Testosteron verbessert Gedächtnis reiferer Frauen.
Testosteron steigert die verbale Lern- und Gedächtnisfähigkeit von Frauen in den Wechseljahren. Zu diesem Ergebnis ist ein Forscherteam der Monash University in Melbourne http://monash.edu.au gekommen. „Das ist die erste große Placebo-kontrollierte Studie über die Auswirkungen von Testosteron auf die mentalen Fähigkeiten von Frauen in der Postmenopause, die sich nicht in einer Östrogen-Therapie befinden“, erläutert Studienleiterin Susan Davis. Unter Postmenopause versteht man einen zehnjährigen Zeitraum ab der letzten Menstruationsblutung.
Testphase 26 Wochen
Die Wechseljahre stehen in Verbindung mit einer schwächer werdenden Gedächtnisleistung der Frau, da der Körper zunehmend weniger Östrogen ausschüttet. Neben dem Östrogen ist jedoch auch das Testosteron ein wichtiger Bestandteil im eigenen Organismus. Ihm wird eine Rolle bei der Knochendichte, bei sexuellen Wünschen sowie der Gemütsverfassung beigemessen.
Patientinnen im Wechsel 26 Wochen lang Gel auf Oberarm verabreicht
Im Zuge der gegenständlichen Studie haben die Forscher 92 gesunden „Wechsel-Frauen“ ohne Östrogen-Therapie 26 Wochen lang ein Gel auf den Oberarm täglich verabreichen lassen. Jede zweite Frau hat sich allerdings, ohne davon zu wissen, nur ein Placebo-Gel verabreicht.
Nach zwölf und 26 Wochen wurden die kognitiven Fähigkeiten der Frauen mithilfe eines computerbasierten Test überprüft. Die Testpersonen mussten gelistete Wörter aus der Erinnerung heraus wiederholen. Die Forscher haben folglich bei den Probandinnen mit dem Testosteron-Gel eine statistisch signifikante Verbesserung bei der verbalen Lern- und Gedächtnisfähigkeit festgestellt. Bei anderen abgefragten kognitiven Fähigkeiten wurden keine Unterschiede zur Kontrollgruppe erkannt.
Weitere Studien notwendig
Jene Frauen, deren Gel Testosteron enthalten hat, haben über keine relevanten Nebenwirkungen geklagt. Davis sagt, die Ergebnisse seien wichtig und weitere Studien nötig, zumal es keine effektive Behandlung von Gedächtnisproblemen von Frauen gebe. Diese seien einem größeren Risiko ausgesetzt, an Demenz zu erkranken als Männer.
pte
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