hilfreich. Bei ApoMed.at können sich Patienten sich per Mail oder Telefon von geschultem Apothekenpersonal kostenlos beraten lassen.

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