Der Stephansdom, viel geliebt, oft besungen, steht er da als Herzstück der Bundeshauptstadt Wien.
Der Stephansdom ist nicht nur ein spirituelles Zentrum, sondern auch eine Touristenattraktion. Er zieht jährlich über fünf Millionen Besucher aus der ganzen Welt an. Im Gotteshaus suchen und finden sie Ruhe vom Alltag. Es berichtet Radio Stephansdom-Redakteurin Michaela Necker.
Lautes Treiben herrscht vor seinen Toren, als Mozart verkleidete Konzertkartenverkäufer, Fiakerfahrer mit ihren Kutschen, Touristen aus aller Welt und die Wiener selbst wandeln Tag für Tag am Dom vorbei, machen Fotos vor dem imposanten Eingangstor oder trinken eine Melange im gegenüberliegenden Kaffeehaus.
Im Inneren des Wiener Stephansdoms ist es im Vergleich zum Lärm auf den Straßen und Gassen ruhig.
Gerne verlässt man das Treiben der Stadt und zieht sich in die meditative Ruhe des Domes zurück. 5,2 Millionen Besucher hat das Gotteshaus pro Jahr. Das macht 14.000 Besucher pro Tag. Mittels einer Lichtschranke am Haupteingang werden die Besucherströme gemessen. Jeden Tag um 15.00 Uhr gibt es im Eingangsbereich des Domes einen Treffpunkt für interessierte Gäste, die mehr über die Geschichte des Wiener Steffls erfahren wollen. Klaus Brenner ist verantwortlich für die kircheneigenen Führungen. „Seit dem Mittelalter hat sich am Aussehen des Domes viel verändert. Damals war es viel mystischer, dunkler, geheimnisvoller hier. Das Hauptportal war zum Beispiel nur für den Fürsten geöffnet, nicht für das Volk. Und versteckte Kapellen wurden auch für weltliche Veranstaltungen gebraucht, die Herrscher haben dort auch wichtige Gespräche geführt“, erklärt Brenner im Gespräch mit Radio Stephansdom.
Die Highlights: Glocke, Kanzel, Wiener Neustädter Altar
©BLL
Klaus Brenner empfiehlt bei einem Dombesuch einen Besuch der „Pummerin“, der berühmten Glocke im Nordturm. Sie ist mit 20.130 Kilogramm und 314 Zentimeter Durchmesser die größte Glocke Österreichs, die drittgrößte Glocke West- und Mitteleuropas, die fünftgrößte freischwingende der Welt und die zweitgrößte freischwingende in einem Kirchturm. Durch das aus Kanonen stammende Material und ihren Guss in der Anfangszeit der Zweiten Republik ist sie auch ein Symbol für den Frieden.
„Im Mittelalter wurde in der Domhalle die Heilige Messe für das Volk gefeiert und die Kanzel war der Mittelpunkt des Geschehens“, so Domführer Brenner. Entlang des Handlaufs der Kanzel kreucht und fleucht so manches Getier aus Stein: Frösche, Eidechsen, Kröten, Schildkröten, Schlangen. Und ganz am Ende des Handlaufs sitzt ein kleiner Hund. Die Domführer nennen es „das Hündchen ohne Furcht“. Die Kriechtiere symbolisieren Neid und Hass.
Im linken Seitenschiff des Stephansdomes steht der Wiener Neustädter Altar, auch „Friedrichsaltar“ genannt. Er ist einer der wenigen erhaltenen Altäre im Dom. Einst gab es dreißig gotische Altäre, die im Barock ausgetauscht wurden. So hatte der Wiener Stephansdom im Mittelalter eine völlig andere Optik als heute. Ausschlaggebend dafür waren auch die Glasfenster. Originale Glasscheiben aus dem Jahre 1340 findet man hinter dem Hochaltar. Der ganze Chorraum war mit diesen bunten Scheiben ausgestattet. Dadurch wirkte der Dom viel dunkler als heute. Auch die Pfeiler und Figuren waren bunt bemalt.
Dienstbotenmadonna
Schluss der Führung zeigt Domexperte Klaus Brenner seinen Zuhörern noch ein besonderes Stück. Die so genannte Dienstbotenmadonna neben der Taufkapelle. Den Namen hat sie durch eine Legende erhalten. „Sie soll einer reichen Frau gehört haben, die ihren Schmuck vermisst hat und ihr Dienstmädchen beschuldigt hat, ihn gestohlen zu haben. Sie ging in die Kapelle zum Beten und der Schmuck wurde wiedergefunden. Eine wunderbare Statue, vor der auch heute noch viele beten.“
Wem sagst du das.. Ich war vor zwei Jahren in Wien und der Dom ist wirklich sehenswert! Ein Blick hinein lohnt sich auch meiner Meinung nach !!
Ui da kannst du dich echt glücklich schätzen @Gabriela
Wenn man in einem etwas kleineren Dorf lebt sieht man sowas nicht alle Tage – Neid ;)
Wenn man in Wien lebt und auch fast täglich daran vorbei läuft, verliert er schnell die Besonderheit, aber hin und wieder ein total objektiver Blick, bestätigt die Schöhnheit dieses Gebäudes.