Eine farbige Frühlings-Tradition erfreut sich in Ostbayern wieder wachsender Beliebtheit.
Osterbrunnen sind Tradition in der Oberpfalz. Seit vielen Jahren pflegen im Amberg-Sulzbacher Land Freiwillige aus Vereinen, Institutionen und Dorfgemeinschaften die Tradition, zu Ostern Brunnen mit Zweigen und bunt bemalten Eiern zu dekorieren: Rund 20 solcher Osterbrunnen gibt es in der Region in diesem Jahr zu bestaunen, wie die Arbeitsgemeinschaft Obere Vils-Ehenbach mitteilt.
Größte Osterbrunnen der Welt
Der Brauch reicht rund hundert Jahre zurück: Damals wurde in Aufseß in Nordbayern nach mündlicher Überlieferung der erste Osterbrunnen geschmückt. Die alte, ursprünglich aus dem Fränkischen stammende Tradition zum Osterfest den Brunnen mit bemalten Eiern, Kränzen, Girlanden und Blumen zu schmücken, ist heute in vielen Orten in der Oberpfalz und Niederbayern verbreitet. Die Kreisstadt Sulzbach-Rosenberg begeistert ihre Besucher auch regelmäßig sogar mit dem größten Osterbrunnen der Welt. Verziert mit rund 16.500 Eiern fand er schon im Jahr 2005 Eingang ins Guinness-Buch der Rekorde.
Frauen und Kinder verwandeln die kostbaren Wasserquellen in den Ortszentren für die Zeit um Ostern zu einem bunten Kunstwerk aus Tannengrün und bunten Ostereiern. Das Schmücken des Dorfbrunnens war ursprünglich Teil des Frühjahrsputzes, bei dem der Brunnen des Orts gründlich vom Schmutz des Winters gereinigt und anschließend entsprechend herausgeputzt wurde.
Die zerbrechlichen Kunstwerke wurden in vielen Orten mittlerweile zur Touristenattraktion. Einen ganz besonderen „Brunnen“ präsentiert die Marktgemeinde Schmidmühlen: Ein mit hunderten bunten Gießkannen geschmückter Baum will in ungewöhnlicher Weise auf die Bedeutung des kostbaren Guts Wasser hinweisen. Die Standorte der 20 farbenfrohen Kunstwerke finden Besucher im Internet unter www.osterbrunnen-online.de .
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