Dem Montblanc in Chamonix ganz nah

Grands Montets© Office de Tourisme Vallée de Chamonix - Morgane Raylat

Dieses Mal haben wir eine ganz besondere Alpintour für Skifahrer und Alpinisten, die Mut und Risiko gekonnt meistern.

Wer gerne dem Montblanc ganz nah sein will, wer Tiefschnee-Abfahrten mag, oder einmal eine 20 km lange Gletscher-Tiefschneeabfahrt machen möchte, muss nach Chamonix kommen. Chamonix bekannt als Wiege des Alpinismus (die erste Besteigung des Montblancs fand bereits im August 1786 statt) ist Chamonix im Winter ein Mekka für Skifahrer, Snowboarder & Freerider mit den weltberühmten Abfahrten von Grands-Montets und der Gletscherabfahrt “Vallée Blanche”.

Montblanc Gletscherwelt ©besser länger leben

Die Erstbesteigung des Montblanc – eine lange Geschichte

Eigentlich begann alles im Jahre 1741 als die beiden Engländer, William Windham und Richard Pococke, nach Chamonix kamen und damit die Geschichte von Chamonix wesentlich beeinflussten.

Die beiden « Touristen » stiegen auf nach Montenvers zum Eismeer (Mer de Glace), um die dortigen Eishöhlen zu erkunden. Chamonix war ein kleiner fast unzugänglicher Ort und stand dank dieser Englischen Besucher erstmalig im Mittelpunkt des Interesses. Sie verpassten dem Eismeer auch seinen Namen und schrieben in den damaligen Londoner Zeitungen schwärmend von dieser Gletscherwelt. Die Reise zum « Mer de Glace » wurde dann zum obligatorischen Reiseziel von berühmten Schriftstellern – unter diesen auch Goethe -, sowie Malern, Wissenschaftlern und Touristen. Durch die Besteigung des Mont Blanc durch die beiden Einheimischen, Jacques Balmat et Michel-Gabriel Paccard , im August 1786, wurde dann der erste Schritt zum modernen Alpinismus gelegt.

Mit der Gondelbahn geht es zur Aiguille du Midi

Aiguille du Midi© Office de Tourisme Vallée de Chamonix – Morgane Raylat

Direkt in Chamonix steigt man in die erste Gondelbahn mit zwei imposanten Stützen ein und fährt auf rund 2.200 m. Die Gondel ist voll mit Alpinisten, die aufbrechen zu einer ihrer Touren, oder eine Abfahrt vorhaben. Teilweise mit ihrem Berg-Guide. Bereits jetzt spürt man eine gewisse Nervosität und es werden Routen und Touren bereits in der Gondel besprochen, oder wie unsere Landsleute, zwei Tiroler Bergfexe am Handy die Routen ansehen und diese besprechen. Der 2. Abschnitt: Weiter geht es mit der freischwebenden Gondelbahn (völlig ohne Stützen) hinauf zur Aiguille du Midi auf 3.842 Meter.

Aber wie begann alles und wann startete der Bau der Aiguille du Midi Seilbahn?

Im Jahr 1911 beschloss die Compagnie des Funiculaires de Montagne den Bau einer Seilbahn auf der Aiguille du Midi. Der erste Abschnitt vom Gare des Pélerins nach la Para auf 1696 Metern wurde 1924 eingeweiht und diente bei den 1. Olympischen Winterspielen zum Aufstieg der Bobs. Der zweite Abschnitt bis zum Gare des Glaciers auf 2414 Metern wurde 1927 für die Öffentlichkeit geöffnet. 1940 erhob sich eine Servicekabine bis zum Col du Midi auf 3630 Metern.

Letztendlich wurde die ursprüngliche Route geändert, um den Bau der derzeitigen Seilbahn zu ermöglichen, die Chamonix direkt mit dem Plan de l’Aiguille (2200 m) und dann mit dem Gipfel der Aiguille du Midi (3842 m) verbindet. Hut ab vor den 30 Bergsteigern, denen es gelungen ist, vom Col du Midi unter extremen Bedingungen ein 14 cm dickes, 1700 Meter langes und 1020 kg schweres Seil auf den Gipfel der Aiguille du Midi zu hieven.

Die erste Sektion wurde am 25. Juli 1954 und die zweite Sektion am 24. Juni 1955 in Betrieb genommen und war damals die höchste Seilbahn der Welt. Seit 1955 sind Millionen von Besuchern und Bergsteigern mit dieser Seilbahn gefahren, die damit einen einfachen Zugang zu den Hochgebirgsregionen bietet. Dennoch sollte man die hochalpinen Gefahren nicht unterschätzen. Auch für uns war die rund 20minütige Auffahrt auf diese Höhe nicht so einfach zu verkraften. Eine kurze Gewöhnung an die Höhe tat gut.

Sehen Sie sich hier unser Video von der Gletscherwelt und den vielen Alpinisten an

© Office de Tourisme Vallée de Chamonix – Morgane Raylat

Oben angekommen, geht es über einen rund 5 Meter breiten Holzsteg, der die beiden spitzen Bergtürme verbindet. Nichts für Menschen mit Höhenangst, die nicht schwindelfrei sind. Aber Augen zu und die paar Meter drüber, nur nicht nach lins und rechts schauen, da geht es rund 1.000 Meter runter. Man gelangt in zwei Tunnelröhren, in diesem sich die Bergsteiger und Tourenfahrer für ihre Tour fertig machen. Steigeisen anlegen, Ski am Rucksack verstauen, Sicherungsseil anlegen, damit bei der Gletscherüberquerung jeweils ein Stürzender von den anderen gesichert werden kann.

Wer noch Lust hat, kann mit einem Aufzug nochmals einige Höhenmeter hinauffahren und sich von der Terrasse aus die atemberaubende Gletscherwelt ansehen oder auch – nur für Schwindelfreie – in einem Glaskubus mit Filzpantoffeln eintreten. Unter Dir liegen dann 1.000 Meter Gletscher darunter.

An den Gesichtern erkennt man ob die jeweilige Person Routine hat oder so eine Tour das erste Mal unternimmt. Während die Bergführer, lächeln, alles nochmals bei seiner Gruppe durchchecken, sind andere sichtlich nervös. Aber der Bergführer beruhigt – auch einer der Gründe doch eher so eine Tour nur mit einem Bergführer zu starten.

Die letzten 50 Meter im Tunnelsystem geht es gebückt, da die Skier die man auf seinen Rucksack geschnallt haben zu hoch sind und man daher etwas in gebückter um nicht zu sagen demütiger Haltung zu bewältigen. Manche tragen ihren Rucksack samt Ski in der Hand und schnallen diesen erst unmittelbar vor dem Abstieg an. Dann plötzlich liegt einem die Gletscherwelt zu Füßen und der Monte-blanc überstrahlt alles. Aber von diesem Ausgangspunkt wären es dann nochmals rund 1.000 Höhenmeter mit einer Hüttenübernachtung, bis zum Monte-Blanc.

Flégère ©S.ABRIAL

In kleinen Gruppen, fast immer angeseilt und gesichert, handeln sich die Alpinisten bergab über einen kleinen steilen Schneeweg bis zum Gletscher. Hier werden die Skier angeschnallt und man fährt über den Gletscher, der je nach Jahreszeit aber natürlich mit Gletscherspalten gespickt sein kann und teils mit Schnee bedeckt. Daher Vorsicht! 20 Kilometer Gletscherabfahrt und 2.700 Höhenmeter nach unten liegen vor einem. Ein besonderer Trip. Hier für Interessierte eine Beschreibung der Tour.

Das Ende der Gletscherabfahrt ist dann in Montenvers

Die berühmte kleine rote Zahnradbahn vom Montenvers wurde 1908 eingeweiht und die ersten olympischen Spiele von 1924 – trugen dazu bei, Chamonix als Wintersportort berühmt zu machen. Die Auffahrt mit der Zahnradbahn auf 1.913 m, direkt vom Bahnhof in Chamonix ist auch für Ungeübte und Nichtalpinisten machbar und jedenfalls einen Ausflug wert.

Sehen Sie hier unsere Auffahrt

Oben angekommen, empfiehlt es sich auf die große Terrasse zu gehen, um die – leider schon stark geschrumpfte Gletscherzunge – zu sehen. Mit einer kleinen Gondel kann man zur Gletscherzunge abfahren und die Gletscherhöhlen besuchen. Hier kommen die Alpinisten, nach ihrer Gletscherabfahrt nach 20 Kilometer an. Etwas gezeichnet, aber stolz diese lange Abfahrt von der Höhe von 3.800 m gemeistert zu haben. Gratulation !

Aussichtsterrasse Montenvers© besser länger leben

Hier kann man auch im Grandhotel übernachten.

Wir haben uns für einen Mittagtisch entschieden im Grandhotel Le Montenvers entschieden. Auf einer gemütlichen Terrasse oder im holzgetäfelten Speisesaal mit Blick auf die Bergwelt gibt es allerhand feine Spezialitäten. Wir haben uns für ein Käsefondue entschieden.

Grandhotel Montenvers ©besser länger leben

Chamonix gehört zu den besten alpinen Orten für Alpinisten, Tourengeher und Tiefschneefahrern. Wenn Ihr einmal eine besondere Tour unternehmen möchtet, dann viel Erfolg dazu und auf nach Chamonix.

Hier im Video seht ihr den Abstieg und die Gletscherabfahrt.

Hier findet Ihr noch alle wichtigen Informationen über Chamonix https://de.chamonix.com

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5 Kommentare

  1. Nur weiter mit solchen Berichten. macht Spass zu lesen und die tollen Videos vermitteln einen guten Eindruck.
    Wenn man es sich auch nicht immer leisten kann hinzufahren. ist doch eher teuer.

  2. Das muss ein alpiner Traum sein.
    Hoffentlich bleibt es bei mir kein Traum.
    Das will ich nächstes Frühjahr machen.

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