Instabilität von Vitalzeichen bei Entlassung erhöht Todesrisiko massiv.
Die Vitalfunktionen sichern das Überleben des Menschen – und wie wichtig ihre Stabilität ist, zeigt nun eine neue Studie von Forschern des UT Southwestern Medical Centers. Sie haben überprüft, wie es sich auswirkt, wenn Patienten früher entlassen werden als ihre Gesundheit es eigentlich erlaubt. Dazu haben die Experten Aufzeichnungen über Körpertemperatur, Puls, Blutdruck, Atmung und Sauerstoffsättigung bei über 32.800 Patienten am Tag vor ihrer Entlassung ausgewertet.
Objektive Entlassungs-Kriterien
„Wir haben herausgefunden, dass fast einer von fünf hospitalisierten Erwachsenen mit einer Instabilität von einem oder mehreren Vitalzeichen entlassen wird, wie zum Beispiel einem zu hohen Puls oder einem niedrigen Blutdruck“, berichtet Studienleiter Oanh Nguyen. Etwa 13 Prozent der Patienten mussten innerhalb der nächsten 30 Tage wieder ins Krankenhaus aufgenommen werden oder verstarben. Wenn drei oder mehr Vitalzeichen bei der Entlassung instabil waren, vervierfachte sich das Todesrisiko sogar.
„Es ist wichtig, dass sich Klinikärzte alle Vitalzeichen in den 24 Stunden vor der Entlassung aus dem Krankenhaus ansehen und nicht nur die letzte Untersuchungsreihe oder die besten Werte, wenn sie darüber entscheiden, ob ein Patient bereit für die Entlassung ist“, kritisiert Co-Autor Ethan A. Halm die gängige Praxis. Die Forscher verlangen, dass objektive Kriterien für die Vitalzeichen aufgestellt werden, die vor der Entlassung erfüllt sein müssen. Auch sollten die Patienten besser über Warnsymptome für mögliche Rückfälle aufgeklärt werden.
pte
Be the first to comment