Skifahren im Sommer und Golfen ebenso – im Zillertal ist dies möglich.
Das Zillertal mit seinen Orten Fügen, Mayerhofen, Finkenberg und Hintertux ist sowohl im Winter wie auch im Sommer eine der beliebtesten Urlaubsdestinationen Österreichs. Wir haben dies zum Anlass genommen um eine besondere Idee aufzugreifen und sind ins Zillertal gefahren um am Hintertuxer Gletscher einen Skitag zu erleben und am anderen Tag eine Golfrunde mit Olympiasieger Leonhard Stock zu spielen.
Station haben wir – wie könnte es anders sein – in Finkenberg im Olympia Relax Hotel Leonhard Stock gemacht, dass wir schon einmal besuchten (Hier unser Beitrag vom Winter) und uns auch diesmal im Sommer sehr wohl fühlten.
Skifahren im Sommer?
Zurecht fragten uns einige in der Redaktion und so mancher unserer Freunde, „Was im Sommer Skifahren, ja wo geht das denn – seit ihr verrückt?“. Zugegeben eine recht sonderbare Idee, während andere am Meer liegen, sich in die Berge Tirols zu begeben und in den Schnee hinauffahren. Der Hintertuxer Gletscher ist auch Österreichs einziger Gletscher der 365 Tage im Jahr offen hat. Gesagt getan.
Wie wir im Gespräch mit einigen Gästen im Olympia Relax Hotel am Abend feststellen konnten, sind wir nicht die Einzigen, die am nächsten Morgen zeitig in der früh auf den Gletscher zum Skifahren wollen. Und tatsächlich sieht man morgens schon den ein oder anderen im Skigewand, wenn auch um ein oder zwei Schichten weniger an, aber als Skifahrer zu erkennen. Alle mit glänzenden mit Sonnencreme aufgetragenen Gesicht – die Sonne kann oben sehr stark sein.
Es empfiehlt sich die erste Seilbahn um 8.15 Uhr zu nehmen, dass bedeutet bei einer Anfahrt von Finkenberg schon um 7.45 Uhr wegzufahren. Am Parkplatz ist bereits viel los, Skifahrer, Trainierer (Rennläufer), Bergsteiger und Urlauber, die auch einmal hinauf wollen stellen sich bereits an. Die Bergfahrt mit einmal Umsteigen dauert rund 25 Minuten. Schon stehen wir mitten in der Gletscherwelt auf 3.250 Meter, ungleich kühler ist die Temperatur hier oben als im Tal. So ungefähr 3-4 Grad plus werden es sein.
Windjacke bis oben zugemacht, Skischuhe festgeschnallt, rein in die Skibindung und schon fahren wir los. Die ersten Meter – zugegeben ein komisches Gefühl – irgendwie unreal – es ist doch Sommer und Du bist am Ski. Aber nach ein paar Schwüngen fühlt man sich gleich wohl, obwohl die Piste im Schatten eher eisig ist und so fahren wir bis zum nächsten Lift Olperer 1+2 genannt nach dem 3.476 Meter hohen Berg Olperer. Hier auf der Sonnenseite ist es gleich wärmer und der Schnee ist aufgefirnt und wir ziehen unsere Spuren im Schnee. Bei halbwegs guter Grundkondition spürt man auch die Höhe nicht, natürlich sollte man nicht gleich bei den ersten Fahrten zuviel wollen. Zwischendurch ein kleine Pause einlegen und ab und zu einen Schluck trinken, das ist sehr wichtig.
Man kann im Sommer die Pisten im Gletschergebiet so bis zirka 11 Uhr herrlich befahren, dann wird der Schnee doch schon sehr weich und es hat inzwischen auch über 9 Grad plus. Wir kehren im Tuxer Fernehaus ein – bis dorthin kann man mit Skiern fahren und genießen die Sonne, das gute Tiroler Essen und unterhalten uns mit Gleichgesinnten und anderen „Verrückten“. Dieses nicht alltägliche Skierlebnis werden wir lange nicht vergessen und finden das gehört einmal oder öfter im Leben einfach dazu.
Den Nachmittag verbringen wir im Hoteleigenen Pool und erholen uns für unsere morgige Aufgabe.
Eine Golfrunde mit dem Olympiasieger in Uderns mitten in der Bergwelt
Unser Abschlagzeit (Teetime) ist um 10.10 Uhr und so fahren wir mit Leonhard rechtzeitig weg, damit wir keine Hektik vor der Golfrunde haben (Fahrzeit von Finkenberg zirka 25 Minuten). Leonhard Stock ist übrigens Vizepräsident vom Golfclub Zillertal-Uderns der im Jahr 2014 eröffnet und von der Schulz Gruppe (Heinz Schulz ist größter Seilbahnbetreiber im Zillertal) gebaut wurde.
Gleich an der Rezeption begrüßt uns freundlich, fast überschwänglich Peter Rzehal der Golfdirektor hier ist und früher ein bekannter ÖSV Abfahrer war. Peter meinte zu Leonhard „Na wia bischt heut drauf?“ Auch die Damen an der Rezeption sind gut gelaunt, die Stimmung ist tirolerisch entspannt und wir trinken noch einen kleinen Cafe im tollen klimatisiertem Clubhaus mit Blick über den Teich zur 18. Spielbahn.
So um 10 Uhr meinte Leonhard „Hierztan gemas an“, am 1. Loch angekommen stehen noch zwei Damen die mit uns spielen. Nach der Begrüßung geht es los. Leonhard schlägt ab mit vollen sportlichen Power, sein Ball fliegt weit, aber Richtung Bunker, bleibt gerade noch davor liegen. Sein unvermeidliches „Hierztan bischt Du dran“ folgt auch gleich. Etwas nervös in Anbetracht des „Olympischen Golfpartners“, aber doch mit dem Abschlag kann auch ich leben.
Die Runde – ich würde meinen diese sportliche Runde – ist gekennzeichnet durch Angriff, Mut zu Risikoschlägen und entspannten Gehen mit einigen netten Geschichten über Golf und Ski. Mit jedem Golfschlag wir deutlicher, Leonhard ist noch immer durch und durch ein Sportler, manchmal will er vielleicht zu viel, manchmal fordert er mich zu „Sensationsschlägen“ heraus, die dann gelingen – oder auch nicht. So ist das eben bei Golf. Aber durchaus eine Runde auf Augenmaß.
Als Vizepräsident kennt er natürlich alle Tücken und Geheimnisse des Platzes und seine aufmunternden Bemerkungen „Da umi“ oder „Dort muasch a liegen“ sind mir noch im Ohr.
Nach der Golfrunde stoßen wir auf die herrlichen vier Golfstunden an, wo wir uns nichts geschenkt haben, aber Leonhard letztendlich doch die Nase vorne behielt und gewann. Aber so muss es in Tirol auch sein ein Tiroler muss gegen einen Flachlänger wie mir auch gewinnen. Peter der Golfdirektor meinte nach der Golfrunde zu mir, der Leonhard ist so ein kontrollierter Spieler, nie aufbrausend – was weiß er mehr als ich? Aber wir haben Revanche ausgemacht und bei nächster Gelegenheit komme ich wieder ins Zillertal und wir spielen wieder eine sportliche Runde. Ganz zufällig sehen wir den Ex- ÖSV Skirennfahrer Stefan Eberharter der hier Clubmitglied (HCP 1,2) ist, wie er zum ersten Loch geht.
Alles in Allem, ein wunderschöner Golfplatz, wo man auch in der Sportresidenz übernachten, kann 22 Zimmer und Suiten stehen zur Verfügung und es werden preislich sehr interessante Pauschalangebote offeriert. Ein Besuch zahlt sich jedenfalls aus.
So schnell vergehen zwei extreme Tage beim Skifahren und beim Golfen. Das Zillertal hat uns wieder einmal beeindruckt mit seiner Vielfalt und wir haben das Extreme genossen und denken sehr oft an all das Erlebte.
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