Die im Europäischen Parlament getroffene Entscheidung kann in eine technologische Sackgasse führen.
Viele Menschen sind für sinnvolle Klimaschutzmaßnahmen, so unterstützt auch der ARBÖ die grundsätzliche Zielrichtung des EU-Vorschlages, die CO2- Emissionen zu reduzieren. Das wird aber nur gelingen, wenn alle Einsparungsmöglichkeiten ausgeschöpft werden. Der Vorschlag des Europäischen Parlaments stützt sich auf die alleinige Bevorzugung von Autos mit Elektroantrieben, indem keine Fahrzeuge mehr zugelassen werden dürfen, die Emissionen ausstoßen. Selbst der Einsatz von synthetischen Treibstoffen und Biotreibstoffe sollen ab 2035 nicht mehr vorgesehen sein.
Harte Fronten auf beiden Seiten
Auf der einen Seite meist junge Klimaschutzaktivisten die die Welt verbessern wollen und zumeist gleich alles über Bord werfen wollen – ohne Rücksicht auf Verluste, enorme Verteuerungen und Machbarkeit. Auf der anderen Seite die Wirtschaft mit allen ihren Umstellungssorgen und Zukunftsängsten, die zumeist ein behutsames Vorgehen fordert. Rom ist auch nicht in einem Jahr aufgebaut worden – daher kann ein Schwenk auch nicht in einem Jahr erledigt werden. Schon gar nicht mit einsamen politischen Entscheidungen.
Wie dieses Verbot beispielsweise bei Rettungsfahrzeugen, Feuerwehren bei Wassereinsätzen wie Hochwasser oder bei Verfolgungsfahrten bei Polizei funktionieren soll, sagt die EU und der Befürworter nicht. Es ist schon symptomatisch, wenn der ORF live aus Brüssel berichte und dabei meint „So viele Lobbyisten für E-Autos und E-Mobilität hat man noch nie in Brüssel zuvor gesehen“. Wird hier mit „echten“ Argumenten gespielt?
Dabei gilt es zu bedenken, dass es selbst mit verstärkten Anstrengungen zur Erreichung der CO2- Flottenziele noch viele Jahre dauern wird, bis eine Umstellung auf emissionsfreie Fahrzeuge erreicht wird. Noch dazu bei diesen Preisunterschieden zwischen herkömmlichen Kompaktautos und E-Autos – die um ein Vielfaches teuer in der Anschaffung sind als Herkömmliche PKWs.
„Das Jahr 2035 liegt vermeintlich noch in weiter Ferne, aber die Zeit drängt“, so ARBÖ-Pressesprecher Sebastian Obrecht. Der ARBÖ fordert daher Zwischenlösungen, insbesondere verstärkte Bemühungen zur Entwicklung und zum Einsatz von Biokraftstoffen und e-Fuels, sowie den Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln.
Auch wenn die Elektromobilität in den letzten Jahren einen beeindruckenden Entwicklungssprung gemacht hat, besteht in einigen Bereichen – wie zum Beispiel der Ladedauer und der Lade-Infrastruktur oder dem Kaufpreis der Fahrzeuge – noch ein erheblicher Verbesserungsbedarf, um eine breitere Akzeptanz bei der Bevölkerung zu erzielen. Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass zur Herstellung von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen schon derzeit begrenzt verfügbare Rohstoffe erforderlich sind, die in naher Zukunft eventuell nicht substituiert werden können oder für europäische Hersteller nicht verfügbar sein werden. Deshalb ist es erforderlich, sich technologische Alternativen offenzuhalten.
„Im Sinne eines wirkungsvollen und nachhaltigen Umweltschutzes wünschen wir uns eine Technologieoffenheit. Die E-Mobilität ist zweifelsohne ein wichtiger Pfeiler für umweltfreundliche Mobilität, sie darf aber nicht alternativlos werden. Wir müssen vermeiden, in eine technologische Sackgasse einzubiegen“, meint Obrecht abschließend.
Wir von Spitzfeder schließen uns dem an.
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