Gesundheit, Familie und Freunde sind wichtigste Lebensbereiche.
Die aktuelle Analyse des Instituts für Freizeit- und Tourismusforschung demonstriert, dass die wichtigsten Bereiche im Leben der Österreicher Gesundheit, Familie und Freunde darstellen. Für die repräsentative Erhebung wurde eine Metaanalyse durchgeführt, die die Ergebnisse der Jahre 2002, 2007 und 2012 zusammenfasst. Insgesamt wurden über 3.000 Österreicher befragt.
Verlässlichkeit wichtiger als früher
Als Eigenschaft, die an den Mitmenschen am meisten geschätzt wird, gilt neben Verantwortungsbewusstsein und Humor, die Verlässlichkeit. Diese Charakteristik ist heute wichtiger als früher. Als Ursache dafür nennt Institutsleiter Peter Zellmann die Verunsicherung der Gesellschaft durch das zunehmende Angebot an Möglichkeiten und die Multifunktionalität. „Sicherheit und Orientierungshilfe sind in den Hintergrund geraten, deswegen brauchen Menschen eine verlässliche Familie und Partnerschaft, die eben als solche fungieren“, so Zellmann.
Die wichtigsten Lebensbereiche für Frauen und Männer sind den aktuellen Ergebnissen zufolge Gesundheit, Familie und Freunde. Hier lassen sich keine geschlechterspezifischen Unterschiede festmachen. Eine Differenz ist jedoch erfassbar in den Bereichen Religion und Politik. Demnach stellt Politik einen höheren Stellenwert für Männer dar, wobei Religion für Frauen bedeutsamer ist.
Burgenland überraschend unreligiös
Auch regionale Unterschiede lassen sich feststellen. Demnach gilt Salzburg als besonders religiöses Bundesland mit 54 Prozent. „Ländliche Gebiete sind konservativer, haben ein traditionelles Gedankengut und sind somit der Religion verbundener als Ballungszentren“, meint Zellmann. Wien überrascht als wenig gläubiges Bundesland daher nicht.
Das Burgenland hingegen weist ein überaus unerwartetes Ergebnis vor und gilt mit 30 Prozent ebenfalls als wenig religiös. „Es ist möglich, dass Grenzregionen wie das Burgenland aufgrund ihrer Örtlichkeit eine geringe Durchdringung des Versorgungsapparats der katholischen Kirche erreicht hat“, vermutet Zellmann. Auch das Fehlen von kulturellen Zentren in den langgezogenen burgenländischen Straßendörfern und Ansiedlungen kann ein Grund dafür sein.
pte
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