Der Wandel in Kultur, Tourismus, Journalismus und Politik

Es geht weiter, der Tourismus hat keine andere Wahl

EU-Budgetkommissar Johannes Hahn begab sich mit dem ehemaligen Europa-Korrespondenten Hans-Peter Siebenhaar auf gedankliche Weltreise. Er kritisierte, dass sich die Europäische Union kleiner mache als sie tatsächlich sei. Foto: ProMedia

Wie geht es mit dem Tourismus weiter, welche Erkenntnisse gibt es nach dem Lockdown?

EU-Kommissar Johannes Hahn war am zweiten Tag ebenso Gast bei der 7. Auflage des Medien.Mittelpunkt Ausseerland wie die steirische Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl, der EU Abgeordnete Hannes Heide oder Tourismusexpertin Petra Stolba.

Die steirische Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus, Regionen, Wissenschaft und Forschung, Barbara Eibinger-Miedl, eröffnete den zweiten Tag des Medien.Mittelpunkt Ausseerland. „Wir wollen das grüne Herz Österreichs sein“, betonte Eibinger-Miedl und freute sich, dass der Tourismus in der Region endlich wieder zum Leben erweckt wird.

Eine hochkarätige Gesprächsrunde aus der Kultur diskutierte danach die Chancen, die die Kulturhauptstadt „Die Originale 2024“ in das Salzkammergut bringen kann. Landesrätin Eibinger-Miedl, die Geschäftsführerin des Tourismusverbands Ausseerland – Salzkammergut, Pamela Binder, Aufsichtsratsvorsitzender der Kulturhauptstadt GmbH 2024, Hannes Heide, Bürgermeister von Grundlsee, Franz Steinegger und Künstlerin Heidi Zednik beleuchteten das Thema aus ihren jeweiligen Perspektiven. Die Podiumsteilnehmer sind sich einig, dass bei dem Projekt Kulturhauptstadt Qualität vor Quantität stehen muss.

„Es geht bei der Kulturhauptstadt nicht darum, ein Feuerwerk abzuschießen und danach bleibt nur mehr Rauch, sondern es geht um nachhaltige wie langjährige Entwicklung in den Regionen“, betonte Heide.

Hoher Besuch aus Brüssel

EU-Budgetkommissar Johannes Hahn begab sich mit dem ehemaligen Europa-Korrespondenten Hans-Peter Siebenhaar auf gedankliche Weltreise. Er kritisierte, dass sich die Europäische Union kleiner mache als sie tatsächlich sei: „Wir Europäer neigen zur Selbstverzwergung, dabei sind wir absolut auf Augenhöhe mit den USA und China.” China sei für die EU-Kommission Partner, Mitbewerber und systemischer Rivale. „Wir haben uns in der Vergangenheit zu sehr vom chinesischen Narrativ, nur an Geschäften interessiert zu sein, einwickeln lassen“, so Hahn. Er sprach sich außerdem für den EU-Beitritt der Westbalkan-Länder aus und sah in der demographischen Entwicklung Afrikas eine Herausforderung für die Zukunft.

Wie geht es mit dem Tourismus weiter?

Am späten Nachmittag starteten die Schüler der HBLFA Raumberg-Gumpenstein Erich Deu, Johann Hörzer und Manuel Schrempf mit ihren Statements zum Thema „Krise – Lernen für die Zukunft“. Das junge Trio beeindruckte das Publikum mit ihrer Darbietung, wie die Pandemie sich auf junge Menschen ausgewirkt hat. Mit ihrem sprühenden Optimismus, dass das Leben immer weitergeht, erntenden sie tosenden Applaus. Im Anschluss sprach Tourismusexpertin Petra Stolba über „Die Zukunft des Tourismus“. Die ehemalige Geschäftsführerin der Österreich Werbung erläuterte, welchen Transformationsprozessen sich der Tourismus stellen müsse, um zukunftstauglich zu werden: “Viele fragen sich, wie geht es zurück zum alten Normal? Wir werden die Aufgabe haben, in ein neues Normal einzutreten“, verdeutlichte Stolba.

In der anschließenden Podiumsdiskussion debattierte Stolba mit Sacher-CEO Matthias Winkler sowie dem Hotelier und Gastronom Johannes Pfefferkorn aus Lech über notwendige Transformationen im Tourismus. Für Winkler und Pfefferkorn war das letzte Jahr mehr als turbulent: „In der Stadthotellerie gab es ein Minus von 95%”, bedauerte Winkler. Bei Pfefferkorn wurde die Wintersaison abrupt beendet: „Es kam eine wirklich ruhige Zeit auf mich zu. Zu ruhig“, wie er betonte. Die beiden Hoteliers haben diese Zeit dafür genützt Neues auszuprobieren. Corona sei für den Tourismus eine Riesenchance, sind sich die Diskussionsteilnehmenden einig: „Wenn wir ins Tun kommen, dann wird die Krise eine Chance gewesen sein”, zeigten sich beide optimistisch.

Wie die Krise die Medien verändert hat

Die Medien mussten in den vergangenen Monaten nicht nur über die Krise berichten, sondern waren auch selbst davon massiv betroffen. Das komme nicht häufig vor, legte „Die Presse“-Redakteurin Anna-Maria Wallner beim letzten Programmpunkt des Tages dar. Sie präsentierte sieben Thesen der Veränderung in der Medienbranche. In einer Podiumsdiskussion im Anschluss debattierte Wallner mit APA-Chefredakteur Johannes Bruckenberger, der stv. Chefredakteurin vom „Standard“ Petra Stuiber, Datum-Redaktionsleiterin Elisalex Henckel Donnersmarck und dem ARD-Korrespondenten Clemens Verenkotte über das Arbeiten von zu Hause, die Kurzarbeitermodelle im Journalismus, aber auch über die Chancen, die die Pandemie mit sich bringe. Geleitet wurde die Gesprächsrunde von Journalist und Autor Helmut Spudich.

Spannende Einblicke in Paul Lendvais Welt

Auf der idyllischen Seewiese am Altausseer See fand der 7. Medien.Mittelpunkt Ausseerland seinen Abschluss. Die Kurier-Chefredakteurin Martina Salomon führte mit Prof. Paul Lendvai ein interessantes und gleichzeitig unterhaltsames Gespräch über Russland und China und die Herausforderungen der Europäischen Union. In Russland diene die Außenpolitik als Ablenkungsmanöver für wirtschaftliche und soziale Probleme im Land, so Lendvai.

Ein zufriedenes Resümee über die 7. Auflage des Diskussionsformats zogen die Oranisator*innen und Initiator*innen Heidi Glück ( GF spirit&support), Pamela Binder (GF TVB Ausseerland-Salzkammergut) , Ivo Mijnssen (Präsident der Auslandspresse in Wien) und Stefan Kröll (GF ProMedia Kommunikation). „Die Lust und Freude der Experten und Teilnehmer am inhaltlichen und persönlichen Austausch war deutlich spürbar. Das Programm bot eine vielfältige Mischung, und wir freuen uns auf die 8. Auflage im Jahr 2022.“

Der Medien.Mittelpunkt

Für den Medien.Mittelpunkt zeichnen inhaltlich der Verband der Auslandspresse in Wien, Heidi Glück – spirit & support, sowie die ProMedia Kommunikation verantwortlich. Die Veranstaltung wird getragen vom Tourismusverband Ausseerland – Salzkammergut.

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1 Kommentar

  1. Bei aller Vorsicht, sind diese Art der Diskussionsveranstaltungen ein Schauplatz von Politikern im Sommer oder hört man dort Neue, Wichtiges? Jedenfalls war da Medienecho nicht sehr gross. Danke das ihr das Thema aufgreift.

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