Hannover und das Schloss Herrenhausen

Teil 3: Wir sind bei unserer 3. Station Hannover angelangt und wollen einen Tag die City von Hannover entdecken und anderntags besuchen wir das Schloss Herrenhausen. Dorthin fahren wir nicht ganz „standesgemäß“ mit der Tram.

Hannover ist die Hauptstadt des Landes Niedersachsen und wurde 1150 erstmals erwähnt und war ab 1692 Hauptstadt Kurhannovers, ab 1814 Hauptstadt des Königreichs Hannover und zwischen 1866 und 1946 nach dessen Annexion durch Preußen als Folge des Deutschen Krieges Hauptstadt der Provinz Hannover. Heute leben in Hannover rund 530.000 Menschen.

Entdecken Sie die Altstadt Hannovers mit uns

Schlendern Sie mit uns die idyllischen Gassen mit ihren einladenden Cafés und Boutiquen eingerahmt von historischen Fachwerkfassaden entlang. Früher hatte Hannover einen großen Altstadtkern mit Fachwerkhäusern und engen Gassen, die zum Teil noch aus dem Mittelalter stammten. Die Feuerstürme des Zweiten Weltkriegs ließen jedoch von der historischen Altstadt nicht mehr als vierzig Häuser übrig. Davon befanden sich allein zwölf im Bereich Knochenhauer-, Kramer- und Burgstraße. Ende der fünfziger Jahre entschied man sich, die restlichen über das Stadtgebiet verteilten Fachwerkhäuser abzutragen und dorthin zu versetzen. So entstand ein Altstadtviertel rund um Marktkirche und Altes Rathaus, das als historische Insel einen guten Eindruck davon vermittelt, wie Hannovers Altstadt einmal ausgesehen hat. Die Kramerstraße ist zudem eine der beliebtesten Einkaufs- und Flanierstraßen der Stadt. Hier können Sie Sigthseeing und Shopping ideal miteinander verbinden.

Beim Rundgang durch Hannovers Innen- und Altstadt wandeln Sie immer wieder durch die verschiedenen Epochen der Zeitgeschichte. Entdecken Sie zwischen der imposanten Marktkirche und dem Leineufer die historischen Fachwerkkulissen der Altstadt mit urigen Kneipen und kleinen Cafés und Prachtbauten wie das Neue Rathaus oder die Oper, aber Hannover hat auch eine moderne Seite.

2017 besonders aktuell – 500 Jahre Reformation – Martin Luther

Wandeln Sie bei einer speziellen Stadtführung auf den Spuren des theologischen Urhebers der Reformation.  Vom Treffpunkt an der Martin Luther Statue, zwischen Marktkirche und Altem Rathaus aus, erfahren sie alles Wissenswerte rund um das Wirken des Theologieprofessors, seine Wegbegleiter, beliebtesten Redewendungen und Einflüsse auf die heutige Zeit.

Ein Besuch am Holzmarkt

Am Holzmarkt, ganz in der Nähe des Historischen Museums, steht der detailgetreue Nachbau des im Krieg zerstörten Leibniz-Hauses. Das Original-Gebäude war im Jahre 1499 erbaut und 1652 erneuert worden. Der wohl berühmteste Sohn der Stadt, Gottfried Wilhelm Leibniz, hat es viele Jahre lang bewohnt.

Das älteste Bürgerhaus und die älteste Kirche

Weiter führt uns unser Weg in der hinteren Burgstraße wo man das schönste und älteste hannoversche Bürgerhaus aus dem Jahr 1566 – mit einer aufwendig verzierten Renaissancefassade und einem sogar noch zwei Jahre älteren Hinterhaus findet. Ganz in der Nähe liegt die Kreuzkirche. Erbaut im Jahr 1333 ist sie Hannovers älteste Kirche. Der Altar im Inneren des gotischen Gotteshauses wurde von Lucas Cranach dem Älteren 1537 gestaltet. Die angebaute Duvekapelle ließ sich die hannoversche Kaufmannsfamilie Duve 1655 errichten, nachdem sie für den Wiederaufbau der Turmspitze gespendet hatte. Der Goldene Winkel an der Kreuzkirche gilt mit seiner einheitlichen Bebauung als eines der idyllischsten Wohnviertel der Stadt.

Das Alte Rathaus

Ein gutes Beispiel für die Backsteingotik, erbaut im Jahre 1410 ist das Alte Rathaus heute Sitz des Standesamtes. Das Alte Rathaus ist ein architektonisches Glanzlicht der hannoverschen Altstadt – zusammen mit der gleich nebenan liegenden Marktkirche gilt es als südlichstes Renommierstück norddeutscher Backstein-Gotik. Interessantes Detail, fast einhundert lange Jahre wurde am Alten Rathaus gebaut. Der älteste Teil an der Schmiedestraße stammt aus dem Jahr 1420, etwas später wurde auf den Grundmauern einer Kaufhalle aus dem 13. Jahrhundert der Marktflügel gebaut. An diesen schloss sich an der Köbelinger Straße der sogenannte Apothekenflügel an, in dem die Ratsapotheke untergebracht war. Dieser Flügel wurde durch einen im Stil der italienischen Romanik gehaltenen Bau ersetzt.

Fast wäre das Schmuckstück der Altstadt für immer verloren gegangen, denn 1844 sollte das gesamte Rathaus abgerissen werden. Dank der energischen Proteste einer Bürgerinitiative unter der Führung des renommierten Architekten Conrad Wilhelm Hase wurde diese Katastrophe jedoch verhindert.

Ein Zeitsprung – das neue Rathaus


Was viele Hannover-Besucher für ein Schloss halten, ist in Wirklichkeit das Neue Rathaus: Der wilhelminische Prachtbau von 1913 ist heute eines der Wahrzeichen der Leine-Metropole. „Alles bar bezahlt, Majestät!“, rief damals Stadtdirektor Heinrich Tramm voller Stolz Kaiser Wilhelm II. bei der Einweihung zu. Über zehn Millionen Mark hatte sich die Stadt ihr repräsentatives, auf 6.026 Buchenpfählen errichtetes Rathaus kosten lassen.

Noch heute ist das Neue Rathaus der Sitz des Oberbürgermeisters, dem Leiter der hannoverschen Stadtverwaltung. Hier tagen die politischen Gremien, werden die offiziellen Gäste der Stadt empfangen, Ausstellungen gezeigt und hier ist auch das Bürgerbüro zu Hause. Die Türen des Wahrzeichens sind jedoch auch stets für einen Besuch geöffnet. Und der lohnt sich schon allein wegen einer grandiosen Aussicht, mit dem Turmlift in luftige Höhen zur Rathauskuppel zu fahren und den fantastischen Ausblick über Hannover und bis zum Harz zu erleben. Weltweit einmalig ist der Bogenaufzug zur Kuppel. Auf dem Weg nach oben werden Besucher zunächst senkrecht und dann in einem Winkel von 17 Grad in die Höhe transportiert.

In der Rathaushalle, unter der fast einhundert Meter hohen Kuppel, sind vier Stadtmodelle zu sehen, die das Hannover des Mittelalters, der Vorkriegszeit, nach den Kriegszerstörungen im Jahr 1945 und die heutige Innenstadt zeigen. Von der imposanten Kuppelhalle gelangt man in den neuen Bürgersaal im Ostflügel des Gebäudes, wo Ausstellungen und kleineren Veranstaltungen stattfinden.

Hier finden Sie noch alle Informationen über Hannover.

Mit der Tram zum Schloss Herrenhausen

Direkt vom Stadtzentrum gelangen Sie mit der Straßenbahn direkt zum Schloss Herrenhausen – irgendwie originell.

Zuerst ein paar Worte zur Geschichte des Schlosses. Der ursprünglich barocke, in mehreren Bauabschnitten entstandene Schlossbau wurde in den Jahren 1819 bis 1821 vom damaligen Hofbaumeister Georg Ludwig Friedrich Laves im klassizistischen Stil umgestaltet. Er diente der Welfenfamilie als Sommerschloss. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss im Jahr 1943 bombardiert und zerstört. Erhalten blieben nur die Grotte, die Große Kaskade und die Freitreppe des Schlosses, welche später in den Großen Garten versetzt wurde. Das zerbombte Schloss und das zugehörige Grundstück wurden vom Welfenhaus nach dem Krieg an die Stadt Hannover verkauft.

Atmosphärisch gestaltete Ausstellungsräume im Schloss Herrenhausen erzählen die wechselvolle Geschichte des einzigartigen historischen Schloss- und Gartenensembles – von der Anlage eines ersten Gutshofes über die Ausweitung zum prachtvollen Barockgarten bis hin zur Diskussion um Wert und Nutzung historischer Gartenanlagen durch die gegenwärtige und zukünftige Stadtgesellschaft.

Barocke Welten erleben

Werfen Sie einen Blick in den Barockflügel des Museums Schloss Herrenhausen, im Vordergrund rechts eine Büste des Universalgelehrten Leibniz, im Hintergrund hängen diverse Portraitbilder vor einem grünen Samtvorhang. Die Büste des Universalgelehrten Leibniz ist so aufgestellt, dass sie den gesamten Barockflügel überblickt

Im ersten Ausstellungsraum – dem roten Barockflügel – lernen Sie die Gründer, Architekten und berühmten Besucher des Großen Gartens kennen. Unter ihnen Kurfürstin Sophie, die mit ihrer umfassenden Kenntnis europäischer Gartenkunst auch die Gestaltung Herrenhausens beeinflusste. Ebenso ihr Vertrauter und Gesprächspartner, der Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz. Aussagekräftige Ausstellungsstücke machen aber auch deutlich, vor welchen historischen, politischen und wirtschaftlichen Hintergründen in der Zeit des Heiligen Römischen Reiches die Anlage dieses Glanzstückes barocker Gartenkunst notwendig und möglich war.

Wo sich kostbare Objekte und einfache Gegenstände treffen

Ein zweiter Ausstellungsraum – die dunkle, barocke Schatzkammer – führt anhand von kostbaren Objekten und vermeintlich einfachen Gegenständen aus den Lebenswelten des Adels, des Bürgertums und der einfachen Leute an die Mentalitäten der Menschen in der Zeit des Barock heran. Dabei sind die Objekte anhand von Begriffspaaren wie „Nähe und Ferne“ oder „Todesnähe und Überleben“ geordnet. Die wertvolle Pandurina aus dem 17. Jahrhundert z.B. symbolisiert die „Muße“, eine einfache Säge aus dem Jahr 1739 die „Mühe“ dieser Epoche.

Hier erfahren Sie, wie prägend dieser heute in der Regel fremd erscheinende Alltag auch für die künstlerische und kulturelle Ausgestaltung des Lebensumfeldes war, wofür die Herrenhäuser Gärten ein ausdrucksvolles Zeugnis darstellen.

Ein Rundgang durch die großzügige Gartenanlage nach einer Schlossbesichtigung gehört dazu

Ende des 17. Jahrhunderts legten die welfischen Kurfürsten vor den Toren der Stadt Hannover ihre Sommerresidenz an und machten Herrenhausen zu einem kulturellen Anziehungspunkt in Europa. Der zirka 50 Hektar große Barockgarten ist nahezu unverändert als Zeugnis seiner Zeit erhalten geblieben.

Hier einige Bereiche der weitläufigen Gartenanlage

Das Gartentheater

Dieses Boskett- oder Heckentheater entstand in den Jahren 1689 bis 1692 unter der Leitung von Brand Westermann. Für die Pflanzungen war der Gärtner Martin Charbonnier verantwortlich. Die Bühne ist eine rund 62 x 58 Meter große rechteckige Fläche, die sich nach hinten verjüngt und leicht ansteigt, wodurch eine perspektivische Wirkung erzielt wird. Vergoldete Bleifiguren und Taxuspyramiden bilden den Abschluss der Hainbuchenhecken, die gleichzeitig als Kulisse und Umkleidekabine dienen.

Der Zuschauerraum ist im Stil eines Amphitheaters gestaltet und bietet fast 1000 Besuchern Platz. An der Rückfront des Gartentheaters erbaute Johann Friedrich de Münter 1892 die Kleine Kaskade.

Die Goldenen Figuren

Seit mehr als 300 Jahren ist das Gartentheater der Herrenhäuser Gärten Schauplatz von Theater- und Tanzaufführungen, Bällen und Maskeraden. Um 1690 ließ Kurfürst Ernst August 27 vergoldete Figuren zur glanzvollen Ausstattung dieses Festraums aufstellen.

17 dieser Figuren sind noch erhalten. Sie waren allerdings so stark beschädigt, dass sie 1974 ausrangiert und durch robuste Bronzekopien ersetzt wurden. Jetzt sind die wertvollen Originale wieder an ihre Plätze im Gartentheater zurückgekehrt und machen ihrem Namen „goldene Figuren“ alle Ehre.

Die Figuren sind Nachbildungen berühmter Vorbilder aus der Antike, wie es der Mode beim Gartenschmuck des Barock entsprach. Am Bühnenrand stehen zwei Borghesische Fechter einander gegenüber, geschaffen nach einer 1613 in Rom ausgegrabenen Marmorstatue. Die Statue ist heute im Pariser Louvre zu bewundern. Auch die berühmte Venus Medici, heute in Florenz ausgestellt, ist unter den Herrenhäuser Goldfiguren auszumachen. Umgeben ist sie von tanzenden und musizierenden Faunen, mythischen Naturgeistern aus dem Gefolge des Dionysos.

Die Große Wasser-Fontäne

Eine der Hauptattraktionen des Großen Gartens und unumstrittener Mittelpunkt des „Nouveau Jardin“ ist die Große Fontäne. Diese wurde bereits um 1700 erbaut und schleuderte nach anfänglichen Problemen mit der Wasserzufuhr erstmals 1721 ihr Wasser 36 Meter hoch. Nachdem die Technik weiter verbessert wurde, erreichte der Strahl 1856 schon 56 Meter und kann heute bei Windstille bis 72 Metern hoch springen.

Das Wasser der Großen Fontäne wird durch einen 4 Millimeter breiten, kreisförmigen Schlitz gepresst und erreicht dabei eine maximale Geschwindigkeit von 140 Stundenkilometern. Da der Wasserstrahl hohl ist, schießt die Fontäne stündlich nur rund 500 Kubikmeter Wasser in die Höhe.

Die südliche Gartenhälfte wurde zwischen 1699 und 1709 an den zunächst quadratischen Garten angebaut. Der so genannte Nouveau Jardin wird durch zwei Alleen geviertelt, die wiederum in je acht stumpfe Dreiecke unterteilt sind. Diese 32 „Triangeln“ sind von Hainbuchenhecken umgeben und mit Bäumen bepflanzt. Im Zentrum der einzelnen Viertel springt je eine Kleine Fontäne in einem achteckigen Becken. Am östlichen und westlichen Ende der Querachse liegen die Halbmonde und am südlichen Ende der Längsachse der „Vollmond“, der durch eine doppelte Baumreihe besonders hervorgehoben wird. Die südwestliche und südöstliche Ecke des Großen Gartens werden jeweils durch einen Pavillon von Remy de la Fosse betont.

Der Irrgarten – heute ein Lustpunkt für Jedermann

Nach einem Plan aus dem Jahr 1674, vermutlich von Henry Perronet, wurde der Irrgarten 1937 bei der großen Wiederherstellung in den Garten eingefügt. Er ist achteckig und wird von einem breiten Kiesweg umgeben, von dem vier kleine Bosketträume abgehen. Der Irrweg selbst ist von Hainbuchenhecken umschlossen und führt in die Mitte der Anlage zu einem Holztempel, der früher als Vogelvolière diente. Die Hecken sind insgesamt 500 Meter lang, der kürzeste Weg zur Mitte beträgt 15 Meter.

Orangenparterre

Das repräsentative Orangenparterre bildete ursprünglich eine Einheit mit dem Galeriegebäude. In diesem durch Hecken und Tore abgeschlossenen Garten wurden im Sommer die Orangenbäume aufgestellt. Das repräsentative Orangenparterre bildete ursprünglich eine Einheit mit dem Galeriegebäude, in dem die Bäume überwinterten, bis aus Platzgründen 1723 das neue Orangeriegebäude errichtet wurde. 1966 wurde das Parterre à Oranges von dem damaligen Gartenleiter K.H. Meyer erneuert und zusätzlich mit Buchsbaumornamenten ausgeschmückt, um die barocke Pracht deutlicher zu dokumentieren. In den Sommermonaten erfreuen Zitrushochstämme in Terrakotten die Besucher und die Gäste der Veranstaltungen in der Galerie.

Die großzügige Gartenanlage ist ein Ort zum entspannen und verweilen, die Zeit dafür muss man sich unbedingt nehmen.

Hier finden Sie alle wichtigen Informationen für ihren Besuch auf Schloss Herrenhausen.

Hier finden Sie noch weitere interessante Informationen über das Reiseland Deutschland. www.germany.travel

Hier geht es zum Teil 2: http://www.besserlaengerleben.at/dies-und-das/weiter-geht-es-in-die-lessingstadt-wolfenbuttel.html

Hier geht es zum Teil 1: http://www.besserlaengerleben.at/reiseangebote/ein-automobiler-streifzug-rund-um-hannover.html

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