Was meint Lech/Zürs Tourismusdirektor Hermann Fercher

Tourismusdirektor Hermann Fercher von Lech/Zürs über neue Projekte und zukünftige Entwicklungen in seiner Region.

BLL: Im letzten Jahr wurde im Skigebiet Lech/Zürs viel Geld in den Zusammenschluss investiert. Wie waren die erste Erfahrungen und Meinungen der Gäste?

Fercher: Im Herbst 2017 wurde die Flexenbahn, die Albonabahn und die neue Trittkopfbahn gebaut, das war gesamt ein Investitionsvolumen von 150,0 Mio Euro. Damit stehen unseren Gästen insgesamt 300 Pisten Kilometer zur Verfügung. Man kann nun ohne Bus oder Auto von Lech/Zürs mit den Liften nach St. Anton und wieder zurück auf Skier fahren. Nach unseren ersten Umfragen hat sich die Investition gelohnt und Lech/Zürs hat wieder ein Stück seiner Vormachtstellung als gehobener Skiort ausgebaut. Unser Gäste nutzen das Angebot und berichten von tollen Skipisten und wunderschönen Ausblicke in dem nun erschlossenen Gebiet.

BLL: Was gibt es heuer Neues in Lech/Zürs?

Im Herbst 2017 wurde die Flexenbahn, die Albonabahn und die neue Trittkopfbahn gebaut, das war gesamt ein Investitionsvolumen von 150,0 Mio Euro.

Fercher: Lech/Zürs steht nach wie vor im Mittelpunkt des Skigeschehens, wir stellen sogar fest, dass viele Gäste aus St. Anton nach Lech/Zürs nun zum Skifahren kommen, den gesamten Tag hier bleiben und erst gegen Nachmittags wieder zurück nach St. Anton fahren. In der heurigen Saison haben wieder zahlreiche Hotels, aber auch klassische Frühstückspensionen aufgerüstet und modernisiert. Damit kommen wir dem Wunsch unserer Gäste nach einer gehobenen Hotellerie wieder ein Stück näher. Frühstückspensionen werden bei uns schon ab Euro 100,- angeboten.

BLL: Lech hat sich ja auch in letzter Zeit von einer reinen Winterdestination auch zu einer Sommerdestination entwickelt. Was erlebt der Gast im Sommer?

Fercher: Seit einigen Jahren nimmt der Sommertourismus in unserer Region kontinuierlich zu. Die Menschen genießen die idealen Temperaturen die es in unserer Höhenlage  hat.  Wir haben einen 9-Loch Golfplatz, bieten gut ausgebauten Strecken für Mountainbiker und Radfahrer. Wanderer und Bergläufer kommen gerne zu uns. Es gibt bei uns im Sommer viele Events und Veranstaltungen wie beispielweise die „Arlberg Classic Car Rally“ für Oldtimer die jedes viele Teilnehmer zählt und tausende Zuschauer anzieht.

Lech/Zürs hat pro Jahr rund 1,0 Mio Übernachtungen, davon 850.000 im Winter und im Sommer 150.000 Gäste. Unser Ziel wird es sein den Anteil im Sommer weiter zu steigern. Unsere Sommergäste schätzen das Ambiente, das Erleben einer wunderschönen Sommerbergwelt.
BLL: Aus welchen Ländern kommen die Gäste?

Fercher: Unser Gäste kommen hauptsächlich aus Deutschland, Österreich, Schweiz, England, Niederlanden und Frankreich.

BLL: Nach den jüngsten Liftpreiserhöhungen 2017/18 ist Lech/Zürs überhaupt noch ein Skigebiet für Jedermann/-frau?

Fercher:Man darf nicht vergessen Lech/Zürs bietet rund 300km Skiabfahrten, die Investitionen in Liftanlagen und auch Beschneiungsanlagen sind enorm. Unsere Gäste wollen perfekte Pisten und Schneeverhältnisse und demgegenüber ist der Tagestarif für einen Skipass für das gesamte Arlberggebiet von 53,- ein faires Angebot. Tages- und Wochenkarten sind entsprechend günstiger. Beispielsweise kostet eine 5-Tageskarte 238,- (Senioren 206,-). Übrigens für Senioren kostet das Tagesticket 48,-. In der Vorsaison bis 7.12. oder in der Nachsaison ab 14.4. zahlen Senioren überhaupt nur 33,- für ihren Skitag.

BLL: Nun haben sich die Lifttarife in Lech/Zürs fast auf Schweizer Niveau angepasst, nur die Schweizer geben den Skipass bei Hotelbuchung ab 3 Tagen gratis dazu. Einige Gebiete bieten auch Gratisskilehrer für Senioren. Was sagen Sie dazu als Tourismusdirektor?

Fercher: Das die Schweiz generell teuer als Österreich ist, kennt man und daher verstehe ich das Angebot der Inkludierung der Skipässe natürlich. Aber es wird für die Verantwortlichen in der Schweiz schwer sein, irgendwann wieder auf „normale“ Tarife zu kommen, damit man auch langfristig die Investitionen in Lift- und Pistenanlagen finanzieren kann. Diese Inkludierung sehe ich eher als Marketing-Werbemaßnahme. Andererseits muss man im Urlaub auch Essen, Trinken und will vielleicht auch noch etwas einkaufen und hier ist die Schweiz eindeutig doch teurer.

Wie geht Lech/Zürs mit Tourengeher um. Dürfen die gratis ihre Wege gehen oder müssen Sie dafür bezahlen und wie viel?

Fercher: Es gibt wenige Skigebiete, die so viele freie Skiflächen für Freifahren haben wie der Arlberg. Daher kommen sich Tourengeher und Pistenskifahrer bei uns fast nicht in die Quere. Das Arlbergebiet und speziell Lech/Zürs ist das Tiefschneegebiet schlechthin in Österreich. Das schätzen auch unsere Gäste an Lech/Zürs. Es gibt keine Beschränkungen für Tourengeher und Tiefschneefahrer, Auffahrten mit Liften müssen natürlich von Tourengehern per Einzelticket bezahlt werden.

BLL: Manche Touristikerforscher merken schon einen Trend, dass Gäste sich eher wieder zurückbesinnen auf das Wesentliche  und die vielen Events, Festivitäten und Gästeangebote schon über haben. Wie sieht das in Lech/Zürs aus?

 

Fercher: Der typische Gast in Lech/Zürs war immer schon ein sportlicher Skifahrer, der gerne in Gruppen, egal ob mit dem Skilehrer oder mit Freunden das Skigebiet erkundet. Er genießt das Ambiente in seinem Hotel, genießt seinen Abend bei guten Essen und einem Gläschen Wein. Er sucht nicht so sehr kollektive Besäufnisse oder Rockveranstaltungen in luftiger Höhe. So gesehen waren unsere Gäste immer schon an der Schönheit der Berge, an der sportlichen Tätigkeit mehr interessiert als an großen Veranstaltungen. Wir haben auch die einigen Winterveranstaltungen, die wir haben mehr in der Vor- und Nachsaison.

BLL: Wohin steuert der Winter/Sommertourismus in Lech/Zürs?Lech am Arl

Fercher: Wir werden im Winter noch mehr Wert auf perfekte Pisten und Schneebedingungen zukünftig legen, dem gehobenen Gast durchaus einiges an Überraschungen bieten und wollen in der Qualität und nicht in der Quantität wachsen. Im Sommer werden wir noch einige zusätzliche Besonderheiten anbieten, die auch den Sommergast zufriedenstellen werden und aber auch neue Gäste nach Lech/Zürs bringen sollen.

Vielen Dank für das angenehme Gespräch!

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2 Kommentare

  1. Leider führen die enormen Investitionen dazu, dass die Hotels und Pensionspreise, die Lifte und auch der Aufenthalt immer teure wird. In Lech kostet ein Apfelsaft gespritzt 5,60 Euro weil auch das Wasser mitgerechnet wird. Von gehobener Gastronomie zu sprechen ist leicht untertrieben. Die echten Skifahrerinnen können sich Lech nur mehr für ein tag leisten. Schade – dabei ist der Ort so schön.

  2. Lech und Zürs hat wunderbare Pisten, wir kommen schon viele Jahr zum Skilaufen her. Aber ganz ehrlich die Preisentwicklung in den letzten Jahren ist schon stark. Wenn das so weitergeht, na dann….

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