Sommerverlängerung in der Provence

Hotel Terre Blanche Foto: Astrid Steinbrecher-Raitmayr

Terre Blanche, wo einst James Bond seinen Meister fand.

Oktober, Ankunft in Nizza bei strahlendem Sommerwetter. Nach etwa 45 Autominuten erreiche ich das Terre Blanche Hotel Spa Golf Resort in der französischen Provence: um mir den Sommer noch ein wenig zu verlängern, um bei angenehmen Temperaturen Golf zu spielen, um mich im Spa und in ausgezeichneten Restaurants verwöhnen zu lassen. Dass ich auch große Kunst bestaunen und eine außergewöhnliche Geschichte erfahren würde, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Das 750 Hektar große Luxusresort ist ein Vorzeigeresort, nicht nur wenn es um Golf, Spa, Kulinarik und Kunst geht. Viele der architektonischen Elemente von Terre Blanche stammen aus der Region, wie zum Beispiel der weiße Sandstein, der in allen Gebäuden verwendet wird und aus den Steinbrüchen der Provence stammt. Für die Suiten und Villen wird roter Ton aus der Region genützt. Diese Farbkombination aus Weiß und Rot ist typisch für die Architektur in Südfrankreich. Ökologie steht im Mittelpunkt des Resorts, welches jedes Jahr den Schutz der einzigartigen, nachweisbaren Artenvielfalt fördert.  Terre Blanche ist Mitglied von The Leading Hotels oft the World.

Große Geschichte

Der ursprüngliche Eigentümer im späten 18. Jahrhundert war der französische Aristokrat Charles Bouge. Zwei Jahrhunderte lang blieb das Anwesen im Familienbesitz. 1979 verkaufte Camille Bouge, der heutige Bürgermeister von Tourrettes, den Besitz an niemand Geringeren als an Mr Bond, Sean Connery. Er führte Rodungsarbeiten durch, scheiterte jedoch an den Behörden, denen das Projekt allerdings eine Nummer zu groß war. 1999 entdeckte der Unternehmer und Mäzen Dietmar Hopp, Mitbegründer von SAP und Inhaber des exklusiven Golfclubs St. Leon-Rot, die außergewöhnliche Landschaft von Terre Blanche und verliebte sich in das damals noch einfache Waldstück. Sein Projekt fand auch Anklang. Hopp investierte 120 Millionen Euro in 36 Golflöcher, eine Golfakademie vom Feinsten und ein Fünf-Sterne-Resort samt imposantem Spa inmitten von Korkeichen, Krüppelkiefern, Pinien und Kastanienbäumen – mit allem was dazugehört. Die gesamte Erde, die von einem Teil des Geländes abgetragen wurde, wurde zum Auffüllen einer anderen Fläche verwendet. Der gesamte angefallene Schutt wurde als Füll- oder Baumaterial für umliegende Straßen und Wege wiederverwendet. Unter dem Gelände wurde ein Servicetunnel angelegt. Damit wurde sichergestellt, dass Terre Blanche mit den sich ständig ändernden technologischen Anforderungen Schritt halten kann, ohne dabei das empfindliche Gleichgewicht des Ortes durch erneute Grabungsarbeiten zu beeinträchtigen. Das umweltbewusste Resort hat aber nicht nur den Anspruch seinen Gästen ein hochwertiges Erlebnis zu bieten, sondern auch die Wirtschaft und den Tourismus in der Region zu fördern. Die beeindruckende Lage spiegelt die Leidenschaft von Hopps Traum wider und ist ein Tor zur Provence und zur Côte d’Azur. Heute wird das Resort von Oliver Hopp, einem der beiden Söhne Dietmar Hopps und Gründer der Hopp Foundation, geleitet.

Balkone in Seillans Foto: Astrid Steinbrecher-Raitmayr

Eco-Golf-Resort

Terre Blanche verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, um sowohl die Umwelt als auch die örtliche Gemeinschaft zu bewahren. So wurde etwa die Flora der Abschläge, Semiroughs und Fairways auf den 18-Loch-Kursen Le Château und Le Riou, die vom walisischen Golfplatzarchitekten und 17-fachen Toursieger Dave Thomas entworfen wurden, durch Riviera Bermudagras ersetzt. Dadurch wird nicht nur der Wasserverbrauch gesenkt, sondern auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verringert und ein optimaler Auftrieb des Golfballs für ein verbessertes Golferlebnis erreicht. Das Anwesen liegt inmitten üppiger Wälder und in unmittelbarer Nähe des Naturschutzgebiets Lac de Saint-Cassien, einer von Natur auf reichen und artenreichen, aber empfindlicher Landschaft. Das Management hat alles getan, um den natürlichen Lebensraum der verschiedenen einheimischen Vögel, Säugetiere und Insekten zu erhalten, von denen es Hunderte gibt: Bussarde, Nachtigalle, Waldkäuze, Sumpfschildkröten, Eichhörnchen, Schwalben oder Fledermäuse, um nur einige zu nennen. Anstatt das Unterholz teuer und wahllos mechanisch zu roden, wurde ein auf fünf Eseln bestehendes Rodungsteam eingesetzt, welches das vorhandene Biotop und die Fauna unberührt und ungestört lässt.

Le Riou Golfkurs Foto: Astrid Steinbrecher-Raitmayr

Number One

Für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Artenvielfalt hat man sich dem Programm „Golf für die Artenvielfalt“ angeschlossen. Der Verband wurde gemeinsam vom französischen Golfverband und dem Nationalmuseum für Naturgeschichte ins Leben gerufen, um umweltfreundliche Pflegepraktiken zu verbreiten, die Fauna und Flora zu schonen, Golfer:innen für Fragen der Artenvielfalt zu sensibilisieren und Golf als verantwortungsvollen Sport zu fördern. Das Management hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten: Recycling von Abfällen zur Herstellung von Kompost, Verwendung von Bio-Baumwolle für die gesamte Bettwäsche, Matratzen, die von einem griechischen Unternehmen mit einem praktisch neutralen Kohlenstoff-Fußabdruck und einer Recyclingquote von 96 Prozent hergestellt werden, ein neues Kontrollsystem für Heizung und Kühlung, um Energieverschwendung zu vermeiden, Verzicht auf Plastikbecher- und flaschen, Beleuchtung mit Energiesparlampen und Einkauf von frischen Lebensmitteln über ein lokales Lebensmittelnetz. Vom Golf World Magazine UK wurde Terre Blanche gleich dreimal in Folge als „Number One Golf Resort in Continental Europe“ ausgezeichnet. Verdient, es ist ein erstklassiges Ziel für Golfprofis und Hobbygolfer:innen, die auf der Suche nach allerbesten Trainingsmöglichkeiten sind: Das „Albatros Golf Performance Centre“ ist das einzige zertifizierte European Tour Performance Institute in Europa. Es beherbergt die „Terre Blanche Golf Academy“, die im Jänner 2019 eröffnet wurde.

Die Kunst: Private Collection by Oliver Hopp

Große Kunst wohin man auch blickt Foto: Astrid Steinbrecher-Raitmayr

Zugegeben, wäre ich nicht mit einer Kunstkennerin gereist, wären mir zwar die vielen Skulpturen und Bilder überall im Resort aufgefallen, aber ich hätte sie nicht zuordnen können. Wohin man auch blickt, das Terre Blanche Resort ist reichlich bestückt mit Kunstwerken weltberühmter Künstler:innen von A-Z: So entdeckt das geschulte Auge Werke von Arman und Eva Aubron, Tony Craigg, Peter Krauskopf, Lisa Lindqvist, Miro, Arnulf Rainer, Günther Uecker, Barry Flannagan, Wolfgang Hollegha, David Nash, Hervé Wahlen und vielen vielen mehr. Nirgendwo ist in Vermerk über die Künstler und schon gar nicht über den Wert der Kunstwerke zu finden. Im Gespräch mit Mitarbeiter:innen fällt mir auf, wie stolz sie auf ihren ganz besonderen Arbeitsplatz sind.

Kulinarische Meisterleistung

Die fünf Restaurants stehen unter der Leitung von Executive Chef Christophe Schmitt. Der aus dem Elsass stammende Spitzenkoch vereint Tradition mit innovativen Akzenten und verwendet nur die besten lokalen Produkte. Dies gilt unter anderem für das in Permakultur angebaute Gemüse der Ferme Vivres in Seillans, das Olivenöl der Moulin de Callas oder den Ziegenkäse der Familie Montéiro.

Auf seiner Karte findet man je nach Saison Jakobsmuscheln, Salicornia, Meertrauben und mit Ingwer aus Seillans infundierte Barbenbrühe, Doradenfilet vom Rotbarsch, Karottenfloralie, Zitrus-Passionsfruchtgelee, Safran-Sabayon oder in Miso und Kakao marinierten Hirschrücken, säuerlichen Rotkohl, Topinambur oder Gojibeeren-Paprikasauce. Für den süßen Teil wird er vom Chefpatissier Jérémie Gressier begleitet, der vier Jahre lang bei Yannik Alléno im Pavillon Ledoyen in Paris gearbeitet hat.

Reinstes Vergnügen

Kein Wunder, dass der 3.200 Quadratmeter große Spa als „World´s Luxury Golf Resort Spa“ und „Western Europe´s Luxury Hideaway Spa“ ausgezeichnet wurde. Etwas absseits vom Hotelgebäude gelegen, ist er eine Oase der puren Entspannung. Obwohl für alle Wege ein Buggy-Transport angeboten wird, nehme ich mir Zeit und Muße, um den (kurzen) Weg zu Fuß zurückzulegen. Ich schlendere über gewundene Wege, vorbei an blühenden und duftenden Kräutern, Blumen und Sträuchern und genieße das schöne Leben. Bei den Behandlungen bestimmen die Jahreszeiten den Rhythmus. Im Sommer sorgt etwa die Signature-Massage aus dem Bienenstock mit seinem süßen, fruchtigen Honigduft für absolute Entspannung.  Im Spätsommer und Herbst liegen die Düfte der Provence immer noch in der Luft. Um die Vitamin A-Reserven noch etwas zu erhalten, bietet sich die Signature-Massage „Aux Pochons“ hervorragend an. Die Massage mit kleinen Beutelchen, die mir warmen und aromatischen Kräutern gefüllt sind, lässt Muskeln entspannen und mildert Verspannungen. Der 20 Meter lange Indoor-Pool lädt auch an kühleren Tagen zum Schwimmen ein und das warme Vitalbecken ist eine Wohltat für müde Muskeln. Alternativ wirkt die Wärme des Laconiums wohltuend und muskelentspannend, während in den Dampfbädern Stress abgebaut und beim anschließenden Crushed-Ice-Bad Körper und Geist wiederbelebt wird. Apropos Pool: Der 600 Quadratmeter große Infinity-Pool bietet einen einzigartig schönen Panoramablick auf die umliegenden Bergdörfer und die atemberaubende Landschaft Südfrankreichs.

Terre-Blanche Foto: Astrid Steinbrecher-Raitmayr

Ideale Ausflugszeit

Der Spätsommer und Herbst sind die ideale Jahreszeit, um bei angenehmen Temperaturen die Umgebung zu erkunden. Gegenüber von Terre Blance liegen die hochgelegenen Dörfer der Fayence-Region: Seillans, Fayence, Tourrettes, Callian und Mons. Etwas weiter entfernt, warten die berühmten Märkte von Cannes, Antibes, St. Tropez oder Aix-en-Provence. Die Region Var ist für ihre Rosé-Weine bekannt. Ein Muss sind Wein- und Olivenölverkostungen mit Mylène, der Besitzerin des lokalen Herstellers, Chateau des Selves. Die Verdon-Schlucht und der See von Sainte-Croix liegen in einem geschützten Nationalpark. Wenn der Lavendel blüht, sollte man weiter nach Westen fahren. Dort blickt man über Lavendelfelder soweit das Auge reicht. Museen für moderne, zeitgenössische und antike Kunst sind die Fondation Maeght in St. Paul de Vence, die Verrerie in Biot, das Picasso-Museum in Antibes oder das Ozeanische Museum von Monaco. Und auch sportliche Erlebnisse kommen nicht zu kurz: So ist die hügelige Landschaft ideal zum Radfahren und Mountainbiken, Reiten und auf dem Flugplatz von Fayence kann man auch eine Segelflugstunde buchen.

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