Der österreichische Olympiasieger von 1980 in Lake Placid lebt in Finkenberg im Zillertal.
Nach seiner Karriere als Rennläufer wurde er Hotelier des Olympiahotels
BLL: Leonhard Stock, wie geht es Ihnen heute und was machen Sie so?
Leonhard Stock: Mir geht es gut. Ich habe nach meiner Skikarriere das Olympiahotel http://www.olympiahotel.at meiner Eltern in Finkenberg übernommen und weiter ausgebaut. Ich führe auch das Sportgeschäft im Zentrum von Finkenberg. So gesehen bin ich vom Skirennläufer zum Hotelier geworden.
BLL: Es sind schon einige Jahre her als Sie Ihre Skikarriere beendeten, wie ist Ihnen damals der Abschied gefallen. War der Weg in ein „normales Leben“ für Sie leicht oder schwierig? Welchen Bezug zum Skifahren haben Sie heute noch?
Leonhard Stock: Nach 17 Jahren im Weltcup, was eine schöne und erfolgreiche Zeit war, ist mir der Abschied vom aktiven Skirennsport nicht so schwer gefallen. Schlimmer ist es, wenn Du in jungen Jahren verletzungsbedingt aufgeben musst. Auch die Jahre in den USA waren schöne Jahre. Heute verfolge ich Skirennen, so es meine Zeit zulässt, vor dem Fernseher und Kitzbühel erlebe ich jedes Jahr vor Ort. Da treffe ich auf alte und junge Kollegen. Es macht richtig Spaß über alte Zeiten zu plaudern.
BLL: Wie können sich unsere Leser die Umstellung vorstellen, wenn Sie heute privat Skifahren gehen? Sie als Abfahrtspezialist an hohes Tempo gewöhnt, freie abgesperrte Strecken und ein perfekt abgestimmtes Material. Fehlt Ihnen das manchmal?
Leonhard Stock: Damit habe ich kein Problem, als Rennläufer kennst Du Deine Grenzen und kannst die Strecken, die Sicht und die anderen Skifahrer auch genau einschätzen. Es wäre unverantwortlich Geschwindigkeiten wie bei Abfahrtsrennen üblich auf normalen Pisten mit anderen Skifahrern zu fahren. Eine richtige Selbsteinschätzung des Skikönnens wäre bei so manchem Hobbyläufer auch angebracht. Die heutigen Carvingski lassen sich herrlich fahren und bieten Sicherheit auch auf eisigen Pisten.
BLL: Wie oft gehen Sie heute pro Saison Skifahren und wohin gehen Sie da, besuchen Sie auch manchmal Ihre ehemaligen Erfolgsstätten?
Leonhard Stock: Ich fahre oftmals mit meinen Hotelgästen, manchmal fahre ich täglich, manchmal nur 2-3 Mal die Woche, hauptsächlich in Finkenberg im Zillertal auf den Ahorn oder dem Penkenkogel. Nur manchmal gehe ich mit alten Freunden auch woanders zum Skifahren.
BLL: Ihr Hotel in Finkenberg im Zillertal ist ja in den letzten Jahren laufend ausgebaut worden und was erwartet heute den Gast bei Ihnen?
Leonhard Stock: Ja auch in der nahen Zukunft haben wir im 4-Sterne Superior Hotel noch einiges vor und werden wieder einige Erneuerungen beispielweise im Zimmerbereich machen. Wir bieten unseren Gästen ein Familienhotel mit gemütlicher Atmosphäre, schönem Wellness- und Saunabereich, eine zentrale Lage sowohl im Sommer wie auch im Winter. Und wer die Höhe bevorzugt der kann auch in unserer Stocks Almhütte http://www.olympiahotel.at/stocks-almhuette.html aus dem Jahr 1848 übernachten.
BLL: Übrigens Sommer, was macht ein Olympiasieger von 1980 so im Sommer, Sie sind ja auch Vizepräsident im neuerbauten Golfplatz in Uderns. Spielen Sie viel Golf und welche Sportarten betreiben Sie heute noch?
Leonhard Stock: Ja unser neue Golfplatz in Uders ist wirklich eine Herausforderung für alle Golfer. Leider komme ich nicht soviel zum Golfspielen daher ist mein Handicap nur 12,8. Im Sommer fahre ich gerne ab und zu mit dem Rad und wenn ich übermütig bin auch auf den Berg hinauf um an meiner Kondition zu arbeiten. Auch gehe ich gerne in der herrlichen Zillertaler Bergwelt wandern.
BLL: Wird man als Spitzensportler im Alter gemütlicher oder spüren Sie noch immer bei Ihren Sportaktivitäten die Herausforderung für den sportlichen Wettkampf?
Leonhard Stock: Alles hat seine Zeit, die Zeit als Aktiver war anstrengend genug, heute gehe ich es ruhiger an, ich muss ja nichts mehr beweisen. Man muss in jedem Alter wissen wo seine Grenzen sind und damit auch richtig umgehen zu lernen. Natürlich mache auch ich heute noch verrückte anstrengende sportliche Aktivitäten, aber eher selten.
BLL: Heute sind Sie natürlich in ersten Linie Hotelier, aber manchmal sieht man Sie bei großen Skirennen als Besucher. Wie sehen Sie den heutigen Skirennsport aus Sicht der Technik, aus Sicht der Geschwindigkeit und Sicherheit?
Leonhard Stock: Ich finde die Geschwindigkeit beim Abfahrtslauf ist gar nicht so unterschiedlich zu früher, aber es wurden viel mehr Kurven eingebaut. Das Skimaterial lässt auf Grund der Carvingtechnik fast die gleiche Ausfahrtsgeschwindigkeit aus einer Kurve zu, wie bei der Einfahrt. Das sind heute die Schwierigkeiten und damit auch das Risiko. Es ist immer wieder in Kitzbühel speziell im Schlusshang zu sehen welche Radien die Rennläufer im Unterschied zu früher fahren.
BLL: Herr Stock, dürfen wir Sie fragen was Ihre beruflichen und privaten Ziele für die nächste Zeit sind?.
Leonhard Stock: Ja, im Hotel wollen wir noch einiges erneuern und etwas ausbauen. Privat wünsche ich mir dass alles so positiv bleibt wie es ist.
Vielen Dank für das Gespräch!
Hier ein kurzes Portrait von Olympiasieger Leonhard Stock. http://www.olympiahotel.at/portrait-leonhard-stock.html
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