Ulm die Stadt der Gegensätze

Ulm der alte Stadtteil und Neu-Ulm der neue Stadtteil und mittendurch fließt die Donau. Tauchen Sie mit uns ein in das Altstadtviertel ‚Auf dem Kreuz‘ das beliebte Fischer- und Gerberviertel, vorbei an Fachwerkhäuser, kleine Gassen und schmalen Brücken über die Blau.

Neu und Alt, oder Historisch und Modern aber Gegensätze ziehen sich oftmals an, so auch uns, die dem Charme von Ulm erlegen sind. Ulm bietet sich auch an als idealer Ausgangspunkt für eine Erlebnisreise „Junge Donau“ stromaufwärts, wo die Donau immer schmäler wird und auch über einige Kilometer gänzlich verschwindet, sehen Sie hier dazu unseren Beitrag.

Die Stadt Ulm, wurde erstmals urkundlich am 22. Juli 854 erwähnt, war Königspfalz und Freie Reichsstadt, und ab 1802 bayerisch, seit 1810 württembergisch. Seitdem ist Ulm getrennt vom ehemaligen Gebiet rechts der Donau dass bei Bayern blieb und auf dem sich die Stadt Neu-Ulm entwickelte.

Begleiten Sie uns auf einen historischen Rundgang durch Ulm

Idealer Ausgangspunkt für einen Rundgang ist die Donau bei der Herd Brücke/Marienstraße. Von dort geht man vorbei am Ulmer Rathaus – mit seinen opulenten Außenbemalungen aus der Frührenaissance. Gleich dahinter kommt man zum Ulmer Münster. Das Ulmer Münster ist zum Wahrzeichen der Stadt Ulm geworden. Der Turm ist mit 161,53 Metern der höchste Kirchturm der Welt. Wer Lust hat, kann die 768 Stufen bis auf 143 Meter Höhe zur obersten Aussichtsplattform hinaufsteigen. Von dort oben hat man einen wunderbaren Rundblick über Ulm. Ganze 513 Jahre(!!) nach Beginn der Bauarbeiten war das Ulmer Münster erst fertiggestellt worden.

Seinerzeit in erster Linie aus Sicherheitsgründen geplant, denn die frühere Pfarrkirche lag außerhalb der Stadtmauern und ein Besuch bedeutete während der damals häufigen kriegerischen Auseinandersetzungen ein hohes Risiko. Heute ist das Ulmer Münster eine lebendige Kirche. Mehr als 1.000 Gottesdienste und Veranstaltungen zählt der Kalender alljährlich. Mit etwas Glück können Sie einem Orgelkonzert beiwohnen und sich über die wunderbare Akustik des Kirchenschiffes erfreuen.

Der Metzgerturm als Teil der Stadtbefestigung

Weiter führt uns unser Rundgang vorbei am Metzgerturm der 1349 als Teil der Ulmer Stadtbefestigung als Stadtmauer erbaut wurde. Der ‚Schiefe Turm von Ulm‘ hat eine Höhe von 36 Metern und neigt sich 2,05 Meter nach Nordwesten. Das ist zwar nicht so stark wie sein ‚großer Bruder‘, der Schiefe Turm von Pisa (dieser neigt sich um 3,9°, der Turm um 3,3°), dennoch aber ganz stattlich.

Einer Anekdote nach hat der Turm seinen Namen von den Ulmer Metzgern, die zum Strecken der Wurst Sägespäne nutzten. Als die Bürger ihnen auf die Schliche kamen, sperrten Sie diese in den Turm. Auf der alten Stadtmauer die heute ein sehr schön angelegte Promenade gleich kommt schlendern wir weiter. Wunderschön angelegte kleine grüne Gärten und alte Fachwerkhäuser verstecken sich hinter dieser Mauer.

Wir nehmen die Stiegen und gehen hinunter zum Fischerviertel. Das Fischer- und Gerberviertel, liegt Idyllisch an der Mündung der Blau die dort in die Donau fließt und gehört zum bedeutendsten Altstadtensemble Ulms. Besucher erwartet eine Fülle an schmalen Gassen, kleinen Brücken und natürlich Fachwerk im Überfluss. Einst war das die Heimat der Handwerker, so finden sich heute hier malerisch restaurierte Künstlerwohnungen, Restaurants, Galerien und kleine Fachgeschäfte mit teils ungewöhnlichem Angebot. Besonders witzig ist das laut Guiness-Buch schiefste Hotel der Welt, in dem man auch absteigen und wohnen kann. Außen zeigt ein hängendes Lot wie schief das Haus wirklich ist.

Weiter führt uns unser Rundgang an den Grabenhäusle vorbei

Um Quartiere zu schaffen für zusätzliche Truppen die man in kriegsbedrohten Zeiten anwarb, erbaute die Stadt Ulm 1610 die Grabenhäuschen auf dem Stadtmauerwall und 1634 die Grabenhäuschen am Henkersgraben. Im Jahr 1810 wurden die Häuser überwiegend an die Bewohner verkauft, 35 sind bis heute erhalten und wurden in den 80er Jahren modernisiert und geben Zeugnis der damaligen Lebensweise.

Wenn man dann nach unserem Rundgang so richtig hungrig geworden ist und zu Mittag essen möchte, ist man im Restaurant “Zur Forelle” in der Fischergasse 25 bestens aufgehoben. Reservieren wäre zweckmäßig, dann bekommen Sie noch einen Tisch auf der Terrasse mit Blick auf die kleine Blau und die Fachwerkhäuser. Wie der Name schon sagt hier isst man wunderbar Fisch, aber auch typische Ulmer Gerichte werden hier gekocht. Ein guter Tropfen Wein rundet jedes Mittagessen ab und stärkt uns für den Nachmittag.

Wir starten unseren Rundgang wieder in der Fischergasse entlang der Blau. Hier sieht man noch vereinzelt wo früher Fischer tätig waren, wo Wäsche gewaschen wurde und wir schlendern zum nahe gelegenen Schwörhaus.

Früher war der Weinhof im 14. bis zum 19. Jahrhundert durch seinen Weinmarkt ein bedeutender Handelsplatz. Zuvor stand hier ab 854 die Königspfalz Ulm, deren Kapelle stand bis 1612. Danach wurde das frühere ‚Schwörhäusle‘, durch ein ‚Schwörhaus‘ ersetzt. Nach einer Brandzerstörung wurde das Haus 1785 wieder errichtet, ebenso nach den Kriegsschäden von 1944.

Auch heute noch wir jährlich am ‚Schwörmontag‘ an den großen Ulmer Feiertag gedacht. Immer am vorletzten Montag berichtet der Ulmer Oberbürgermeister vom Balkon des Schwörhauses über das vergangene Jahr und erneuert den historischen Eid auf die Stadtverfassung (Großer Schwörbrief von 1397). Heute ist im Schwörhaus das ‚Haus der Stadtgeschichte‘ und das Ulmer Stadtarchiv beheimatet.

Wir stoßen wieder auf die Gegensätze in Ulmer Kreuzviertel

Aber mitten im historischen Kern von Ulm findet man auch Gegensätze, alte historische Gebäude und moderne Bauten reihen sich nebeneinander. So entstand 67 Jahre nach dem Ende der Nazi-Herrschaft wieder eine Synagoge in Ulm in der Weinhofberggasse. Ende 2012 eingeweiht, steht sie auf dem ehemaligen Weinhof, direkt gegenüber dem Haus der Ulmer Stadtgeschichte in unmittelbarer Nähe der Stelle, wo auch die im November 1938 zerstörte, ehemalige Synagoge stand.

Aber auch Banken bauten moderne Repräsentationsgebäude aus Glas und Spiegeln mitten in das Altstadtviertel. Aber es ergibt sich ein spannender architektonischer Bogen zwischen Alt und Neu.

Ulms berühmte Persönlichkeiten

Ob grad‘, ob schief – s‘doch alles relativ! So oder ähnlich könnte Albert Einstein, der wohl bekannteste Sohn Ulms, vielleicht einmal spaßeshalber seine Relativitätstheorie erklärt haben. Am 14. März 1879 ist er in Ulm geboren, avancierte zu einem der größten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Zwar verbrachte er nur 15 Monate in Ulm, aber über seine Heimatstadt sagte er dass er ihr ‚in Dankbarkeit gedenke, da es edle künstlerische Tradition mit schlichter und gesunder Wesensart verbindet‘.

Doch nicht nur Einstein ist eine große Ulmer Persönlichkeit. Auch die Wiege der unvergessenen Hildegard Knef stand in der Donaustadt. Die berühmte Charakterdarstellerin, die vor allem in 50er und 60er Jahren zu den populärsten deutschen Schauspielerin gehörte, lebte bis zum Abschluss der Volksschule in Ulm bevor sie dann nach München und später nach Babelsberg zog.

Viel früher als Hildegard Knef sorgte ein anderer Ulmer für Furore. Albrecht Ludwig Berblinger, der Schneider von Ulm und erster Visionär in Sachen Flugtechnik. Leider war sein erster Flugversuch im Jahr 1811 nicht von Erfolg gekrönt. Was nicht an einer fehlerhaften Konstruktion lag, sondern an den widrigen Wetterbedingungen. Noch heute kann die Abflugstelle des Schneiders von Ulm an der Adlerbastei besucht werden.

Egal ob Sie am Donauradweg nach Ulm kommen, oder mit Bahn oder Auto anreisen, die Stadt Ulm ist immer einen Besuch und einen Aufenthalt wert. Entdecken Sie selbst die Gegensätze, tauchen Sie ein und Sie werden die rund 120.000 Einwohner zählende Stadt zu lieben beginnen.

Hier finden Sie noch weitere interessante Informationen über Deutschland und Ulm. www.germany.travel

Foto: ©BLL

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