
Die Kaschubische Schweiz ist eine Region, die in ihrem eigenen Rhythmus lebt. Sie sucht keinen Ruhm, braucht keine Aufmerksamkeit.
Seit Jahrhunderten besteht sie – voller Wälder, sanfter Hügel und stiller Seen. Sie liegt im Norden Polens, nicht weit von der Dreistadt entfernt, gehört aber eher zur Welt der Natur als zur der Städte. Es ist ein Land, das Gelassenheit lehrt.
Heute wird die Region oft mit Urlaub und Erholung verbunden, doch ihre Geschichte reicht viel weiter zurück. Seit Generationen leben hier die Kaschuben – eine ethnische Minderheit, die trotz äußerer Einflüsse ihre Sprache, Bräuche und Kunst bewahrt hat. Schon ein Spaziergang durch Kartuzy zeigt zweisprachige Schilder – auf Polnisch und Kaschubisch.

Ein Alltag, eingraviert in die Landschaft
Die Landschaft der Kaschuben wechselt mit dem Tageslicht und den Jahreszeiten. Im Sommer locken stille Seen Kanufahrer, Radfahrer und Spaziergänger. Im Winter, wenn das Wasser gefriert und der Wald schneebedeckt ist, wird alles beinahe unbeweglich. Doch nicht nur die Natur macht diese Region besonders.
Seit jeher errichteten die Bewohner hier Kapellen, Windmühlen, bemalten sorgfältig Häuser und Keramik. In Chmielno, in der Töpferei der Familie Necel, kann man heute noch beobachten, wie mit ruhiger Hand traditionelle Muster in Blautönen auf Tonwaren gemalt werden. Diese Werke sind keine Touristenattraktionen – sie gehören zum Alltag.

Orte, die der Zeit trotzen
Es gibt Orte in der Kaschubischen Schweiz, die sich seit Jahren kaum verändert haben. Der Ostrzyckie-See zum Beispiel – umgeben von Hügeln und Wäldern – ist einer von ihnen. Am Morgen liegt Nebel über dem Wasser, abends spiegelt sich die Sonne darin. Gleich daneben das Dorf Ostrzyce: frisches Brot vom Bäcker, ein gemietetes Kajak oder einfach ein Moment auf dem Steg – mehr braucht es nicht.
Ein weiterer Punkt, den man gesehen haben sollte, ist die Wieżyca – die höchste Erhebung der Nordpolnischen Tiefebene. Auf ihrem Gipfel steht ein Aussichtsturm. Nicht imposant durch Höhe, sondern durch Bescheidenheit. Von oben sieht man die ganze Region – Wälder, Seen, Felder. Wenig Lärm, viel Stille.

Ein Urlaub ohne Eile
In den Kaschuben geht es nicht darum, alles zu sehen. Hier zählt das Innehalten. Man kann 6 Kilometer rund um den See Lubygość in den Mirachower Wäldern wandern und keiner Menschenseele begegnen. Man kann den alten Windmühlenturm in Ręboszewo besteigen und bei Kaffee auf den Brodno-Małe-See schauen. Oder man besucht das auf dem Kopf stehende Haus in Szymbark – ein Symbol dafür, dass selbst einfache Dinge anders erzählt werden können.

Für alle, die mehr möchten
Wer Aktivitäten sucht – wird fündig. Kajaktouren auf dem Raduńskie-Seenrundweg, Fahrradrouten durch Wälder und Felder, im Winter Skigebiete in Przywidz und auf der Wieżyca. Es gibt auch Badestellen, Museen, Dorffeste. Doch die Kaschuben drängen sich nicht auf. Sie sagen vielmehr: „Wir sind hier, wenn du kommen möchtest.“

Ein stilles Ende
Die Kaschuben müssen nicht die Schönsten oder Größten sein. Sie brauchen das nicht. Ihre Stärke liegt in der Schlichtheit – in Holzhäusern, duftenden Wäldern, ruhigen Straßen. In Gesprächen, die leise geführt werden, und einem Leben im eigenen Takt. Wer einmal hier war, versteht das.

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