Zermatt ein Skiort der Superlativen

Matterhorn©Kurt Müller

Wir haben uns Zermatt als Wintersportort angesehen und sind der Frage nachgegangen, was ist so besonders dort oben in den Bergen.

Hier ein paar Fakten gleich vorweg:

  • Höchstgelegenes Skigebiet Europa bis auf 3.399 m (Gobba di Rollin)
  • Europa höchst gelegene Bergbahnstation auf 3.883 m
  • Höchstgelegener Gletscherpalast
  • Höchstgelegenes Hotel der Schweiz auf 3.100 m (Cornergrat)
  • Höchstgelegenes Restaurant Europas auf fast 4.000 m
  • Eine der längsten Skiabfahrten (17 km und 2.263 Höhenmeter)
  • Höchste Zahnradbahn Europas bis auf 3.089 m ü. M.
  • 27 Viertausender sind zu sehen vom Cornergrat
  • Längste Fußgänger-Hängebrücke der Alpen (fast 500 m lang und bis zu 85 m über dem Boden)
  • Drittlängster Gletscher der Alpen (Gornergletscher mit 12,9 km)
  • Meistfotografierter Berg der Welt (Matterhorn 4.478 m)
  • Der Zermatter Bergführer Ulrich Inderbinen hat das Matterhorn 371-mal und zuletzt im Alter von 89 Jahren bestiegen.
  • Der Zermatter Bergführer Richard Andenmatten hat das Matterhorn über 850-mal bestiegen.
Skifahren bei Sonnenuntergang©Pascal_Gertschen

Aber rechtfertigen diese Fakten Bergriffe wie Superlativen zu verwenden

Aber der Reihe nach

Die Anfahrt nach Zermatt muss gut geplant werden. Mit dem Auto aus Ostösterreich sind es gute 11 Stunden reine Fahrzeit (aus dem Raum München sind es immer noch rund 7 Stunden), dann kommen noch in Täsch die Kosten für das Parkhaus dazu, da Zermatt ein autoloser Ort ist und man die letzten Kilometer von Täsch nach Zermatt mit dem Zug fahren muss. Kosten CHF 17,20 je Fahrt.

Eine Überlegung ist durchaus mit dem Zug zu fahren. Mit der ÖBB Sparschiene kostet eine Fahrt von Wien nach Zermatt (umsteigen in Zürich und in Vils) EUR 225,-, Das beste Angebot mit 4 Mal umsteigen haben wir für 149,- gefunden. Eine andere Variante wäre mit dem Flixbus von Wien nach Zürich um 68,- zu fahren und dann mit dem Zug weiter nach Zermatt.

Wir haben das Auto bevorzugt. Im Parkterminal in Täsch kann man sich einen Gepäckwagen nehmen, wo man Ski und Gepäck unterbringt und damit nach dem Ticketkauf gleich damit in den Zug fahren kann und bequem in Zermatt samt Gepäckwagen wieder rausfährt und zurückstellt.

Das Skidorf Zermatt

Zermatt Bahnhofstraße©besser länger leben

Bevor man gleich ins 3.840 m hohe Skigebiet fährt, macht es Sinn, einen Tag im Dorf sich  etwas an die Höhe zu gewöhnen. Zermatt liegt selbst schon auf 1.620 m. Und Zermatt hat einiges zu bieten. Das Alpendorf ist seit jeher autofrei. Hier entdeckt man im Sommer wie im Winter romantische Quartiere und ruhige Winkel zu Fuss, per Pferdekutsche oder benützt die kleinen Elektro-Taxis, um das Gepäck durch die engen Gassen zu den Hotels/Chalets und Ferienwohnungen zu bringen. Im Dorf pulsiert das Leben. Restaurants, Geschäfte, Cafés und gediegene Hotel-Lounges bieten Abwechslung. Wer nebst dem kulinarischen Genuss auch etwas Bewegung braucht oder shoppen will, kann in Ruhe die vielen Shops an der Bahnhofstrasse besuchen.

Zermatt bietet aber auch seinen Gästen die höchste Dichte an Gourmetrestaurants der Alpen. Ob in einem der von Gault Millau oder Michelin zertifizierten Lokale geschmackliche Höhenflüge erfahren oder sich in traditionellen Bergrestaurants verwöhnen lassen – Genuss ist garantiert! Aus allen Winkeln bietet die Destination ein atemberaubendes Panorama, welches sich auf einer sonnigen Terrasse mit Blick auf den markantesten Berg der Welt – das Matterhorn – genießen lässt. Für gute Aussichten sorgen auch die drei Peaks Rothorn, Gornergrat und Matterhorn Glacier Paradise. Das Matterhorn ist tatsächlich aus fast jeder Ecke im Dorf zu sehen, je nach Wetterlage, im Sonnenlicht, im Nebel oder tief verschneit und immer ein gutes Fotomotiv.

Zermatt Alten Holzhäuser©besser länger leben

Auch das Walserdorf im Ort mit über 500 Jahre alten Holzhäusern, eingebettet in der stillen und wilden Bergwelt mit 38 Viertausendern sollten Sie nicht versäumen. Manche dieser alten Holzhäuser sind an den Ecken auf runden Steinen gebaut. Wir haben uns gefragt warum? Die Antwort – damit die Mäuse nicht ins Haus kommen, denn dieses Hindernis können Sie nicht überwinden. Schweiz pur!

Besuch des Matterhorn Museum – Zermatlantis muss sein

Hier taucht man in die Bergwelt vergangener Jahrhunderte ein : Man sieht, wie die Einwohner von Zermatt im 19. Jahrhundert lebten und erschaudert beim Anblick des gerissenen Seils der Matterhorn-Erstbesteigung von 1865. Damals kamen vier von sieben Bergsteigern ums Leben. Und man staunt beim Anblick von „Theo“. Das ist der „Söldner“ aus dem 16. Jahrhundert, der den Übergang über den Theodulpass nicht schaffte.

Heute ist Skifahren angesagt

Insgesamt 360 km Pisten für jedes Niveau sowie moderne und effiziente Bergbahnen locken Wintersportlerinnen und -sportler aus der ganzen Welt in die Destination Zermatt. Auch Winterwanderer und Schneeschuh-läuferinnen kommen auf ihre Kosten. Verschiedene Trails führen durch die magische Winterlandschaft vorbei an verträumten Weilern und beeindruckenden Gletschern und dies oberhalb 2.500 m Seehöhe.

Drei Skigebiete für jeden etwas dabei

Wir stellen Ihnen in unserem Video Zermatt und sein atemberaubendes Skigebiet näher vor.

Zunächst das Skigebiet Sunnegga (kommt ursprünglich vom Sonneneck) 2.280 m mit der Standseilbahn untertunnelt führt und dann weiter zum Rothorn bis auf 3.103 m per Seilbahn führt. Dieses Skigebiet ist ideal auf der Sonnenseite, bietet für alle Könnerstufen Skipisten und ist ein guter Tipp, sollte es einmal bewölkter sein, da man teils innerhalb der Baumgrenze bleibt. Die Baumgrenze in diesem Skigebiet liegt auf Grund der starken Sonneneinstrahlung bei 2.300 m und damit deutlich höher als in anderen Gebieten.

Das zweite Skigebiet ist das Skigebiet Cornergrat und der Riffelberg. Man fährt rund 40 Minuten bis zum Cornergrat auf 3.089 m – auch als nicht Skifahrer und reiner Fußgänger zu empfehlen. Diese Fahrt zahlt sich bei Sonnenschein unbedingt aus, denn von hier man bei guter Fernsicht 27 Viertausender darunter auch das legendäre Matterhorn vor Augen – diesen Anblick wird man nicht so schnell vergessen. Es zahlt sich aus hier etwas zu verweilen, Fotos zu machen, bevor man mit den Skiern abfährt.

Die Abfahrten sind ideal, da durchaus leicht, breit und bis zum Rifflberg ideal zu fahren. Dort kehrt man zu Mittag im 1853 erbauten Riffelhaus ein und gönnt sich so wie wir ein Fondue. Anschließend nimmt man auf der Terrasse noch einen Cafe und genießt die Sonne. So macht Skifahren Freude für Genießer!

Fondue Essen Riffelhaus©besser länger leben

Anderntags erkunden wir das Skigebiet Matterhorn Glacier Paradise

Heute ist Sonnenschein, wir gehen Skifahren ins Skigebiet Matterhorn Glacier Paradise. Mit zwei Seilbahnen geht es hinauf bis auf 3.840 m. Als höchstgelegenes Skigebiet von Europa bietet Zermatt eine enorme Schneesicherheit bis in den Frühling hinein. Auch im Sommer kann man dort oben am Gletscher Skifahren oder wie viele Weltklasseskinationen an der Technik feilen.

Es macht durchaus Sinn, wenn man den höchsten Punkt des Skigebietes auf 3.883 m erst am dritten Tag  startet. Da ist die Kondition besser und man hat sich an die dünnere Luft inzwischen gewöhnt. Man fährt mit zwei Seilbahnen in rund 40 Minuten über den trockenen Steg bis ganz nach oben. Oben angekommen, kann man gleich die neu errichtete Seilbahn die von Plateau Rosa in Italien kommt und nun Cervinia mit Zermatt verbindet. Damit kann man auch im Sommer zwischen Cervinia und Zermatt per Seilbahn pendeln – allerdings ist der Ticketpreis auch dementsprechend teuer. Aber er ist es wert.

Skifahrerin-vor-Matterhorn©Pascal-Gertschen

Von oben fährt man flach weg und zweigt dann auf herrlich breiten Pisten nach rechts ab. Nach einigen Pistenkilometern muss man sich entscheiden ob man nach links nach Cervinia Italien weiterfährt, oder nach rechts nach Zermatt fährt. Aber bedenken Sie, Sie befinden sich in hochalpinen Raum und bei schlechten, windigen Wetter kann es durchaus passieren, dass die Seilbahn auf Grund von Wind eingestellt wird, dann müssen Sie in Cervinia übernachten.

Auch wir haben mit unserem Guide David von Zermatt Tourismus die sichere Variante nach Zermatt gewählt. Zuerst geht es zum Trockenen Steg, wo man dann entweder ins Tal nach Zermatt fährt, oder das Skigebiet Richtung Cornergrat/Rifflberg wechselt.

Eine Besonderheit die Weltcupstrecke gleich nebenan

Entworfen wurde die Strecke mit Start auf 3’800 Meter und dem Ziel auf 2’865 Meter über Meer von Didier Défago, Abfahrts-Olympiasieger von 2010. Über vier Kilometer werden 935 Höhenmeter gefahren; der maximale Speed liegt bei etwa 135 km/h. Eingebettet in ein majestätisches Panorama liegt der Start der «Gran Becca» auf 3’720m Höhe und ist damit die höchstgelegene Rennstrecke im gesamten Weltcup. Die Piste verläuft auf schweizerischem und italienischem Gebiet, größtenteils auf dem Gletscher und man fährt teils auf der Strecke, teils gleich daneben. Das Ziel in Cime Bianche, Cervinia, liegt auf 2’835 Metern.

Jetzt in der neuen Matterhorn App

Die neu App zeigt alle E-Bus Live-Fahrpläne von Zermatt ermöglicht die Echtzeitverfolgung der E-Busse auf deren Route. Zermatt geht somit ein weiterer Schritt in Richtung vollumfassend digitale Tourismus-Destination. Bietet Live Informationen rund um die Destination Zermatt – Matterhorn, Anreise- und Bergbahntickets inklusive Halbtax- und GA-Ermässigungen, Warnmeldungen zu Pisten und Bahnen sowie Strassenzustand und Inspiration zu Bike- und Wanderwegen

Einheimische  und ausländische VIPs geben sich die Hand in Zermatt

Sowohl in Zermatt als auch auf den Skipisten staunt man nicht schlecht, über die Tarife und Preise und wenn man mitten im Skigebiet auf rund 3.500 m drei geparkte Helicopter nebeneinander stehen sieht, mit denen sich Schön und Reich von Italien oder von Zermatt hochfliegen lassen.

Ist Zermatt teuer – Aber es geht auch anders

Heliskiing©Pascal-Gertschen

Natürlich wenn Geld keine Rolle spielt, kann man in Zermatt fast alles erleben, haben, kaufen und erreichen aber auch dafür entsprechend Geld ausgeben. Die Basics sind Anreise, Hotel, Liftpreise, Essen und Trinken.

Kosten Anreise siehe oben. Hotels gibt es in fast jeder Preisklasse. Laut unseren Recherchen findet man in Zermatt laut booking.com aber schon Quartiere ab rund 50 – 60 CHF. Eine Übersicht über die Tickettarife finden Sie hier.

Bleiben lediglich die Ausgaben für Essen und Trinken übrig. Hier kann man durchaus auch einen Italiener oder einen Lokal in Zermatt finden wo man eine Riesenpizza um 13,- oder ein Raclette um 11,20 CHF findet. Somit kann jeder sich gemäß seinem Budget von Luxus bis preiswert verköstigen.

Ist jetzt der Begriff Superlative gerechtfertigt?

Matterhorn vom Sunegga Skigebiet©besser länger leben

Natürlich muss man klar sagen, wenn man einen Ort wie Zermatt im Winter mit seinen vielseitigen Möglichkeiten besucht, hat das seinen Preis. Wenn man Orte wie Wengen in der Schweiz, Lech am Arlberg, Madonna di Campiglio in Italien oder eben Zermatt sehen und besuchen will, dann kostet es schon einiges. Aber entsprechend ein günstiges Hotel oder Quartier gefunden und etwas Vorsicht beim shoppen und Essen gehen in Luxusrestaurants ist es durchaus leistbar und vergleichbar mit anderen Skiorten.

So viele Viertausender, so viele Pisten-Höhenmeter und so viel Luxus bekommt man aber selten geboten und dafür ist Zermatt seinen Preis wert – finden wir.

Vom Skirennläufer zum Gastronom

Hier finden Sie alle weiteren Informationen, Links zu weiteren Videos zu Zermatt:

Zermatt Tourismus:

Zermatt-Matterhorn: Ferien in den Bergen & Alpen

https://www.youtube.com/@ZermattTourismus_swiss

Zermatt Bergbahnen:

Matterhorn Ski Paradise | Skifahren in Zermatt (matterhornparadise.ch)

Zermatt Bergbahnen AG – YouTube

Gornergrat Bahn:

Entdecke den Gornergrat | Gornergrat Bahn

Gornergrat Bahn | Gornergrat Railway – YouTube

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4 Kommentare

  1. Das klingt verlockend, das Matterhorn möchte ich auch aus der Nähe sehen und die vielen Viertausender.
    Sehr informativ, kommt zu meiner Reiseplanung. Grüße Eva

  2. Gut beschrieben, macht richtig Lust nach Zermatt zum Skilaufen zu fahren.
    Nächstes jähr – wir kommen.

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