Das Thema „Abfall“ betrifft uns alle, denn jeder Mensch verursacht Müll.

Abfall geht jeden an

Abfälle erst gar nicht entstehen zu lassen, ist der wichtigste Grundsatz der Abfallwirtschaft.

Denn Vermeidung bremst das Wachstum unserer Abfallmengen – das schont unser Grundwasser, spart Energie und Rohstoffe und ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Jede/r Einzelne kann durch sein umweltbewusstes Verhalten ganz wesentlich dazu beitragen, dass unsere Ressourcen geschont und Abfallmengen verringert werden. Dazu bedarf es nicht unbedingt gleich „großer“ Taten, viele kleine Schritte im täglichen Umgang tun es auch.

Abfallwirtschaft in Österreich

Definition Abfallwirtschaftsgesetz 2002: „Als Abfall gelten bewegliche Sachen, deren sich der/die EigentümerIn oder InhaberIn entledigen will oder entledigt hat oder deren Erfassung und Behandlung als Abfall im öffentlichen Interesse geboten ist.“

In Österreich fallen jährlich rund 54 Millionen Tonnen Abfälle an. Dies stellt enorme Ansprüche an die österreichische Abfallwirtschaft in Bezug auf eine geordnete Erfassung und Behandlung sowie die Einhaltung der gesetzlichen Regelungen.

Die Ziele der österreichischen Abfallwirtschaft orientieren sich am Grundsatz der nachhaltigen Entwicklung. Ausgehend von einer am Vorsorgeprinzip orientierten Beseitigung anfallender Abfälle hat sich die Abfallwirtschaft hin zu einer Bewirtschaftung von Ressourcen, insbesondere Rohstoffen, Energie und Deponieraum entwickelt.

Grundlage für eine umfassende Abfallwirtschaftspolitik ist das Abfallwirtschaftsgesetz 2002.

Das Abfallwirtschaftsgesetz und seine Verordnungen sind die gesetzliche Basis. Es setzt wichtige Impulse:
– Schutz von Mensch und Umwelt
– Schonung der natürlichen Ressourcen
– Ablagerung emissionsneutraler Rückstände unter Schonung von Deponieraum
– Vorsorgeprinzip
– Berücksichtigung der Stoffflüsse im Sinne einer ökologischen Kreislaufführung

Die Abfallwirtschaft ist ein wichtiger Teil der Umweltpolitik. Kern der österreichischen

Strategie ist die Weiterentwicklung der klassischen Abfallwirtschaft (Beseitigung bereits angefallener Abfälle) zu einer Ressourcenbewirtschaftung (Vermeidung und Verwertung) auf Basis stoffstrom- und güterstromgesteuerter wirtschaftlicher Überlegungen.

Machen Sie mit bei der Online-Befragung zur Zukunft der Abfallwirtschaft in Österreich

Das Lebensministerium und der Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaftsverband haben anlässlich 20 Jahre Abfallwirtschaftsgesetz (AWG) eine Befragung gestartet. Nehmen Sie teil und gestalten Sie die Zukunft der österreichischen Abfallwirtschaft aktiv mit. Die Teilnahme an der Befragung ist bis Anfang September 2010 möglich. Hier geht es zur Befragung

20 Jahre nach Inkrafttreten des Abfallwirtschaftsgesetzes kann die Abfallproblematik in Österreich in vielen Bereichen als gelöst betrachtet werden. Die ÖsterreicherInnen gelten als Mülltrenn-Weltmeister, es gelangen keine unbehandelten Abfälle mehr auf Deponien, Abfälle werden als wertvolle Rohstoffe wieder eingesetzt oder energetisch genutzt. Dies und vieles mehr konnte dank der engagierten Zusammenarbeit aller Beteiligten in der Abfallwirtschaft erreicht werden.

Um auch in Zukunft probate Lösungen gemeinsam umzusetzen, sind mit dem Abfallwirtschaftsdialog auch alle Interessierten eingeladen, ihre Meinung zu Szenarien und Optionen für Trenn- und Sammelsysteme, Import-/Exportfragen, die Energie- und Rohstoffgewinnung aus der Abfallwirtschaft und auch die gesetzlichen Regelungssysteme bekanntzugeben und eigene Vorschläge einzubringen. Die Ergebnisse des Dialogs werden am 28. September 2010 anlässlich der Jubiläumsfeier zu 20 Jahren AWG im Museum für Angewandte Kunst – MAK Wien präsentiert und in die Überlegungen für die kommenden Maßnahmen in der österreichischen Abfallwirtschaft einbezogen.

Richtig sammeln ist doch logisch!

Viel Wissenswertes rund um die richtige Abfallsammlung und –trennung bietet die vom Lebensministerium ins Leben gerufene Kommunikationsplattform www.richtigsammeln.at Papier, Biomüll, Verpackungen aus Glas, Metall, Kunststoff und Verbundstoffen sowie Problemstoffe sind alles verwertbare Altstoffe. Die richtige Trennung ist aus ökonomischen und ökologischen Gründen daher sehr wichtig.

Wiederverwenden statt verschwenden

Die bis 2010 umzusetzende EU-Abfallrahmenrichtlinie fordert die Mitgliedstaaten zur Förderung der Wiederverwendung auf und hat in diesem Zusammenhang auch eine neue Kategorie der Abfallbehandlung, die „Vorbereitung zur Wiederverwendung“, noch vor dem stofflichen Recycling, in die Abfallhierarchie eingefügt. Somit sind alle potentiell wieder verwendbaren Abfälle getrennt zu sammeln und der Vorbereitung zur Wiederverwendung zuzuführen, wo sie nach entsprechender Überprüfung/Instandsetzung die Abfalleigenschaft verlieren und als Gebrauchtprodukte verkauft werden sollen. Mit dem Umsetzungskonzept des Vereins RepaNet – Reparaturnetzwerk Österreich wurden auf Basis der bisher vorliegenden Erkenntnisse und praktischen Erfahrungen konkrete Maßnahmen in Österreich vorgeschlagen.

Wiederverwendung kann nur dann erfolgreich funktionieren, wenn die EndverbaucherInnen Produkte länger nutzen, Reparaturleistungen in Anspruch nehmen und gebrauchte Produkte kaufen oder tauschen.

Was passiert mit Ihren Altgeräten?

Händler sind verpflichtet, Elektro- und Elektronik-Altgeräte kostenlos entgegenzunehmen, wenn der Konsument ein neues, gleichwertiges Gerät kauft.
Dies gilt sowohl bei Kauf im Geschäft als auch bei Lieferung an die Wohnadresse des Konsumenten, insbesondere bei Großgeräten wie Waschmaschinen, Kühlgeräten etc. Wenn beispielsweise die Wohnung des Konsumenten Erfüllungsort ist, muss der Händler auf Wunsch des Kunden dort das Altgerät ohne Zusatzkosten zurücknehmen! Auch Transportkosten für die zurückgenommenen Geräte dürfen nicht zusätzlich verrechnet werden. Eine Ausnahme von dieser 1:1-Rücknahmepflicht besteht nur für Händler mit einer Verkaufsfläche von weniger als 150 m², wenn der Kunde darüber rechtzeitig und in geeigneter Weise informiert wird. Sie können Ihr Altgerät aber auch zu einer kommunalen Sammelstelle.

Abfall als Rohstoff

Die getrennte Sammlung und Verwertung von Abfällen in Österreich zeigt hohe Zuwachsraten. Es werden immer mehr Abfälle getrennt gesammelt und verwertet. Die umweltgerechte und nachhaltige Nutzung der Ressource Abfall ist eine große Herausforderung einer verantwortungsvollen Abfallwirtschaft.

Aus den alten Geräten werden wertvolle Sekundärrohstoffe gewonnen. Das hilft wiederum, wertvolle Ressourcen zu sparen. Die Neuauflage der UFH Trennungsprämie 2010  hat wieder alle Erwartungen übertroffen. Die Förderaktion für besonders energiesparende Waschmaschinen und Wäschetrockner musste mit 31. Mai 2010 vorzeitig gestoppt werden, Sie können hier aber die Liste an geförderten Geräten immer einsehen.

Von September bis Dezember 2009 förderte das UFH den Tausch von alten Kühl- und Gefriergeräten gegen neue, energieeffiziente A++ Geräte. Mit der Energieersparnis geht auch eine CO2 -Ersparnis einher und die beträgt für die ausgetauschten Geräte der Aktion UFH Trennungsprämie 1.339 Tonnen pro Jahr.

Welcher Abfall darf deponiert werden?

Ein Meilenstein in der Abfallwirtschaft ist die Deponieverordnung. Seit 2004 darf nur noch thermisch oder mechanisch-biologisch vorbehandelter Abfall deponiert werden.
Mit der Umsetzung dieser Verordnung wird sichergestellt, dass in den Deponien keine nennenswerten chemischen Reaktionen auftreten, die Boden, Luft oder Wasser gefährden könnten. Der Abfall muss entweder in mechanisch-biologischen Behandlungsanlagen oder Abfallverbrennungsanlagen behandelt werden. In einigen Bundesländern gab es regional begrenzte Ausnahmen bis längstens 2009.
Mit der Deponieverordnung sollen mögliche künftige Gefahren für Mensch und Umwelt ausgeschalten und Rohstoff-, Energiereserven und Deponievolumen geschont werden und ist damit ein Umweltinvestment für künftige Generationen.

Mechanisch-biologisch:
Bei diesem Verfahren werden Wertstoffe und heizwertreiche Materialien aussortiert. Der verbleibende Rest wird durch Verrottung deponierbar gemacht.

Thermisch:

Bei der Verbrennung („thermische Behandlung“) wird das Volumen des Abfalls drastisch verringert und schädliche Substanzen werden zerstört. Der Rest kann umweltgerecht abgelagert werden. Die bei der Verbrennung frei werdende Energie bzw. Abwärme kann genutzt werden. Das spart Erdöl, Erdgas oder Kohle und verringert den Ausstoß von Luftschadstoffen und klimaschädigenden Gasen.

Recycling

Recycling ist die stoffliche Verwertung von bereits genutzten Rohstoffen, Materialien oder Produkten. Neben der reinen stofflichen Verwertung sind auch Mischformen aus stofflicher und energetischer Verwertung möglich. Eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Verwertung findet erfahrungsgemäß dort ihre Grenzen, wo der Aufwand für Sammlung, Reinigung und Aufbereitung von Abfällen ein höheres Ausmaß an Emissionen oder anderen Umweltbelastungen nach sich zieht, als das bei Einsatz von Primärmaterialien der Fall wäre.

TIPPS

Die Österreicherinnen und Österreicher sind in Punkto Abfallsammlung und Abfalltrennung Europameister. Das Abfall Trenn-ABC des Lebensministeriums zeigt, wie Sie Ihre Abfälle richtig sammeln und trennen und unterstützt Sie dabei mit wertvollen Tipps. Hier gleich einige, wie Sie durch Ihr gezieltes Kaufverhalten für eine saubere und abfallärmere Umwelt beitragen können:

  • Greifen Sie zu Mehrwegartikeln und -verpackungen anstatt Einweg! Mehrwegsysteme sind ökologisch sinnvoller und sparen Rohstoffe und Energie.

  • Vermeiden Sie – wo immer möglich und sinnvoll – Produkte mit aufwändiger oder die Umwelt belastender Verpackung.

  • Bevorzugen Sie einen Einkaufskorb oder eine Einkaufstasche bzw. verwenden Sie Tragetaschen mehrmals.

  • Beim Kauf von Lebensmitteln nur so viel kaufen wie man wirklich braucht. Tagtäglich landen verdorbene oder einfach nicht verbrauchte Lebensmittel im Müll.

  • Achten Sie beim Einkauf von Geräten auf langlebige und reparaturfähige Produkte. Das schont Ressourcen und vermindert Abfallmengen.Weitere Tipps finden Sie im „Abfall Trenn-ABC“

  • Foto: Dieter-Schütz_pixelio.de

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