Im Test der neue VW Polo

Er ist sportlicher, größer, vernetzter, individueller und startet erstmals mit digitalisiertem Cockpit. Was er kann lesen Sie hier.

Der neue Polo er ist einer der Größten unter den Kleinen – der inzwischen mehr als 14 Millionen Mal verkaufte wurde. Anfang des Jahres startete die komplett neu entwickelte sechste Generation. Im Unterschied zu früher, der Neue ist stets serienmäßig nur mit vier Türen zu haben. Ganz speziell und in dieser Fahrzeugklasse nicht so oft zu finden ist das Umfeldbeobachtungssystem Front Assist mit City-Notbremsfunktion und Fußgängererkennung sowie die Multikollisionsbremse. Insgesamt in vier Ausstattungsversionen ist der neue Polo bestellbar: In der „Grundausstattung Polo“, „Comfortline“, „Highline“ und „Beats“ (unter anderem mit 300-Watt-Soundsystem). Gegen Ende Jahres folgt zudem der nächste Polo GTI2.

Was ist motorenseitige neu?

Angetrieben wird die sechste Generation des Polo von insgesamt neun effizienten Benzin-, Diesel- und Erdgasmotoren. Zur Markteinführung sind drei Dreizylinder-Benziner in drei der beliebtesten Leistungsstufen dieser Klasse bestellbar: Zwei 1.0 MPI mit 48 kW / 65 PS und 55 kW / 75 PS und ein aufgeladener 1,0 Liter TSI mit 70 kW / 95 PS. Alle Modelle sind mit Start-Stopp-System und Rekuperationsmodus ausgestattet. Ab einer Leistung von 95 PS ist generell die Kombination mit einem Doppelkupplungsgetriebe (DSG) möglich.

Sechs weitere Motoren. Sukzessive folgen weitere sechs Motoren: drei Benziner, zwei Diesel und ein Erdgasantrieb. Seitens der Benziner werden ein 1.0 TSI mit 85 / 115 PS und zeitversetzt der weiterentwickelte 1.5 TSI ACT mit 110 kW / 150 PS und aktivem Zylindermanagement (Zylinderabschaltung) das Antriebsprogramm vervollständigen. Abgerundet wird das Spektrum der Motoren durch zwei effiziente Diesel: Die beiden 1.6 TDI leisten 59 kW / 80 PS und 70 kW / 95 PS.

Wir testeten den neuen Polo mit 75 PS und können ihm ein gutes Maß an Dynamik attestieren, flott beim Beschleunigen, erst ab Tempo 100 km/h wird es etwas langsamer. Aber in der Stadt ist flottes Weiterkommen garantiert. Dabei gibt der Dreizylinder ein fast sportliches Motorengeräusch von sich, das speziell beim Beschleunigen aus dem Stand in den Vordergrund tritt. Die Hauptzielgruppe der jungen Menschen wird dies mögen, ältere Semester und auch Frauen greifen besser zu den hubraumstärkeren Motoren.

Expressives glattes und modernes Design

Der sechste Polo mit einer neuen Länge von 4.053 mm (+81 mm) bietet deutlich dynamischere Proportionen mit einem langen Radstand (+92 mm zum Vorgänger), kurzen Karosserieüberhängen und einem sportlichen Verhältnis zwischen Länge/Breite und geringere Außenhöhe bei verbesserter Kopffreiheit. Der neue Polo ist insgesamt gestraffter, Freunden von weichen Kurven und Karosserielinien wird das möglicherweise weniger gefallen, aber das ist der neue Trend im Kleinwagensektor. Damit ist auch viel Platz inbegriffen, denn der Polo ist inzwischen so groß geworden wie der erste Golf I.

Die Dachlinie wurde länger und damit eleganter; nach hinten geht sie in einen Dachkantenspoiler über. Eine feine Linie in der Seitenpartie verläuft parallel zum Dach; sie senkt optisch den Schwerpunkt. Zu den ikonischen Polo Details gehört das lange seitliche Fensterband – als einziger Volkswagen besitzt der Polo eine Fenstergrafik, die gleichzeitig vorn und hinten in einem Anstieg ausläuft. Diese Kontur mit dem in die C-Säule integrierten Fenster wurde weiterentwickelt und geschärft. Insbesondere die neue, stärker nach vorn strebende und präziser geschnittene C-Säule verleiht dem Wagen eine Dynamik, die ihn schon im Stand nach vorne zu katapultieren scheint.

Die Frontpartie wurde im Vergleich zum Vorgänger deutlich emotionaler und sportlicher. Auch als LED-Version erhältlich – die Scheinwerfer. Sie bilden mit dem Kühlergrill das über die gesamte Fahrzeugbreite reichende „Gesicht“ des Polo. Selbstbewusst: Ein Stoßfänger, der mit seinen Designelementen ebenfalls die Breite betont. Stärker konturiert: die nun bis weit nach unten in das „Gesicht“ hinreichende Motorhaube. Völlig neu gestaltet wurde auch der Stoßfänger.

Wie zeigt sich der Polo 2018 innen?

Expressiv fast avantgardistisch gestalteten die Designer auch das Interieur; es ist ein Innenraum ohne Vorbilder, entwickelt für das digitale Zeitalter. Als erstes Auto seiner Klasse gibt es den Polo optional mit volldigitalen Instrumenten, dem Active Info Display der neuesten Generation. Auf ein und derselben Sicht- und Bedienachse wie die Instrumente angeordnet, die bis zu 8,0 Zoll großen und in den Topversionen glasüberbauten Infotainmentsysteme. Digitale Schnittstellen für Smartphones holen deren Apps und diverse Online-Dienste an Bord. Geladen werden die Smartphones nicht nur via Stecker, sondern optional auch kabellos (induktiv). Der Hacken an der Sache, ohne Aufpreis gibt’s das alles nicht.

Der sechste Polo wurde gegenüber seinem Vorgänger zudem auch innen deutlich größer. Dadurch bietet er mehr Platz für Fünf und ein signifikant von 280 auf 351 Liter vergrößertes Kofferraumvolumen. Schon die Polo Grundversion ist gut ausgestattet. Zur erweiterten Serienausstattung gehören nun unter anderem die Fond-Türen mit elektrischen Fensterhebern, LED-Tagfahrlicht mit Coming-Home-Funktion, einen Speedlimiter (Geschwindigkeitsbegrenzer), die Multikollisionsbremse und das Umfeldbeobachtungssystem Front Assist mit City-Notbremsfunktion und Fußgängererkennung.

Insbesondere in Verbindung mit dem Active Info Display entsteht so eine durchgängige digitale Cockpitlandschaft. In der nächst tiefer angeordneten Ebene folgen mittig die Klima- und auf der Fahrerseite die Lichtfunktionen. Die horizontale Schalttafel ist in der Mitte leicht zum Fahrer hingeneigt; gleiches gilt für die Mittelkonsole mit dem Schaltknauf und den Tasten für verschiedene fahrdynamische Funktionen.

Die Grafik der runden Instrumente (Tuben) wie Drehzahlmesser und Tacho orientierte sich dabei aber an den analogen Pendants. In der nächsten Stufe der digitalen Instrumente haben die Interface-Designer das Analoge nun gänzlich hinter sich gelassen und eine konsequent digitalisierte Welt der Instrumente geschaffen. Dabei entwickelten sie drei digitale Grundlayouts, zwischen denen der Fahrer via „View-Taste“ wechseln kann:

• eine Ansicht mit zwei Tuben für Drehzahl und Geschwindigkeit,

• eine digitale Ansicht ohne Tuben,

• eine digitale Ansicht ohne Tuben mit Zusatzinformationen.

Über das Infotainmentsystem können dabei die Zusatzinformationen konfiguriert werden.

Individualität – Größtmögliche Vielfalt als System.

Bunter und noch individueller wird alles durch ein großes Spektrum neuer Farben (insgesamt 14 Außenlackierungen) und Felgen (14 bis 18 Zoll, zum Teil in Kontrastfarbe lackiert), Dash pads (Designblenden innen) in verschiedenen Farben, zwei Innentrims und elf unterschiedliche Sitzbezüge. Beinahe grenzenlos ist das weitere Spektrum der Individualisierungsmöglichkeiten. Farbige Dächer, das größte Panoramadach der Klasse, Voll-LED-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, sportliche „R-Line“-Ausstattung und Features wie ein 300 Watt starkes Soundsystem von Beats oder das Wireless Charging für Smartphones (optional inklusive induktiver Antennenanbindung) gehören dazu. Darüber hinaus punktet der neue Polo mit Assistenzsystemen, die Volkswagen zum Teil direkt aus dem Golf und Passat adaptiert hat.

Insgesamt kann man jetzt schon sagen, das der neue Polo einen gehörigen Schritt in die Zukunft getan hat.

Die Benziner und wie hoch ist der Praxisverbrauch des neuen Polos?

Den neuen Einstieg in die Antriebswelt des Polo markiert der 1.0 MPI (Multi Point Injection) mit 48 kW / 65 PS. Wie alle Polo Benziner bis einschließlich 85 kW / 115 PS, ist auch dieser Motor ein Dreizylinder, der seine Leistung aus einem Hubraum von 999 cm3 schöpft. In diesem Fall steht das Leistungsmaximum bei 5.500 U/min zur Verfügung. Das höchste Drehmoment von 95 Nm liegt zwischen 3.000 und 4.300 U/min an. Der 65-PS-Motor beschleunigt den per 5-Gang-Getriebe geschalteten Polo in 15,5 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 164 km/h. Im kombinierten Betrieb ergibt sich ein Verbrauchswert von 4,7 bis 4,8 Litern (analog 108 bis 110 g/km CO2). Der 1.0 TSI mit 65 PS wird für die Polo Basisausstattung und Comfortline angeboten.

Optional steht als nächste Leistungsstufe über dem Basisbenziner ein 1.0 MPI mit 55 kW / 75 PS zur Verfügung, der uns im Test zur Verfügung stand. Die höchste Leistung entwickelt der Dreizylinder bei 6.200 U/min, das maximale Drehmoment von 95 Nm zwischen 3.000 und 4.300 U/min. Der Polo erreicht mit diesem Motor eine Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h und beschleunigt in 14,9 Sekunden auf 100 km/h. Trotz des Plus an Leistung ist der ebenfalls mit 5-Gang-Getriebe ausgelieferte 75-PS-Motor genauso sparsam wie die 65 PS-Version: 4,7 bis 4,8 Liter (analog 108 bis 110 g/km CO2). In unserem Test Stadt und Landfahrten gemischt kamen wir nicht ganz an diese Werte heran, wir verbrauchten im Schnitt 5,6 Liter auf 100 km.

Hier die gesamten Motorisierungen:

Benziner im Überblick

• 1.0 MPI1, 48 kW / 65 PS, Dreizylinder, 5-Gang-Getriebe

• 1.0 MPI3, 55 kW / 75 PS, Dreizylinder, 5-Gang-Getriebe

• 1.0 TSI4, 70 kW / 95 PS, Dreizylinder, 5-Gang-Getriebe / 7-Gang-DSG

• 1.0 TSI2, 85 kW / 115 PS, Dreizylinder, 6-Gang-Getriebe / 7-Gang-DSG

• 1.5 TSI ACT2, 110 kW / 150 PS, Vierzylinder, 6-Gang-Getriebe / 7-Gang-DSG

• 2.0 TSI2, 147 kW / 200 PS, Vierzylinder, 6-Gang-Getriebe / 6-Gang-DSG

Diesel im Überblick

• 1.6 TDI2, 59 kW / 80 PS, Vierzylinder, 5-Gang-Getriebe

• 1.6 TDI2, 70 kW / 95 PS, Vierzylinder, 5-Gang-Getriebe / 7-Gang-DSG

Unser Fazit:

Der neue Kleinwagen von VW – wobei Kleinwagen fast schon beim Polo ein Schimpfwort ist, ist ausrüstbar mit allen technischen Neuerungen. Ideal für Menschen, die einen kleineren Wagen suchen und trotzdem nicht auf Komfort, neueste Technik und solide Ingenieurarbeit verzichten wollen. Die Preise starten ab 13.990,– Euro.

Fotos: Volkswagen

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