Preissteigerungen: Günstige Drogeriewaren, Lebens-, Reinigungsmittel und Markenwaren im Jahresvergleich teurer.
Alles teurer – günstige Drogeriewaren, Lebens- und Reinigungsmittel, aber auch ohnehin schon teurere Markenprodukte kosten im Jahresvergleich online und im Geschäft oft – spürbar – mehr. Das zeigt der aktuelle AK Preismonitor bei fünf Online-Shops und zehn Filialgeschäften im März und April.
AK Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic:
„Viele müssen billigere Produkte kaufen, weil es mit ihrem Haushaltsbudget eng ist. Die Menschen müssen sich das Leben leisten können. Daher muss die Politik alles tun, dass Lebensmittel leistbar bleiben.“
Auffällig: Bei den Drogerieprodukten gab es in den Online-Drogeriemärkten oft nur mehr teurere Waren und nicht die günstigen Eigenmarken. Müller hat sie nun online teilweise wieder. Aber auch günstige Lebensmittel und die schon teureren Markenprodukte kosten mehr.
Geschäft Erhebung Produkte Teurer/Billiger
Preiswerteste Drogeriewaren (Online-Shops)
Bipa April 2021 bis April 2022 33 um 22,0 % teurer
DM April 2021 bis April 2022 33 um 1,7 % teurer
Müller April 2021 bis April 2022 33 um 7,5 % billiger
Preiswerteste Drogeriewaren (Geschäfte)
Bipa Jänner 2022 bis April 2022 33 um 18,8 % teurer
DM Jänner 2022 bis April 2022 33 um 0,4 % teurer
Müller Jänner 2022 bis April 2022 33 um 2,4 % teurer
Preiswerteste Lebens-, Reinigungsmittel (Geschäfte)
Hofer Juni 2021 bis März 2022 40 um 17,4 % teurer
Lidl Juni 2021 bis März 2022 40 um 12,1 % teurer
Penny Juni 2021 bis März 2022 40 um 14,8 % teurer
Spar Juni 2021 bis März 2022 40 um 6,9 % teurer
Billa Juni 2021 bis März 2022 40 um 13,4 % teurer
Billa Plus Juni 2021 bis März 2022 40 um 14,9 % teurer
Interspar Juni 2021 bis März 2022 40 um 13,1 % teurer
Marken-Drogeriewaren (Online-Shops)
Müller April 2021 bis April 2022 72 um 0,7 % teurer
Bipa April 2021 bis April 2022 94 um 1,4 % teurer
DM April 2021 bis April 2022 103 um 1,4 % teurer
Billa April 2021 bis April 2022 58 um 10,3 % billiger
Interspar April 2021 bis April 2022 81 um 5,4 % teurer
Marken-Lebens-, Reinigungsmittel (Online-Shops)
Billa März 2021 bis April 2022 37 um 3,8 % teurer
IntersparMärz 2021 bis April 2022 38 um 3,0 % teurer
Ungeheuer teuer – vier Preisbeispiele
Ein Kilogramm preiswertestes griffiges Weizenmehl kostete in Supermärkten und bei Diskontern im Juni 2021 durchschnittlich 0,41 Euro, im März 2022 durchschnittlich 0,67 Euro. „Das ist ein Preisanstieg von rund 65 Prozent“, rechnet Zgubic vor. Bei den billigen Penne (ein Kilogramm) betrug der Preisanstieg satte 53 Prozent (0,78 Euro, Juni 2021; 1,19 Euro März 2022). Ein Supermarkt verlangte für ein Kilogramm Bens Original Langkorn-Reis Ende März 2021 noch 2,99 Euro, Anfang April 2022 dann 4,19 Euro. „Der Reis ist um 40 Prozent teurer geworden“, sagt Zgubic. Das Duschgel (250 Milliliter) von Axe war im April 2021 in einem Supermarkt um 2,39 Euro zu bekommen, im April 2022 um 3,89 Euro – ein Preisanstieg von rund 63 Prozent.
Zum Preismonitor: Die AK hat zwischen März 2021 und April 2022 in den Online-Shops (Bipa, DM Müller, Billa, Interspar) und Geschäften (Bipa, Müller, DM, Hofer, Lidl, Penny, Spar, Billa, Billa Plus und Interspar) preiswerteste Drogeriewaren, Lebens- und Reinigungsmittel sowie Marken-Drogeriewaren, Lebens- und Reinigungsmittel erhoben.
SERVICE: Der AK Preismonitor unter wien.arbeiterkammer.at/warenkorb
Pensionisten stöhnen besonders
Gerade Senioren, ehemalige Selbständige, Freie Berufe mit zwangsweise geringen Pensionen stöhnen besonders unter den enormen Preissteigerungen. Hier ist die Bundesregierung gefordert nicht erst bis zur nächsten Pensionserhöhung Ende des Jahres zuzuwarten, sondern bereits jetzt, während des Jahres zu reagieren und die Teuerungen zumindest mit einer Pensionsanpassung etwas abzufedern.
Meint Ihre Spitzfeder
Die Regierung muss handeln und Preissteigerungen bei Treibstoff unterbinden. Ist nicht gerechtfertigt.
Verschieben von Klimabedingten Teuerungen.