Assistenz-Technologie besitzt Mikrofone und ruft im Notfall Hilfe.
Unaufdringliche Technologie soll künftig ältere Menschen unterstützen, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu leben. Die Vision ist etwa eine Kugel an der Zimmerdecke, die mit Mikrofonen ausgestattet ist und im Notfall auch Hilfe ruft. „Ein besonderes Anliegen unserer Wissenschaftler ist es, eine Technik zu entwickeln, die Menschen nicht ersetzt, sondern sie unterstützt – sowohl ältere Menschen, denen es durch die intelligente Technik möglich ist, länger selbstbestimmt in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben, als auch Pflegepersonal, das durch die Technik in der täglichen Arbeit unterstützt wird“, erklärt Katrin Keller, Sprecherin des Instituts für Hörtechnik und Audiologie an der Jade-Hochschule in Oldenburg http://jade-hs.de , im Gespräch
In fünf Jahren in Serie
„Unsere Kugel kann Personen in einem Raum orten, verfügt über ein kleines Sprachvokabular und unterdrückt Rauschen und Hall“, sagt auch Forscher Jörg Bitzer. Die Spracherkennung nah am Mund funktioniere bereits. Bitzer ist es wichtig, dass der Alltag älterer Menschen erleichtert wird. Um das Licht anzuschalten, reicht es, wenn der Sprachbefehl gegeben wird. So lässt sich auch der Fernseher bedienen oder das Fenster öffnen. Bei dieser Entwicklung geht es dem Wissenschaftler jedoch nicht nur um Ingenieurskunst allein.
„Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass technische Umsetzung und Funktionalität nur eine Seite der Medaille sind, die Akzeptanz der Nutzer ist die andere“, betont Bitzer. „Deswegen müssen assistive Technologien auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Anwender zugeschnitten sein. Es geht also um Technik als Diener und nicht als Ersatz.“ Gegenwärtig wird an dem autarken System mit Hochdruck gearbeitet. „Unser Ziel ist es, einen Prototyp zu entwickeln“, sagt Bitzer. In fünf bis zehn Jahren könnte dann theoretisch eine solche Kugel in vielen Wohnungen hängen.
pte
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