Auch geistige Leistung sinkt – Bewegungsmangel und Stress schuld.
Krebs kann negative Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit von Menschen haben, wenn sie älter werden. Zu diesem Ergebnis kam eine Untersuchung der American Cancer Society. Eine Krebserkrankung erhöht laut dem Team um Corinne Leach die Wahrscheinlichkeit für gesundheitliche Probleme, die über das normale Altern hinausgehen. Verantwortlich dafür sind zum Teil eine verringerte körperliche Aktivität und der Stress, der durch die Diagnose sowie die Behandlung entsteht.
921 Krebspatienten analysiert
Da der Anteil an älteren Menschen in der Gesellschaft steigt, wird es für Wissenschaftler immer wichtiger zu verstehen, welche Auswirkungen Krebs auf die Gesundheit von Menschen hat, wenn sie älter werden. Das Team analysierte Daten des Krebsregisters, die mit Umfragen der Krankenversicherung Medicare in Zusammenhang standen
Die Analyse beinhaltete 921 Bezugsberechtigte mit einer Diagnose bei Brust-, Darm-, Lungen oder Prostatakrebs. Die Teilnehmer beantworteten 1998 und 2001 Umfragen sowie eine erneute Erhebung zwei Jahre später. Diesen Daten wurden jene von 4.605 gesunden Personen gegenübergestellt.
Oft Depression nach Diagnose
Die Krebspatienten wiesen einen stärkeren Rückgang der Aktivitäten im Alltag und der körperlichen Aktivitäten auf. Die größten Veränderungen konnten bei Teilnehmern mit Lungenkrebs festgestellt werden. Eine Krebsdiagnose erhöhte das Risiko einer Depression. Die Wahrscheinlichkeit einer Arthritis, Inkontinenz (ausgenommen bei Prostatakrebs) oder von Seh- oder Hörproblemen erhöhte sich jedoch nicht.
Die Diagnose verschlimmerte die Schwere einer Arthritis oder Neuropathie nicht. Laut Leach ist damit ein wichtiger Ansatzpunkt für die Behandlung gefunden. Bei der verringerten körperlichen Aktivität der Betroffenen könne direkt angesetzt und damit eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes verhindert werden. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin „Cancer“ veröffentlicht.
pte
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