Was meint der heute 73-Jährige und frühere ÖSV (Österreichischer Skiverband) Rennsportsekretär zum Thema „Mit Sport älter werden“ im Gespräch?
BLL: Sie waren ja ein ganzes Leben beruflich mit dem Spitzensport verbunden, wie geht es Ihnen und was machen Sie heute?
Mader: Sowohl beruflich wie auch privat brauche ich eine Aufgabe, um aktiv, rüstig und geistig fit zu bleiben. So bin ich weiterhin beim ÖSV geringfügig beschäftigt und es macht mir Freude mit jungen Sportlern zu arbeiten. Auch privat betreibe ich meine Hobbys weiter, im Winter fahre ich Masters Skirennen und im Sommer fahre ich noch immer einige Tausend Kilometer mit dem Rad.
BLL: Können Sie nicht loslassen und aufhören, andere 73-Jährige sitzen gemütlich zu Hause, pflegen Garten und Haus.
Mader: Nein das wäre nichts für mich, wobei ich natürlich auch genießen kann, wenn ich morgens durch den Wald spaziere oder auch mal ein kleine Laufrunde morgens einlege, dann fühle ich mich nachher „ausgepowert“ und zugleich entspannt. Auch im Winter würde mir der sportliche Wettkampf fehlen, wobei es nicht mehr so wie in der Jugend um reine Bestzeiten geht, sondern wir sind bei den Mastersskirennen eine zusammengeschweißte Truppe, wir freuen uns zu treffen und wir genießen jeden Tag wo wir Skifahren können.
Bll: Woher nehmen Sie die Kraft und warum nehmen Sie all die Strapazen auf sich?
Mader: Kurz gesagt es ist der Spaß und die Freude, die mich dazu anspornt. Natürlich ist alles nicht mehr so ernst wie früher, natürlich zwickt es manchmal da und dort, aber das gehört einfach dazu und die Glücksmomente überwiegen. So sehe ich es in meiner Beschäftigung beim ÖSV und im privaten Sport, es macht mir wirklich Spaß und ich möchte es nicht missen.
Ich empfinde es nicht als Kraftanstrengung und die damit verbunden Strapazen nehme ich gerne auf mich, da die Freude und der Spaß überwiegen.
BLL: Sportliche Wettkämpfe gehen vermutlich nicht ohne Training, wie und was trainieren Sie?
Mader: In meinem Alter reize ich das Training nicht mehr bis zum „umfallen“ aus, sondern es geht um Wohlfühlen, um die Koordination, um die Beweglichkeit und um eine natürliche Grundlagenausdauer. Ich laufe, trainiere am Radergometer und bin auch viel in der frischen Luft. Die Bestätigung bekomme ich wenn ich im Winter nach einem Riesentorlauf nach 1,20 Minuten nicht total erschöpft bin und schnell regenerieren kann. Aber auch im täglichen Leben merke ich es, wenn ich mal zu Fuß in den dritten Stock gehe und oben nicht ausgepumpt bin.
BLL: Wie stehen Sie zu Sport im Alter für weniger Sportliche und welchen Rat können Sie Gleichaltrigen geben?
Mader: Ich will keine Ratschläge erteilen, sondern ich will meine Beobachtungen wiedergeben, wenn ich heute bei Mastersrennen mir die älteren Teilnehmer ansehe – der Älterste ist über 86 Jahre – dann bin ich wirklich erstaunt, wie geistig aktiv sie sind, wie wenig krank sie sind und mit welchen Spaß sie bei der Sache sind. Wir lachen und scherzen – vielleicht ist das eines der Geheimnise und zugleich ein Ratschlag.
Natürlich muss das jeder für sich entscheiden ob er im Alter noch regelmäßig Sport betreibt, doch die Lebenserwartung steigt, die Krankheiten sinken, das Wohlbefinden verbessert sich – dass bestätigen doch alle Ärzte.
Vielen Dank für das Gespräch!
Liebe Redaktion, das Interview ist toll, zeigt einen Einblick das nicht jeder „Alte“ auch alt ist. Bravo.
Das Foto ist aktuell?
Sport hält offenbar jung – Gratuliere der Stil und die Körperhaltung ist wirklich super.
Mir wäre es jedenfalls zu gefahrvoll.