Ein farbenfroher Herbst im Gasteinertal.
Bei der Ankunft im Gasteinertal erwartet uns ein so blauer Himmel und ein so ein sattes Grün, dass ich ernsthaft überlege, meinen Wohnort hierher zu verlegen. Der Grund unserer Familienreise: Zeit miteinander verbringen, Golf spielen, ein wenig Wandern und vor allem Relaxen und Genießen.
Schon seit 1960 wird in Gastein im Salzburger Land inmitten der Gasteiner Bergwelt Golf gespielt. Ursprünglich als 9-Loch-Platz konzipiert ist der Golfplatz Gastein seit 2004 als 18-Loch-Platz bespielbar. Die ersten neun Löcher zeigen sich weitläufig in Richtung Bad Hofgastein, die zweiten präsentieren sich kompakt zur Badgasteiner-Seite. Eines ist aber beiden gleich: herausfordernde Spielbahnen und eine unvergleichlich schöne Aussicht auf das Gasteinertal und die umliegende Bergwelt.
Durchaus ernst zu nehmen sind die Tipps von Pro Adam Fisher, die praktischerweise vor jedem Abschlag zu finden sind. Bei Loch 16 heißt es etwa: „Lassen Sie sich von der Aussicht auf Bad Gastein nicht ablenken! Ein langer Drive leicht nach rechts ermöglicht Ihnen einen guten Ausgangspunkt zum Angriff auf das durch zwei Bunker verteidigte Grün“. Nach einer Übungsrunde spielen wir tags darauf ein Turnier, bei dem wir zwar Nichts gewinnen, aber wer braucht schon einen Preis, wenn es im Clubrestaurant Spinatknödel gibt? Einmalig sind wohl auch die Trinkwasserquellen am Platz und dass am Abschlag sechs 40° C warmes Thermalwasser aus dem Brunnen sprudelt.
Wohlfühlparadies
Apropos Wasser. Die berühmte Gasteiner Ache, die eindrucksvoll mitten durch Badgastein rauscht, entsteht aus drei Quellflüssen: dem Kötschachbach, dem Anlaufbach und der Naßfelder Ache. Ab Badbruck wird sie dann eben Gasteiner Ache genannt. Das Gasteiner Thermalwasser tritt mit Temperaturen von bis zu 46 Grad, einem natürlichen Mineralgehalt und angereichert mit dem Edelgas Radon zutage. Bevor es allerdings sprudelnd oder dampfend zu uns kommt, hat es eine lange Reise hinter sich.
In natürlichen Quellen tritt es am Fuße des Graukogels aus. Wussten Sie, dass täglich 5 Millionen Liter Wasser aus den 18 Quellen sprudeln? Als echtes Wohlfühlparadies zeigt sich die Alpentherme Gastein in Bad Hofgastein auf gleich 36.000 Quadratmeter. Ich genieße meine Auszeit in der Ladies-, Relax- und Beauty World, der Sohn präferiert die Sport World. Mindestens ebenso empfehlenswert ist die Felsentherme Bad Gastein auf 1.100 Metern Höhe. Auch diese ist in Themenbereiche aufgeteilt, damit jeder Gast auf seine Kosten kommt. Die Ruhetherme etwa ist umgeben von imposanten Felswänden, in der Erlebnistherme wartet eine 70 Meter lange Erlebnisrutsche auf Groß und Klein, die Außentherme bietet nicht nur 34 Grad, sondern auch eine Aussicht, von der man kaum genug bekommen kann.
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Fast 300 Jahre alte Bäume
Zum Graukogel: Wer sich wie wir jetzt nicht unbedingt darum reißt, den 2.492 Meter hohen Berg, der gar nicht grau ist, von unten zu erklimmen, begibt sich ab der Bergstation der Graukogelbahn in aller Gemütlichkeit auf den Zirbenweg. Die Zirbe wird übrigens auch die Königin der Alpenhölzer genannt. Rund 45 Minuten werden für den Themenweg benötigt, der durch uralten Zirbenbestand führt und mit Bankerln, Zirbenbett oder Zirbenschaukel zum Verweilen einlädt. Manche Bäume hier sind 250 bis 300 Jahre alt. Studien belegen, dass die Zirbe die Herzfrequenz verringert und für die Gesundheit besonders förderlich ist. Nicht zuletzt deshalb ist Zirbenholz doppelt so teuer wie Tanne oder Fichte und damit das teuerste Holz der Alpenwälder.
Strudel as its best
Die Himmelwandhütte liegt auf 1.079 Metern im Bad Gasteiner Kötschachtal. Vom Hoteldorf Grüner Baum erreicht man die legendäre Jausenstation in etwa 20 Gehminuten. Warum Himmelwandhütte? Weil es nirgendwo sonst so köstliche Strudel gibt. Achtung: Sie sind riesig, wir nennen sie „Ziegel-Strudel“. Dort erzählt uns ein Bergführer vom Reedsee, den wir natürlich unbedingt sehen müssen. Umgeben von uraltem Bergwald liegt der See auf 1.831 Metern in einer malerischen Lichtung zu Füßen der Tischlergruppe. Anfangs geht die Wanderung über einen ebenen Forstweg in die Prossau, nach der Brücke über die Kötschacher Ache für eine gute Stunde steil bergauf zum Kohlplatzl. Sobald der Weg wieder flacher wird, ist es zum Reedsee, in dem sich bei schönem Wetter die Berge spiegeln, nicht mehr weit.
Kulinarisches Gastein
Golfen, Wandern und Schwimmen machen hungrig, wohin also zum Essen? Unsere Wahl fällt auf Luke´s Wohnzimmer im Sendlhofers in Bad Hofgastein. Im Falstaff Restaurant- und Barguide wurde das außergewöhnliche Restaurant 2022 mit zwei Gabeln ausgezeichnet. Zu Recht, denn das Raum- und Kulinarik-Konzept ist genial. Damit Gäste gleich mehrere Gerichte probieren können, kredenzt Luke kleine, feine Gerichte aus aller Welt im Tapas-Style. Auch im Blü Restaurant in Bad Hofgastein zeigt man sich sowohl architektonisch als auch kulinarisch äußerst kreativ. Neben österreichischer Küche widmet sich das Team auch der orientalischen der Levante, in der das Gemüse eine Hauptrolle spielt wie auch der süd-ost-asiatischen. Lässig und innovativ, traditionell und exotisch und definitiv eine Empfehlung.
Erlebnis für alle Sinne
Im Weitmoser Schössl in Bad Hofgastein schreitet man über Böden, über die man schon in der Goldgräberzeit gegangen ist, vorbei an Mauern, die so dick sind, dass es auch bei höchsten Temperaturen draußen angenehm kühl im Inneren ist. Nach einer exklusiven Weinverkostung im Keller nehmen wir Platz in der Knappenstube, die nur erahnen lässt, wer schon aller hier gewesen ist. Eines der Highlights ist das Weitmoser Bio Rind – ob als Tatar, gekochter Tafelspitz, gegrilltes Beiried oder geräucherter Rinderschinken.
Laut „kleinem Jägerrecht“ gebührt demjenigen, der das erlegte Stück aufbricht, das „Geräusch“, also Zunge, Herz, Leber, Lunge, Milz und Nieren. Wir fühlen uns geehrt, als uns als Zwischengericht frische Rehleber serviert wird. Treffpunkt für Einheimische und Gäste ist das Jägerhäusl direkt im Zentrum von Bad Gastein, gleich neben dem Musikpavillon und mit Blick auf die Gasteiner Skyline. Neben alpinen Köstlichkeiten und einem Best-of der österreichischen Küche kommen ab 18 Uhr auch vorzügliche Pizzen aus dem Steinofen, das Bier wird frisch gezapft und on top gibt´s musikalische Klänge von Volksmusik über Klassik bis Jazz. Plus jede Menge Gemütlichkeit, die steht hier nämlich an erster Stelle.
Wohnen
Es mag sein, dass das Cesta Grand Aktivhotel & Spa kein Designpalast ist wie wir uns einen solchen heute vorstellen. Aber es ist ein luxuriöses Vier-Sterne-Hotel zum Wohlfühlen und unmittelbar am Golfplatz gelegen. In Zeiten wie diesen ist es leider nicht mehr selbstverständlich, dass man ein perfektes Team erwarten darf, umso erfreulicher also die Freundlichkeit, Gastfreundschaft und Professionalität aller Mitarbeiter:innen im ganzen Haus. Für mich stellt sich oft die Frage: Was ist Luxus?
Ich bin überglücklich, wenn ich Zeit für mich und meine Familie habe. Wenn ich in einer Umgebung bin, in der ich mich gut aufgehoben und willkommen fühle. Genau das ist hier der Fall. Unsere Zimmer sind hell und groß und gemütlich eingerichtet und das Frühstücksbuffet lässt keinerlei Wünsche offen. In den hoteleigenen Wellnessbereich „SigNatur“ ziehen wir uns gerne nach unseren Golfrunden für ein bis zwei Stündchen zum Relaxen zurück. Sehr praktisch ist auch der eigene Golfraum im Keller, in welchen wir bequem unsere Golfbags einstellen können.
Gastein kenne ich von 2 Kuren. Seit dem geht es mir mit meinem Rheuma wirklich besser.
Schon einige Zeit her das wir in Gastein waren, aber der Beitrag frischt wieder einiges auf. Den Zirbenweg müssen wir einmal gehhen. Wir fahren sicher wieder nach Gastein.