Bei der Suche nach landschaftlich schönen, anspruchsvollen Golfplätzen sind wir wieder einmal fündig geworden und haben rund um Albena 3 beste Golfkurse gefunden und gespielt. Lesen Sie unsere Eindrücke.
So mancher Golffan der jedes Jahr eine neue Golfdestionation in Irland, Schottland oder Spanien sucht, wird jetzt seine Nase rümpfen. Aber abwarten und weiterlesen. Auch wir waren zu Anfang etwas skeptisch, ob Golf in Bulgarien schon so entwickelt ist, wie man das von Irland oder Schottland gewohnt ist.
Unser Entschluss ist gefallen
Wir buchten ein Flug nach Varna und quartierten uns direkt am Schwarzen Meer in Albena im Maritim Paradise Blue Albena ein. Ein Top 5-Sterne Haus mit allen erdenklichen Luxus und westlichen Standard. Es besteht aber auch die Möglichkeit, direkt bei den drei Golfplätzen zu nächtigen, aber das Maritim Paradise Blue Albena hat den Vorteil es liegt nur rund 20 Fahrminuten zu den jeweiligen Golfplätzen, liegt am Meer und bietet neben Luxus auch die Möglichkeit an seiner Gesundheit zu „feilen“ im Rahmen diverser Behandlungen – und sei es nur gepflegte Massagen.
Unsere drei Golfplätze in Bulgaren sind: Lighthouse Golf & Spa Resort, BlackSeaRama Golf und zuletzt den Thracian Cliffs Golf & Beach Resort der ja international als das Peeble Beach von Europa genannt wird.
Nach einem Tag zum Erholen und Relaxen, geht es am 2. Tag zum Lighthouse zum Golfspielen. Zu allen Golfclub buchen wir im Hotel ein Taxi und die Fahrt kostet um die 15,- -20,- Euro umgerechnet. Die Lighthouse Golfcourse ist so richtig zum Einspielen, landschaftlich wunderschön gelegen, flach ohne große Hindernisse. Auf den Löchern 8 und 9 kommt man aber doch ganz schön nah zu den rund 40 Meter hohen Felsklippen. Bei der Halfwaystation gibt es auch eine Terrasse wo man eine Erfrischung einnehmen kann und sich ganz nach vorne zum Geländer wagen kann für das obligate Foto – natürlich nur für Schwindelfreie.
Auf diesem 18 Lochplatz kann man noch an seinen Form und Präzision arbeiten. Er verzeiht die Fehler, es geht so gut wie niemals ein Ball verloren. Einige Abschläge die von gelben Herren-Abschlag durch ein rund 15 Meter breite Waldschneise zu schlagen sind, oder auch Mal ein Paar 3, dass mit Wasser und Sandbunkern so gut verteidigt ist, da kann es schon passieren, dass man eine 5 spielt. Aber so what – heute spielen wir uns noch ein. Laut Erzählungen sind die zwei folgenden Golfplätze da schon wesentlich herausfordernder.
Der Lighthouse hat eine Länge von 6338 m, ist ein PAR 71 hat 5 Wasserbereiche. Er kostet 109,- Euro, über das Maritim Paradise Blue Albena bekommt man eine Vergünstigung bekommen.
Ein Tag Pause tut gut
Egal ob Sie gleich am nächsten Tag spielen oder im Meer beim Hotel sich noch erfreuen. Uns hat ein Tag Ruhe gutgetan. Dafür umso mehr gestärkt fahren wir zum Black Sea Rama Golfplatz – ein angelegter Linkskurs von Gary Player übrigens. Von wegen kein westlicher Standard: So ein elegantes Clubhaus samt seinen Apartments die man mieten kann mit eigenen Schwimmbad vor der Terrasse, haben wir noch selten gesehen. Mehr als gediegen und im Clubhaus gibt es die legendäre Brücke von St. Andrews. Noch schnell einen kleinen Kaffee, bevor unsere Startzeit ruft.
Just als wir starten beginnt ein kleiner Regenschauer und wir kommen uns vor wie in Irland. Regenzeug an, Schlägerhaube drüber und es geht los. Der Platz spielt sich angenehm und relativ einfach – sofern man seinen Ball am Fairway halten kann. Wehe, wenn man in das gut 60 cm hohe Gras (Rough) spielt, dann gleich weiter angreifen will. Hier ist es fast immer angeraten schräg wieder aufs Fairway zu spielen und dann erst wieder anzugreifen.
Hier sind wir schon wesentlich mehr gefordert, als den Tag zuvor. Einfach hingehen und losschlagen spielt es hier nicht. Der Platz ist sehr hügelig, hat versteckte hoch gelegene Grüns und man ist gut beraten, vor seinem Schlag alle Kursvarianten gedanklich durchzuspielen. Wie immer, ist weniger und auch ein Eisen mehr besser, als voll mit Holz durchziehen und dann in irgendeinem Raff – das nicht einsehbar war – minutenlang seinen Ball suchen. Das ist Link Golf.
Der Black Sea Rama ist ein 18 Loch, PAR 72 Platz und hat 6648 Meter. Er kostet 95,- plus 40,- Euro für ein Cart. Nach der Golfrunde genießt man sein Bier und sitzt mit einer Gruppe Iren zusammen. Man fühlt sich fast wie in Irland, nur Guiness Bier gibt hier keines.
Unser 3. Golfplatz
Unser dritter Golfplatz der Thracian Cliffs muss noch einen Tag auf uns warten. Aber dann ist es soweit wir sind im Clubhaus an der Rezeption, zahlen unser Greenfee ganz ohne Entgegenkommen oder Nachlass für Hotelgäste. Erinnert mich ebenso an Irland, wo so mancher tolle Golfclub auch die Nase sehr nach oben gestreckt hält und zu meiner Frau einmal meinte, weil es regnete „Sie können ruhig nur 9 Loch spielen, aber zahlen müssen sie 18 Loch“.
Man benötigt hier unbedingt ein Cart, weil der Platz mitten in das Felsengebiet am Meer von Gary Player designt wurde. Die ersten 9 Löcher spielen sich unten am Meer entlang, dann wechselt man quasi eine Etage höher auf den Klippen und spielt wieder 9 Loch zurück. Hat den Vorteil das der Wind immer nur aus einer Richtung kommt und dann erst ab der 10 wechselt. Übrigens Wind, der kommt am Meer immer ins Spiel, aber hier besonderes.
Der erste Abschlag etwas von oben schaut gar nicht so schlecht aus. Man spiel von oben, knapp vor zwei Bunkern, ehe man dann über die Bunker fast blind das Grün angreifen kann. Hier wäre ein Abschlag weiter rechts besser gewesen und damit das Grün einsehbar. Das scheint und ist auf diesem Platz überhaupt eines der vielen Probleme zu sein. Der Flight vor uns meinte, sie spielen nun bereits zum 4. Mal und erst jetzt wissen sie wohin sie schlagen sollen – von wegen Platzkenntnisse. (Sehen Sie hier am Foto)
In der Tat gibt es hier Abschläge, wo man sich fragt, wohin soll man hier schlagen. Links die Klippen, rechts das Meer und vor einem ein kleiner grüner Fleck in gut 200 Metern – unser Fairway. Golf kann viel Freude bereiten, aber auch zum Frust führen. Hier würde ich meinen, Handycapper über 20,0 haben hier nicht die wahre Freude. Unter Experten werden solche Plätze und Löcher Signature Plätze genannt. Aber das wahre Signature Loch kommt dann gleich.
Das Signature Loch 7: Ein 324 m PAR 4
Wenn das letzte Loch die sechste Spielbahn, Ihren Adrenalinspiegel nicht in die Höhe brachte (Loch 6 ein 191 Meter, (Proabschlag=211 Meter) langes PAR 3 hoch oben der Abschlag der direkt auf das Meer zu geht. Entweder zu weit und im Meer, oder zu kurz in der steilen Botanik samt ergebnisloser Ballsuche, dann wird es dieses sein.
Der Abschlag des Loch 7 liegt im Meer – ein extra errichtete kleine Insel! Dies ist eines der anspruchsvollsten Par 4 auf dem Platz, da der Abschlag 180 Meter vom Inselabschlag entfernt erfolgen muss – und das mitunter mit Gegenwind. Auf dem Fairway gut 30 Meter nach 180 – 190 Meter Flug höher angekommen, erfordert das erhöhte Grün beim zweiten Mal viel Präzision, da der Schlag über allerhand Raff führt und oben nicht einsehbar ist. Lieber Golf-Gott wohin soll ich da spielen – sind meine Gedanken. Drei Mal dürfen Sie raten wie unser Abschlag auf dem Loch, quer carry 180 Meter Gegenwind über das Meer war. (Sehen Sie auf das Foto von Pfeil links zu Pfeil rechts)
Hinweis: Es gibt auf dem Thracian Cliffs Golfkurs immer 5 farbige Abschläge ( Gold = Pro, Silber, Weiß, Grau und Grün Damen), die beispielsweise am Loch 8 (211 m Pro-Abschlag eine Differenz bis zu 125 Meter (Damen 86 Meter) ausmachen – das sind Welten. Unser Vorschlag für Herren, eher bei Weiß Abspielen.
Dann geht es etwas länger steil bergauf zu den oberen 9 Löchern. Im Prinzip muss man ehrlicherweise sagen, der Platz hat es in sich, es geht in dieser Dimension immer weiter. Manchmal stehen wir am Abschlag bei Weiß und fragen uns wohin und wie schlägt man dort hinten hin. Aber wer Golf spielen will muss auch mit schlechten Schlägen leben können – Wer hat das gemeint?
Jedenfalls außer bei ein zwei Par 3 ist an ein PAR nicht zu denken. PAR, Bogeys oder Doppelbogeys und man muss schon zufrieden sein. Wer diesen Platz unter 95 absolviert hat, darf stolz sein und gehört gefeiert. Nur zur Orientierung im Jahr 2013, als die damalige European Tour hier spielte, lag der beste Score auch nur ein paar Schläge unter PAR.
Die Golfrunde ist mit einem abschließenden 171 Meter langes PAR 3 (Weiß=152M) über einen kleinen Teich geschafft. Aber Achtung. Es spielt sich länger als die Meterangaben aussagen. Carry sollten es zumindest 165 Meter sein. Der Platz schafft einem, aber solche Herausforderungen suchen ambitionierte Golfer.
Der schönste und gemütlichste Platz der Loch 19
Unsere Empfehlung: Wenn Sie zum Abschluss noch eine Kleinigkeit Essen und Trinken wollen, werden sie mit dem Club Cart zum Meer gefahren, dort gehen Sie 20 Meter und sitzen dann in einer Taverne direkt am Meer im Sandstrand. Dort bei einem Griechischen Salat, einem Bier oder einem guten Glas Wein, lässt sich dann schon viel entspannter über die eben gespielte Golfrunde plaudern. Weist Du noch am Loch 10, da habe ich……
Unser Fazit:
Es ist eher eine Faszination, was hier am Meer in Bulgarien zwischen Klippen und Felsen Gary Player hingezaubert hat. Anspruchsvoll, schwer und fordernd – nahe an der Frustgrenze, aber ein Erlebnis der besonderen Art. Wir finden ein Must! Wir spielen dies Platz sicher wieder.
Alle Bilder©besser länger leben
Zum Glück gibt es auch zwei einfachere Plätze.
Aber so herausfordernde Plätze ein, zwei Mal im jähr zu spielen macht schon Freude,
Ich erinnere mich an Irland, da glaubt man auf einem Linkskurs bei Wind man kann nicht mehr Golf spielen.
Golfer lieben schwierige Golfplätze. Erst die Golfplatz-Architekten sind irgendwie Masochisten. Aber es macht Spass solche Plätze zu bezwingen. Nur weiter so.
Schön, dass ihre Redaktion so detailliert über Golfplätze schreibet. Findet man selten so spannende Berichte über Golfplätze wie hier. Macht Lust als Golfer dorthin zu fliegen um zu Spielen.
Danke als Golfer und bitte öfters solche Beiträge.