Hörsysteme denken mit – wie künstliche Intelligenz das Hören verbessert

Besser hören

Besser hören. Foto: A.-R._pixelio.de
Besser hören. Foto: A.-R._pixelio.de

Die Hörsystemtechnologien haben in den letzten Jahren das Hören und ganz besonders das Verstehen in akustisch schwierigen Situationen perfektioniert.

Seitdem sich Hörsysteme mit anderen elektronischen Geräten vernetzen und verständigen können, zählen sie zu jenen smarten Objekten im modernen Alltag, deren Leistungen und Eigenschaften auf künstlicher Intelligenz basieren. Hörgeräteträger profitieren davon auf vielfältige Weise, denn nicht nur der Hör- und Tragekomfort lässt sich optimieren, auch diverse zusätzliche Funktionen werden nun problemlos nutzbar. Dazu zählen das Audiostreaming verschiedenster Quellen, die automatische Anpassung an unterschiedliche akustische Umgebungen oder die simultane Übersetzung von Fremdsprachen. Diese Entwicklungen sind kennzeichnend für die hohe Innovationskraft der Hörakustik, die damit technologische Maßstäbe setzt. Weitere aktuelle Trends: moderne Akkutechnologien und Fernwartung durch Tele-Audiologie – diese und viele weitere Neuerungen wurden vom 17. bis 19. Oktober 2018 auf dem internationalen EUHA Kongress, der Fachmesse für Hörakustiker, in Hannover vorgestellt.

Weil die smarten Geräte nicht nur untereinander, sondern auch mit und für Menschen interagieren, wird ihnen künstliche Intelligenz zugeschrieben. Diese besteht vor allem darin, dass die Systeme Daten sammeln, vergleichen und bewerten und daraus eigenständig passende Ergebnisse und Lösungen entwickeln. Das geschieht auf der Basis von Computerprogrammen, die zuvor von Menschen dafür entwickelt wurden. Obwohl diese Technik nicht mit menschlicher Intelligenz vergleichbar ist, kann sie in sehr kurzer Zeit immense Datenmengen bewältigen und sehr zuverlässig Bewertungen, Lösungen und Ergebnisse liefern.

Hörsystemnutzer können mit dieser Technologie ihre Geräte eigenständig für verschiedenste Hörsituationen optimieren, indem sie in einem kurzen Auswahlprozess die beste Einstellung wählen, die das Hörgerät für den jeweiligen Bedarf anbietet. Ob eigenes Wohnzimmer, Arbeitsplatz, Sportstudio oder Kino und Theater – wenn die passende Konfiguration gefunden ist, wird sie abgespeichert. Künftig werden sich die Hörsysteme dann mit Hilfe von Geo-Tracking automatisch auf die jeweiligen Umgebungen einstellen. Auf dieser Weise bekommt jeder Ort, den ein Hörgeräteträger häufiger aufsucht, sein spezielles Hörprogramm. Ein weiteres Novum ist die Integration einer internetbasierten Simultanübersetzung von Fremdsprachen. Mit solchen und ähnlichen Funktionen erfahren Hörgräte erhebliche Zusatznutzen, die weit über den Ausgleich von Hörminderungen hinausgehen und viele Annehmlichkeiten im täglichen Leben bieten.

Auch die Energieversorgung der Hörassistenten wird laufend verbessert.

Die modernen Akkutechnologien sind leistungsstark, das Aufladen erfolgt kabellos in praktischen Ladeschalen, die auch ohne Stromnetz einsetzbar sind. Unabhängigkeit steht auch bei der Tele-Audiologie, einer innovativen Methode der Fernwartung im Mittelpunkt. Hierbei lassen sich Optimierungen der Hörgeräteeinstellungen oder Updates der Gerätesoftware jederzeit und ortsunabhängig durchführen. Über eine spezielle App und Cloud-Computing können verschiedene Serviceleistungen der Hörakustiker damit zuverlässig erledigt werden, ohne dass der Kunde das Geschäft aufsuchen muss

Diese neuen Möglichkeiten der Hörtechnik verbessern den Alltag in sehr vielen Bereichen und machen Hörsysteme zu akustischen Alleskönnern. In erster Linie steht dabei aber immer das gute Hören im Fokus. Die Hörsystemtechnologien haben in den letzten Jahren das Hören und ganz besonders das Verstehen in akustisch schwierigen Situationen perfektioniert. Somit werden durch verbessertes Sprachverstehen und Richtungshören auch die persönliche Leistungsfähigkeit und die Konzentration während des gesamten Tages wiederhergestellt. Hörgerätenutzer können sich stressfrei an Gesprächen beteiligen, aktiv im Leben stehen und ihre gewohnte Lebensqualität erhalten.

Auch die Fördergemeinschaft Gutes Hören und ihre Partnerakustiker sind alljährlich auf dem EUHA Kongress vertreten. Der fachliche Austausch, die Information über neueste Entwicklungen und Trends bei der Hörgeräteversorgung sind die Voraussetzung dafür, dass die FGH Partner stets über die aktuellen Hörtechnologien verfügen und ihre Kunden bestmöglich und zeitgemäß beraten und versorgen. Die Vorteile der Technik sind aber immer nur eine Seite, gutes Hören muss jeder selbst testen und erleben. Die rund 1500 FGH Partnerakustiker bieten das gesamte Leistungsspektrum vom kostenlosen Hörtest über Auswahl, Anpassung und Programmierung geeigneter Hörgeräte bis hin zur mehrjährigen Nachbetreuung an. Die FGH Partner sind zu erkennen am Ohrbogen mit dem Punkt.

Bessere Kommunikation und mehr Lebensqualität durch moderne Hörakustik – die Fördergemeinschaft Gutes Hören informiert bundesweit und vermittelt Hörexperten

Deutschlandweit gehen Experten von rund 15 Millionen Menschen aus, die nicht mehr einwandfrei hören. Wer aktiv etwas dagegen unternimmt, kann ohne größere Einschränkungen am täglichen Leben, das von Hören und Verstehen geprägt ist, teilnehmen. Tatsächlich sind es aber nur rund 3 Millionen Menschen, die mit der modernern Hörakustik ihre Höreinschränkungen kompensieren.

Das sind viel zu wenig, sagen einstimmig die Fachleute aus Medizin und Hörakustik. Denn ein eingeschränktes Hörvermögen bleibt für die Betroffenen meistens nicht ohne Folgen. Die häufigen Missverständnisse führen zu Konflikten und schließlich zu Stress und Versagensängsten. Die Ursachen liegen in den meisten Fällen in schleichenden Verschleißerscheinungen des Innenohres. Diese lassen sich mittels moderner Hörakustik kompensieren.

Die Fördergemeinschaft Gutes Hören (FGH) betreibt deshalb im Rahmen gesundheitlicher Vorsorge bundesweit Aufklärungsarbeit über gutes Hören und organisiert zusammen mit ihren Partner-Akustikern Informations- und Hörtest-Aktionen. Die FGH versteht sich als Ratgeber für Menschen mit Hörminderungen und deren Angehörige sowie für alle Menschen, die an gutem Hören interessiert sind.

Das große Hörportal www.fgh-info.de bietet einen umfassenden Überblick zum Thema. Dort können auch weiterführende Informationen bestellt und schnell ein FGH Partner in Wohnortnähe gefunden werden. So einzigartig wie das Hören des Einzelnen, so individuell ist auch die persönliche Beratung. Wer sich für gutes Hören und die moderne Hörsystemanpassung interessiert, sollte das Gespräch mit seinem FGH Partner suchen. Die Mitgliedsbetriebe der Fördergemeinschaft stehen für eine große Auswahl von Hörlösungen, faire und umfassende Beratung und höchste Qualität. Die Partnerbetriebe der Fördergemeinschaft Gutes Hören sind am gemeinsamen Zeichen, dem Ohr-Symbol zu erkennen.

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7 Kommentare

  1. Das man mit Hörgeräten schon so weit ist, ist mir neu. Sehr spannend. Vor allem die Sache mit den Fremdsprachen finde ich ja äußerst interessant, ob das wirklich so gut funktioniert? Das ist wohl kein fremdsprachiges Gespräch in der Ubahn mehr sicher vor unbemerkten Lauschern ;)

  2. Ja vor allem ist es dann eine Überlegung wert sich selbst so ein Hörgerät zuzulegen, auch ohne Gehörprobleme. So eine unbemerkte Übersetzung im Ohr würde mir auf meinen Geschäftsreisen enorme Vorteile bringen, nur mit der Antwort wird’s dann schwierig..

  3. Das ist wirklich überwältigend was da schon alles möglich ist. Ich habe kürzlich auch von einem Hörgeräte-Anbieter gehört, der es möglich machen soll die kleinen Geräte als Kopfhörer mitzubenutzen. Also quasi Fernsehen, telefonieren, Musik hören,.. alles möglich!

  4. Wow das ist ja super @Emma. Aber wie genau soll das denn funktionieren? Ist man da kabellos verbunden? Zum Beispiel über Bluetooth oder wie klappt das? Und mit dem telefonieren? Da versteht man zwar den anderen dann äußerst gut, kann aber nicht antworten.. immerhin sitzt das Gerät ja IM Ohr DRINNEN…??

  5. Ich kann mich noch an den Kampf erinnern, den ich mit meinem Mann damals hatte als es soweit war und er nicht mehr drum herum kam ein Hörgerät zu benutzen. So lange hat er sich gewehrt und schon kaum noch was verstanden, und jetzt kommt sowas auf den Markt, da sieht man ja nicht einmal ob jemand eines trägt!

  6. War bei uns damals auch genau so @Erika. Aber ich muss ehrlich zugeben, mir fiel es anfangs auch schwer einzugestehen, dass es jetzt langsam Zeit wird!

  7. Ja ich denke, wenn man sich eingestehen muss, dass man alt wird ist das nie einfach, sei es die Lesebrille, das Gebiss oder eben ein Hörgerät. Nur Mut ihr Lieben. @Elisabeth H.

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