Dr. Hans Peter Haselsteiner – damals als STRABAG SE Vorstandsvorsitzender

1.Herr Dr. Haselsteiner Sie sind ja schon weit über dem durchschnittlichen Pensionsantrittsalter der meisten Österreicher. Wie denken Sie über ältere Menschen bei Strabag – speziell im Baugewerbe – wo ja vermutlich die Abnutzungserscheinungen besonders groß sind? Sind bei Strabag spezielle Maßnahmen für ältere werdende Mitarbeiter vorgesehen?

Wir dürfen eines nicht außer Acht lassen: Besonders im gewerblichen Bereich hinterlässt anstrengende körperliche Arbeit mit der Zeit Spuren. Es ist daher ein Grundsatz unserer Personalpolitik, dass die MitarbeiterInnen dann in Rente gehen, wenn es das jeweilige Rentenrecht in den einzelnen Ländern vorsieht.

Es hat sich in unserem Konzern aber auch deutlich gezeigt, wie wichtig die Erfahrung bei der Ausübung von Managementberufen im Baugewerbe ist. Einige unserer ehemaligen Manager mit internationaler Erfahrung sind daher temporär bei internationalen Großprojekten im Einsatz oder halten im Rahmen unserer Konzernakademie Schulungen ab.

2. Können Sie uns sagen wie hoch der Anteil der Menschen über 50 Jahre im Strabag Konzern ist?

Rund 25 % im Gesamtkonzern. Wir achten auf eine ausgewogene Altersstruktur.

3. Werden diese Menschen im Rahmen bestehender Sozialmaßnahmen seitens Strabag, auf ihre Pension speziell vorbereitet?

Nein.

4. Es gibt derzeit in Österreich Vorschläge, Menschen etwas zusätzlich zu bezahlen, die trotz Pensionsmöglichkeit, sich entscheiden später in Pension zu gehen. Wie lösen Sie bei Strabag dieses Problem?

Dieses „Problem“ gibt es bei uns nicht.

5. Viel Unternehmer schätzen die Erfahrungen älterer Mitarbeiter und setzen diese im Schulung- oder Coachingbereich ein, so dass die jüngeren Mitarbeiter von deren Erfahrungen profitieren. Wie handhaben Sie das bei Strabag?

Wie bereits zuvor erwähnt, kommen erfahrene und ehemalige Manager temporär bei internationalen Großprojekten zum Einsatz – das hat sich bewährt.

6. Stellen Sie in der Arbeitsweise oder im täglichen Umgang mit älteren Mitarbeitern einen Unterschied zu jüngeren Mitarbeitern fest?

Ältere Arbeitnehmer pflegen mehr zwischenmenschlichen Kontakt als die Jüngeren. Sie greifen vielleicht eher zum Telefon oder besuchen den Kollegen nebenan, als schnell eine E-Mail zu verschicken. Ältere und Jüngere lernen voneinander.

7. Dürfen wir abschließend fragen, wie hoch das durchschnittliche Pensionsantrittsalter im Strabagkonzern bei Männer und bei Frauen ist?

In Österreich wäre das durchschnittliche Pensionsantrittsalter bei STRABAG für Männer 62,5 Jahre und für Frauen 57,5 Jahre, Tendenz steigend.

Danke für das Gespräch.

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4 Kommentare

  1. Interessant das gearde bei einem Bauunternehmen, wo die Abnützungen bei älteren Arbeitnehmern stärker sind als bei „Schreibtischberufen“ keine Maßnahmen für einen optimalen Einstieg in den Ruhestand, getroffen werden.

  2. Interessant das gearde bei einem Bauunternehmen, wo die Abnützungen bei älteren Arbeitnehmern stärker sind als bei „Schreibtischberufen“ keine Maßnahmen für einen optimalen Einstieg in den Ruhestand, getroffen werden.

  3. Traurig,dass solche tollen Industriechefs keine Aktivitäten für Ältere Menschen ins Leben rufen.

  4. An Herrn Dr. Haselsteiner, ich habe Sie vor kurzem im TV gesehen, es ging um Ihren Engagement für die Sache der Liberalen/Neo Partei (?)……
    von allen Kandidaten haben Sie mich als Einziger angesprochen, darum nur ganz kurz eine Idee, die nicht von mir stammt, sondern von der WISSENSMANUFAKTUR: nehmen wir nur die neue Wirtschaftsuni als Beispiel, Sie sind doch der kompetente Mann für eine Beurteilung, was hat die gekostet, wie viel Kredit musste dafür aufgenommen werden und wie wurde sie finanziert? Und wie viel müssen wir an Zinsen aufbringen? Wenn der Staat selbst die Geldschöpfung für dieses Projekt vorgenommen hätte, anstatt bei den Banken sich Geld zu borgen und Zinsen dafür zu bezahlen, dann käme das den Bürgern wesentlich billiger. D.h. die Geldschöpfung muss in der Hand des Staates sein, aber nicht in der Hand der Banken!
    Denn ganz sicher werden wir unsere Schulden nicht durch immer mehr Wachstum abzahlen können, dem sind natürliche Grenzen gesetzt. Warum wird das Problem der Geldschöpfung von keiner Partei angesprochen, sondern totgeschwiegen?
    Hochachtungsvoll
    Gerhard Benisek

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