Was macht Michael Walchhofer heute?

Wir trafen den Weltmeister von 2017 in Zauchensee und sprachen mit ihm über sein Leben nach der Skikarriere und seine Pläne.

Michael Walchhofer gewann insgesamt 19 mal im Weltcup (14 mal Abfahrt, 3 mal Super G, 1 mal Super Kombination und 1 mal Kombination), er wurde Weltmeister 2003 in St. Moritz im Abfahrtslauf, holte Silber bei der WM 2005 in Bormio im Super G und bei Olympia 2006 Silber im Abfahrtslauf. Er beendete seine Skikarriere am 16. März 2011.

BLL: Michael Walchhofer wie geht es Ihnen heute und was machen Sie so?

M. Walchhofer: Eigentlich sehr gut, ich bin beruflich sehr beschäftigt mit unseren Hotels und den Touristischen Betrieben, habe auch viele Sponsorverpflichtungen bei denen ich nach wie vor noch zum Skifahren komme.

BLL: Es sind vor kurzem gerade 2 Jahre gewesen als Sie ihre Skikarriere beendeten, wie ist Ihnen der Abschied gefallen. War der Weg in ein „normales Leben“  leicht oder schwierig?

M. Walchhofer: Natürlich war das vor 2 Jahren eine große Umstellung, aus einem durchgeplanten Trainings- und Rennalltag in die Normalität zu finden. Ich hörte auch mit dem Training doch plötzlich auf, spürte zuweilen bei einer privaten Radrunde plötzlich meine Muskeln und wunderte mich wie schnell diese Umstellung ohne dem Renntraining , sich vollzieht. Ich widmete mich dafür umso intensiver meiner Familie und meinen drei Kindern.

BLL: Wie können sich unsere Leser die Umstellung vorstellen, wenn Sie heute privat Skifahren gehen? Sie als Abfahrtspezialist an hohes Tempo gewöhnt, freie abgesperrte Strecken und ein perfekt abgestimmtes Material. Fehlt Ihnen das manchmal?

M. Walchhofer: Ich muss schon zugeben heuer war ich in Kitzbühel auf der Streif beim klassischen Abfahrtslauf dabei und als ich bei herrlichen Wetter auf der Strecke war, da überkam mich schon die Lust, die Streif rennmäßig – zumindest zu 80% – zu fahren. Heute fahre ich auf normalen Strecken eher „umsichtig“ und vorsichtig, wundere mich manchmal wenn andere Skifahrer mit schlechter Technik zu Tal rauschen.

Manchmal nehme ich noch an Rennveranstaltungen teil, die für mich etwas besonderes darstellen, fahre auf normalen Pisten mit normalen Skimaterial und profitiere von meiner Umsicht (ich sage immer Radar-Blick) auf stark frequentierten Pisten und genieße jeden Skitag.

BLL: Trainiert ein Michael Walchhofer heute regelmäßig und wie schaut ein Skitag bei Ihnen aus?

M. Walchhofer: Leider komme ich zuwenig zum Konditionstraining, da mich unsere Hotels doch sehr beschäftigen. Auf der Piste gehe ich hauptsächlich mit Freunden, mit Sponsoren und mit unseren Hotelgästen Skifahren. Da gehen wir es gemütlich an, besprechen das ein oder andere über die Technik, wie man einen geschnittenen Carvingschwung fährt und dies sowohl im hohen aber auch im niederen Geschwindigkeitsbereich. Auch das Hüttenerlebnis zum Beispiel bei uns in Zauchensee kommt nicht zu kurz, dass genießen dann nicht nur ich, sondern auch unsere Hotelgäste mit mir.

BLL: Ihre beiden Hotels in Zauchensee, das Hotel Zentral und das Hotel Zauchenssehof liegen ja sehr zentral, sodass man direkt zu den Skipisten einsteigen kann. Wie positionieren Sie die beiden Hotels und wie unterscheiden sich diese?

M. Walchhofer: Das Hotel Zentral ist vielleicht mehr für die sportlichen Skifahrer, hier kommen auch sportliche Singles, die nur Skifahren im Kopf haben. Der Zauchenseehof ist mehr das familiäre Hotel, da kommen Gäste mit Kindern, die unser Wellnessangebot genießen möchten und denen Skifahren nicht so wichtig ist. Jedenfalls ist das Publikum über 50 Jahre eine sehr wichtige Klientel und die fühlen sich in beiden Häusern wohl.

BLL: Es ist nun ein Jahr her, dass der internationale Skiverband im Riesentorlauf ein neue Materialregelung für die Skier eingeführt hat, die mehr Sicherheit bringen soll und weniger Verletzungen. Sehen Sie diese Einführung positiv und wie beurteilen Sie diese?

M. Walchhofer: Es ist mir noch keine Statistik und Auswertung bekannt, ich nehme an das die FIS dies noch bekannt geben wird. Gefühlsmäßig scheint es mir schon so das dieses weniger aggressive Material weniger Stürze und schwere Verletzungen mit sich gebracht hat. Interessant ist wie einzelne Rennläufer mit den neuen Material sehr gut zurecht kommen und andere weniger gut, oder vielleicht zu spät mit dem Training mit dem neuen Material begonnen haben und damit einen Vorsprung quasi „verschlafen“ haben.

BLL: Sind Sie heute noch mit dem Skirennsport verbunden und Ratgeber?

M. Walchhofer: Ja in verschiedenen Funktionen so beim ÖSV oder auch beim Skiclub Zauchensee helfe ich aus und gebe gerne meine Erfahrungen an junge Nachwuchsläufer weiter. Es macht einfach Spaß mit jungen Menschen zu „arbeiten“ und Erfahrung eines Älteren zählt nicht nur im Alltag sondern auch im Rennsport noch immer einiges.

BLL: Michael dürfen wir Sie fragen was ihre beruflichen und privaten Ziele für die nächste Zeit sind?

M. Walchhofer: Ich arbeite im Moment mit meiner Familie an einem neuen Hotelprojekt einem 3 Sternehotel in Zauchensee. Meiner Meinung nach würde dieses Angebot sehr gut zu Zauchensee passen und die Bettenkapazitäten in diesem preisgünstigeren Segment erhöhen.

Privat habe ich keine neuen Pläne, sondern nehme mir vor, meine Frau und meine Kinder zu genießen, Ihnen etwas auf den Lebensweg mitzugeben, das mich geprägt hat und jeden Tag wirklich zu genießen.

Vielen Dank für das Gespräch!

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