„Braunes Gold“ von Europas Sparzwang betroffen

Frisch geröstete Kaffeebohnen haben ein besonderes Aroma

 Produzenten erhöhen Anteil billiger Robusta-Bohnen.

Die allgegenwärtige Finanz- und Schuldenkrise schlugt sich auch auf den Kaffeekonsum der Europäer nieder. Immer mehr Anhänger des schwarz-braunen Wachmachers haben bei ihrem ganz persönlichen Konsum den Sparstift angesetzt. Die großen Kaffeeröster der Branche reagieren darauf und mischen vermehrt die günstige Bohnensorte Robusta ihren Produkten bei. Die Folge: Der teure Arabica-Kaffee wird weniger nachgefragt und ist deshalb billiger zu haben. Der Preis für Robusta steigt.

Sorten nähern sich an

Nachdem sich die beiden Sorten in den vergangenen Jahren preislich voneinander entfernten, gehen sie jetzt auf Tuchfühlung. Seit Beginn dieses Jahres hat sich der Abstand halbiert und beläuft sich nun auf 74 Cent je britisches Pfund (454 Gramm). Analysten rechnen bis Jahresende mit einer weiteren Annäherung bis auf 55 Cent. Das wäre der niedrigste Stand seit Juli 2009. „Es ist richtig, dass sich die beiden Sorten im Durchschnitt einander preislich nähern, doch sie setzen sich selbst wiederum aus Mischungen zusammen, wodurch man diese Entwicklung differenziert betrachten sollte“, erklärt Gerald Steger, CEO der café+co International Holding GmbH http://www.cafeplusco.com .

2011 war die Arabica-Sorte teurer als in den vergangenen 14 Jahren zuvor. Die Röster mussten deshalb zwangsweise deren Anteil reduzieren. Die erhöhte Robusta-Nachfrage ist zu 36 Prozent auf diesen Effekt zurückzuführen. Zu diesem Schluss kommt eine Berechnung des Agrarinvestors Holland Capital. Hauptabnehmer der Robusta-Sorte sind klassische Arabica-Exportländer wie Mexiko oder Brasilien. Letzteres könnte, Expertenmeinungen zufolge, in rund drei Jahren zum weltweit größten Kaffeenachfrager werden.

Südländer trinken weniger

In den vergangenen acht Monaten ist der Preis für die Arabica um mehr als ein Viertel auf 1,6765 Dollar je Pfund gesunken. Im selben Zeitraum ist Robusta um 15 Prozent teurer geworden und rangiert aktuell bei 0,94 Dollar. Die Menschen haben aufgrund zahlreicher Einsparungen den Gürtel enger geschnallt und demnach auch weniger in der Brieftasche. Billiger Kaffee wird stärker nachgefragt. In den vergangenen zehn Jahren lag das Nachfragewachstum im Schnitt bei rund 2,5 Prozent. 2011 war es nur ein halbes Prozent.

In Ländern mit traditionell vielen Liebhabern des frisch gepressten Bohnensafts wie Italien und Spanien, ist der Konsum sogar rückläufig. „Mehr zu Hause trinken, weniger in Cafés“, so könnte man die Devise formulieren. „Mitgrund für das schleppende Europa-Geschäft ist zudem der schwächelnde Euro, der Importe teurer macht, da Kaffee in Dollar abgegolten wird“, so Steger. Rund 50 Prozent des weltweit produzierten Kaffees wird in Europa abgesetzt.

In Schwellenländern steigt der Konsum jedoch an, wodurch die lahme Nachfrage in Europa kompensiert werden kann. Angesprochen auf die Zukunft des Kaffeemarktes in Europa, sagt Steger, dass sich das Geschäft mit der Kaffeebohne zunehmend auf den Spuren des Weines entwickeln wird. Anstatt auf Massenware wird vermehrt auf qualitative Kaffeespezialitäten gesetzt werden

pte

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