Unsere Serie Umweltschutz

eFuels©CAC | Kraftstoff der Zukunft von Sunfire

Dieses Mal: Fact Sheets eFuels.

Das wir für den Klimaschutz und zur Erreichung der gesetzten Klimaziele etwas tun müssen ist klar, nur mit welchen Maßnahmen. Wir werden in dieser „Serie Umweltschutz“ einen Beitrag zu erforderlichen Maßnahmen und den verschiedenen Möglichkeiten dazu leisten.

eFuels, synthetische Kraftstoffe sind in aller Munde. Aber was ist das genau und welchen Beitrag können eFuels zum Erreichen der Klimaziele leisten?

Dazu gibt es unterschiedlichste Aussagen. Mit dem beigefügten Factsheet wollen wir mit den häufigsten Fragen und Irrtümer aufräumen und die Potentiale von eFuels für den Klimaschutz aufzeigen.

Was sind eFuels?

eFuels sind synthetische Kraftstoffe. Sie werden aus Wasser und CO2 in einem Syntheseprozess mit Hilfe von Erneuerbaren Energien gewonnen. eFuels können fossile Kraftstoffe ersetzen und in den allermeisten bestehenden Anwendungen mit Verbrennungsmotoren genutzt werden. Da eFuels im Verbrauch nur das CO2 abgeben, das für ihre Herstellung aus der Atmosphäre gebunden wird, sind sie in der Nutzung klimaneutral.

Die Effizienzdebatte ist klimapolitisch nicht zielführend

Die Herstellung von eFuels ist energieintensiv. Rund 60 % der Kosten für die Herstellung von synthetischem Kraftstoff entfallen auf den erneuerbaren Strom, der für die Elektrolyse zur Gewinnung des Wasserstoffs benötigt wird. Deshalb werden eFuels in den Teilen der Welt hergestellt, in denen die Bedingungen für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen besonders günstig sind. Das sind in der Regel dünnbesiedelte Regionen, wo Sonne und Wind häufig verfügbar sind – wie etwa beim Projekt Haru Oni von HIF Global in Patagonien. Dort erreicht eine Windkraftanlage im Durchschnitt etwa 4-mal mehr Volllaststunden als Erneuerbare-Energien- Anlagen in Deutschland.

Wenn eFuels in solchen bevorzugten Regionen außerhalb Europas produziert werden, konkurrieren sie nicht um den bei uns noch immer knappen erneuerbaren Strom. Stattdessen können die weltweit großen ungenutzten Potenziale für erneuerbare Energien erschlossen und in Form von eFuels rund um den Globus zur Verfügung gestellt werden. Chile beispielsweise verfügt nach eigenen Angaben über das Potential von 70-mal mehr Erneuerbare Energien als es zum Eigenbedarf benötigt. Ähnliches gilt für andere Regionen in Nord- und Südamerika, Afrika und Australien.

Das häufig unreflektiert angebrachte Argument, wonach eFuels im Vergleich zur direkten Stromanwendung zu ineffizient seien, überschattet daher die eigentlich zu beantwortende Frage: Wie können wir fossile Kraftstoffe möglichst schnell zu möglichst geringen Kosten ersetzen? Bei globaler Betrachtung hat die Welt keinen Mangel langfristig Erneuerbaren Energien zu produzieren, sondern das Problem, dass klimafreundliche Technologien nicht rechtzeitig zur Verfügung stehen, um unsere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern, die den Klimawandel verursachen und Energieversorgung gefährden, zu unterbinden.

eFuels sind nicht der teure „Champagner der Energiewende“

Grundsätzlich sind eFuels umfassend erforscht. Die Technologie ist industriell skalierbar. Unternehmen bieten heute schon eFuels für Produktionskosten zwischen 1-2 Euro pro Liter aus geeigneten Regionen an. Langfristig wird der Preis unter 1 Euro pro Liter fallen. eFuels Preise von 4- 10 Euro sind ein Mythos und beziehen sich auf im Labor und ersten Forschungsanlagen produzierte eFuels. Eine Kernkomponente des Endpreises, den die Verbraucherinnen und Verbraucher zahlen müssen, ist die Energiesteuer. Diese wird aktuell auf europäischer Ebene überarbeitet. Der Kommissionsvorschlag sieht eine klare steuerliche Begünstigung von eFuels vor, die die Mehrkosten fast vollständig kompensiert. Des Weiteren können eFuels fossilen Kraft- und Brennstoffen beigemischt werden, so dass sich die anfangs höheren Produktionskosten bei geringen Beimischungsmengen kaum auf den Endverbraucherpreis auswirken. Durch Skaleneffekte lassen sich langfristig Produktionskosten senken, wie wir es bei Wind, Photovoltaik und Batterien gesehen haben. Unterm Strich bleibt klimaneutrales Heizen oder Tanken damit für alle BürgerInnen jederzeit auf dem heutigen Niveau bezahlbar.

eFuels sind keine Nischenlösung

Die Produktion im industriellen Maßstab ist angelaufen, viele Investitionsentscheidungen wurden und werden aktuell getroffen. Erste große Mengen eFuels werden bereits ab dem Jahr 2023 verfügbar sein. Die EU wird im Rahmen des Green Deals eine verpflichtende Quote von 2,6 bis 5,7% grünen Wasserstoff und eFuels im europäischen Verkehrssektor bis 2030 beschließen – das sind umgerechnet 14 bis 30 Mrd. Liter Diesel-äquivalent.

Fraunhofer IEE hat das Potenzial für grünen Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe untersucht: Demzufolge könnten bis zu 88.000 TWh klimaneutrale synthetische Kraftstoffe außerhalb Europas produziert werden. Das entspricht fast dem Dreifachen des Energiebedarfs des globalen Verkehrssektors (33.603 TWh im Jahr 2019).

Mit eFuels Klimaschutz und Energiesicherheit miteinander verbinden

Ob es Luftfahrt, Schifffahrt, Bahn, Straßenverkehr, Anwendungen im Offroad-Bereich, der Chemie oder der Produktion von Stahl sind: eFuels in der gesamten Palette von Wasserstoff über Kraftstoffe bis hin zu Ammoniak oder Naphta werden gebraucht, um Klimaziele zu erfüllen und den Klimawandel zu bekämpfen. Klar ist auch: Es wird nicht ausschließlich mit eFuels gehen, denn es gibt für bestimmte Anwendungsfälle natürlich auch andere Technologien, zum Beispiel die direktelektrische als Batteriefahrzeuge oder Wärmepumpen. Je mehr Technologiepfade wir beschreiten können, desto schneller senken wir CO2-Emissionen und desto größer sind die Wahlmöglichkeiten für den Nutzer. Außerdem gilt es am Ende auch so kosteneffizient wie möglich vorzugehen, um Ressourcen zu sparen und weiterhin möglichst bezahlbar zu produzieren oder mobil sein zu können.

Deswegen sollten wir und alle EU und lokale Politiker für Technologieoffenheit stehen und die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass so viel Wettbewerb wie möglich und so wenig regulatorische Eingriffe wie nötig erforderlich sind, um die Klimaziele zu erfüllen.

Wußten Sie?

Mit einer Beimischung von 5% eFuels zusätzlich in den Europäischen Kraftstoffmix könnten 60 Mio. Tonnen CO2 eingespart werden. Zugleich könnten damit 70% der russischen Rohölimporte ersetzt werden. Keine Technologie hat nur Vorteile oder nur Nachteile. Einseitige Abhängigkeiten sind nie gut – wie wir gerade in Europa schmerzlich erfahren müssen. eFuels werden also einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig unsere Energieversorgung nachhaltig sichern und diversifizieren.

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3 Kommentare

  1. Warum gibt es eFuels noch nicht am Markt. Wäre doch einfacher als alle alten Autos einzustampfen und neue Elektroautos zu kaufen. Die CO2 Reduktion wäre doch sofort wirksam.

  2. Es ist eine Schande, dass Politiker (vor allem die in der EU) am Gängelband von Lobbyisten Entscheidungen treffen, die uns in einseitige Abhängigkeiten (E-Autos) zwingen wollen, statt auf Vielseitigkeit zu setzen.

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