Altersarmut ist ein gesellschaftliches Problem.
Die Einkommensentwicklung bei 55- bis 65-Jährigen ist alamierend, warnt das Institut Arbeit und Technik (IAT) http://iatge.de . Besonders in dieser Altersgruppe wird die Spanne zwischen Arm und Reich immer größer. Hier gibt es den höchsten Anteil von Personen mit Niedrigeinkommen unter 900 Euro, aber auch den höchsten Anteil von Spitzenverdienern. „Dort, wo die Einkommen so dramatisch gefallen sind, sind vermutlich sogenannte Hartz-IV-Opfer zu finden“, sagt IAT-Wissenschaftler Peter Ernste. Viele der Älteren waren lange Zeit arbeitslos und bekamen Arbeitslosenhilfe. Inzwischen sind sie auf Hartz IV gestuft und in die Sparte Geringverdiener gerutscht.
Rentensystem unter Druck
„Das sind die Leute, wo das Thema Altersarmut eine Rolle spielen wird“, sagt Ernste. Alleinstehende ältere Frauen seien eine weitere Risikogruppe. „Lückenhafte Erwerbsbiografien, Einschnitte in den Versorgungssystemen und zunehmende Eigenverantwortung in Gesundheitsversorgung und Altersvorsorge lassen die Prognosen für zukünftige ältere Generationen weniger günstig ausfallen“, warnt Enste. Die Zahlen der Altersklasse 55 bis 65 würden darauf erste Hinweise geben. „Diesen Herausforderungen werden sich die Seniorenwirtschaft und auch die Sozialpolitik in Zukunft stellen müssen.“
Aufzuhalten ist der demografische Wandel mit seinen Auswirkungen nicht mehr, sagt Ernste. „Im Prinzip könnte man den demografischen Wandel in zwei Wegen in Grenzen halten: Erhöhung der Geburtenziffer und Migration“, sagt der Forscher. Im Falle der Geburtenrate sei es unrealistisch, den Wandel in der Alterspyramide aufzuhalten. So müsste jede Frau in Deutschland mindestens zwei Kinder bekommen. Bei der Migration tut sich Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Staaten schwer. Dementsprechend wird es eine volkswirtschaftliche Herausforderung für die Politik, genügend Rentenzahler im Land zu haben, damit die Renten der über 55-Jährigen gezahlt werden können.
pte
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