Für die Zukunft entwickelt – ein dynamischer, skandinavischer Plug-in Hybrid-Kombi.
Kombis haben bei Volvo eine lange Tradition: Bereits 1953 begründete der Volvo Duett dieses damals völlig neue Fahrzeugsegment. 65 Jahre später folgt mit dem neuen Volvo V60 ein besonders vielseitiger Ur-Ahn. Wie seine größeren Geschwister basiert die Neuauflage auf der skalierbaren Produkt-Architektur (SPA), die neben Vorzügen bei Design und Technik auch viele Annehmlichkeiten der Top-Modelle mit sich bringt. Ganz traditionell sind dagegen die großzügigen Platzverhältnisse: Vorne wie hinten genießen bis zu fünf Insassen viele Freiheiten, das Kofferraumvolumen von 529 Litern lässt sich durch Umklappen der im Verhältnis 40:60 teilbaren Rückbank auf bis zu 1.364 Liter erweitern.
Recharge (=Aufladen) Was steckt dahinter?
Wir haben dieses Mal den V60 T6 AWD Recharge in der Ausstattung Inscription mit 186 kW / 253+87 PS mit 8 Gang Geartronic FWD getestet. Der Listenpreis startet bei 59.300,-. Zur Motorisierung: Dabei handelt es sich um einen R4-Zylinder Benzinmotor mit 1.969 ccm3 in Verbindung mit einem 87 kW starken Elektromotor. Mit ihm kann man theoretisch bis zu 55 km rein elektrisch fahren.
Was bedeutet dies in der Praxis? Im PURE-Modus können Sie im Plug-in Hybrid ohne Emissionen fahren. Mit einer vollständig geladenen Batterie ist es daher möglich, die tägliche Strecke zur und von der Arbeit nur mit dem Elektromotor der von der Batterie gespeist wird, zu bewältigen. In der Praxis kamen wir auf rund 45 km elektrische Reichweite. Um es gleich vorwegzunehmen, diese Plug in Variante empfiehlt sich für all jene, die entweder zuhause oder beim Büro eine Ladestation haben. Dann fahren Sie tatsächlich wochentags ins Büro oder in die Kanzlei rein elektrisch und am Wochenende dann mit dem Benziner. Nur so kommen Sie auf einen niedrigen Benzinverbrauch. Laut Hersteller liegt dann der Verbrauch bei 1,8 Liter (!!!) auf 100 km. In der Realität sind es zwischen 8 und 10 Liter auf 100 km. Der kW Verbrauch bewegt sich zwischen 14,8-16,8 kW.
Der Benzinmotor schaltet nur bei Vollgas dazu und sorgt so für sehr gute Beschleunigungswerte. Mit einer Besonderheit wartet der Volvo V60 Recharge auf, man kann mit der Recharge Taste (leider nur im mittigen Bildschirm auszuwählen) so einschalten, damit beim Fahren die Batterie geladen wird und der Benzinmotor nicht aus der Batterie unterstützt werden. Dies empfiehlt sich wenn man Überland unterwegs ist und die elektrische Reichweite „ansparen“ will, um in der City dann wieder nur elektrisch unterwegs zu sein. So hat man dann nach einer gewissen Zeitspanne wieder einige Kilometer rein elektrische Fahrzeit gewonnen.
Zu den weiteren Besonderheiten gehört in Österreich die Besteuerung – keine Versicherungssteuer, kein Hinzurechnungsbetrag für Dienstautos und eine ordentliche Förderung zum Anschaffungspreis. Zu diesen Vergünstigungen kommt man auch dann, wenn man immer nur mit dem Benzinmotor fährt. Nicht ganz umweltfreundlich, ist aber so.
Ausstattung auf Top Niveau und viele Sicherheitsfeatures
Bereits die Einstiegsversion verfügt über das Infotainment-System Sensus Connect mit Bluetooth Freisprecheinrichtung samt Audio-Streaming und Internetzugang. Zusammen mit dem Audiosystem High Performance Sound mit zehn Lautsprechern sorgt es für ein Höchstmaß an Komfort und Unterhaltung. Bedient werden diese und weitere Systeme über den 9,2 Zoll großen tablet-artigen Touchscreen im Zentrum der Mittelkonsole. Ebenfalls serienmäßig an Bord ist eine acht Zoll große digitale Instrumentenanzeige sowie das Notrufsystem Volvo On Call, das über die dazugehörige Smartphone-App eine Vielzahl nützlicher Online-Funktionen und Informationen bietet. Zur Serienausstattung gehören außerdem LED-Scheinwerfer im „Thors Hammer“-Design mit Fernlichtassistent und integriertem LED-Tagfahrlicht.
Das bewährte Notbremssystem Volvo City Safety erkennt Fußgänger, Fahrradfahrer, andere Fahrzeuge und große Wildtiere und leitet bei Bedarf selbstständig einen Bremsvorgang ein, um Unfälle zu vermeiden oder zumindest abzuschwächen. Erstmals veranlasst Volvo City Safety nun auch Notbremsungen, um eine Kollision mit entgegenkommenden Fahrzeugen abzuschwächen. Für die aktive Sicherheit sorgen außerdem serienmäßig der aktive Spurhalteassistent Lane Keeping Aid, das Road Edge Detection System und die Oncoming Lane Mitigation. An Bord sind außerdem die digitale Instrumentenanzeige mit 12,3-Zoll-Farbdisplay, Multifunktions-Lederlenkrad, Lederkomfortsitze und eine Sitzheizung vorn bei der Ausstattung Inscription.
Das Assistenzsystem Pilot Assist, das den Fahrer auf Autobahnen und mehrspurigen Straßen durch automatisches Lenken, Beschleunigen und Bremsen bei bis zu 130 km/h unterstützt, wurde aktualisiert und bietet nun verbesserte Kurveneigenschaften. Ebenfalls an Bord sind das Road Edge Detection System, die Oncoming Lane Mitigation und weitere Systeme mit Lenkunterstützung. Der optionale Cross Traffic Alert mit automatischer Notbremsfunktion verbessert die Sicherheit beim Zurücksetzen mit eingeschränkter Sicht. Das Volvo Sensus Infotainment-System ist mit Apple CarPlay, Android Auto und 4G kompatibel und vernetzt den Fahrer mit der Außenwelt. Das System wird über den bekannten, intuitiven Touchscreen im Tablet-Stil bedient, der als Schaltzentrale für die Ansteuerung von Fahrzeugfunktionen, Navigation, Konnektivitätsdiensten und Entertainment-Apps dient.
Serienmäßig an Bord ist das Notrufsystem „Volvo On Call“ inkl. diverser Komfortdienste, die man über die Smartphone App bedienen kann. Dadurch ist der neue Volvo V60 auf die zukünftigen eCall-Vorschriften bestens gerüstet.
Wir fährt sich der V60
Im Grunde genommen, wie jeder andere Volvo, vom jeweiligen Antrieb (Benzin oder Elektrisch) bekommt man eigentlich so gut wie nichts mit. Außer beim Starten, da erwacht vorerst nur der Elektromotor und man hört fast nichts. Man in jeder Situation genügend Leistung und man ist immer wieder erstaunt, wie leise man im Stadtbereich unterwegs ist. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h erledigt der V60 in 5,4 Sek, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 190 km/h abgeregelt.
Man hat immer ein sattes Fahrgefühl und kann je nach Lust und Laune die Fahreinstellung zwischen Sportlich, ECO, Normal und AWD einstellen. Je nach Fahrbahnbeschaffenheit kann man das Ansprechverhalten, die Federung und Lenkung damit individuell einstellen. Natürlich ist der V60 mit seinem Eigengewicht von 2,0 t in Kurven und beim Bremsen spürbar, aber immer gut beherrschbar. Teils schon fast übertrieben Vorsichtig reagieren die Assistenzsysteme, wenn beispielsweise ein Auto vor einem nach rechts abbiegt und man auf der freien Spur gut durchkommt, piepst es und eine rote Warnleuchte erscheint im Armaturenbrett. Lieber einmal zu viel gewarnt, als nie. Seine Stärke spielt er auf der Autobahn und beim Ladevolumen aus. Mit seiner überschaubaren Länge von 4,76 m macht er aber auch in der Stadt keine schlechte Figur.
Abschließend können wir bestätigen, beim richtigen Umgang und mit etwas Planung der Wegstrecke, der Ladestellen ist man mit dem V60 Recharge in Relation zur geboten Leistung und Gewicht deutlich sparsamer als mit einem reinen Benziner. Oftmaliges, oder tägliches Nachladen zahlt sich jedenfalls aus. So schont man die Umwelt, spart Treibstoff und sitzt trotzdem in einem ordentlichen Auto, hat Platz und genügend Leistung.
Unser Fazit:
Für Menschen, die „Volvo Sicherheit“ suchen, die Platz brauchen für ihre Freizeitsportausrüstung und auch mal mit vier Personen samt Golfgepäck zum nächsten Golfplatz fahren möchten. Eleganter Kombi mit vernünftigen Sparansätzen.
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