Das Lenbachhaus nach Umbau wiedereröffnet

Weltbekannte Sammlung "Blauer Reiter"

Das Museum strahlt wieder im neuen Glanz und neuer Gestalt.

München hat ein wichtiges Museum wieder. Nach vier Jahren Um- und Neubau ist die Städtische Galerie im Lenbachhaus wieder für die Besucher geöffnet.

Der Maler Franz von Lenbach erbaute 1887 bis 1891 vor den Toren der Stadt seine großzügige Künstlerresidenz im toskanischen Stil, die zugleich Wohnung, Atelier und Museum war. Er war der gefeierte Porträtist von Papst, Kaiser und Königen, eleganten Damen und zentralen Figuren aus Politik und Wirtschaft (Fürst Bismarck porträtierte er während 20 Jahren rund 80 mal). Auf dem Höhepunkt seiner Karriere entschied er, endgültig in München zu leben ‒ der neben Paris damals wichtigsten europäischen Kunststadt.

Lenbachhaus Alte Villa © Lenbachhaus

Die Städtische Galerie im Lenbachhaus eröffnete 1929 in der erweiterten ehemaligen Villa des Münchner Malerfürsten Franz von Lenbach (1836‒1904). Gesammelt und gezeigt wurden bis in die 1950er Jahre hauptsächlich Münchner Malerei des 19. und deutsche Kunst des frühen 20. Jahrhunderts. Als städtische Institution konzentrierte sich das Lenbachhaus zu Beginn seiner Sammlungstätigkeit auf diese eher private, bürgerliche Kunst. Damit setzte sie sich programmatisch von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen ab, die auf den Beständen des Bayerischen Königshauses und der Tätigkeit der Kunstakademie aufbauten.

Zur Wiedereröffnung des Hauses 2013 wird erstmals die Christoph Heilmann Stiftung mit Malerei der deutschen Romantik und der Schule von Barbizon im Lenbachhaus gezeigt. Auch die anderen Sammlungsschwerpunkte, denen das Lenbachhaus seine außergewöhnliche Vielfalt verdankt, können wieder gezeigt werden, die Schätze der Malerei des 19. Jahrhunderts sowie die umfangreiche Sammlung zur internationalen Gegenwartskunst.

Das Lenbachhaus besitzt die weltweit größte Sammlung zur Kunst des >Blauen Reiter<, eine der wichtigsten Bewegungen der künstlerischen Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Der >Blaue Reiter< war ein Künstlerkreis, der sich 1911 um Wassily Kandinsky, Gabriele Münter und Franz Marc in München gebildet hat.

Die weltbekannte Sammlung des >Blauen Reiter< verdankt das Museum in erster Linie der überaus großzügigen Stiftung von Gabriele Münter, der Malerin und bis 1914 Lebensgefährtin Wassily Kandinskys, die dem Lenbachhaus an ihrem 80. Geburtstag 1957 über 1000 Werke des >Blauen Reiter< zum Geschenk machte. Alle Werke stammen aus der Zeit des gemeinsamen Durchbruchs zu einer neuartigen, expressiven und farbintensiven Malerei vor 1914, die im Falle von Kandinsky in die Abstraktion münden sollte. Darunter befanden sich über 90 Ölbilder von Kandinsky, etwa 330 Aquarelle und Zeichnungen, das druckgrafische Werk, Skizzenbücher und Hinterglasbilder von seiner Hand, zudem über 25 von Münters eigenen Gemälden, etwa 200 Arbeiten auf Papier und ihr komplettes druckgraphisches Werk. Hinzu kamen Werke der Künstlerfreunde wie Franz Marc, August Macke, Alexej Jawlensky, Marianne von Werefkin und Paul Klee. Mit der großartigen Schenkung Gabriele Münters wurde die Städtischen Galerie im Lenbachhaus zu einem Museum von Weltrang.

Eine weitere wichtige Schenkung kommt von den Erben von Bernhard Koehler, einem wohlhabenden Berliner Fabrikanten und Sammler, Onkel von Elisabeth Macke und Mäzen des >Blauen Reiter<, sie stifteten Hauptwerke von Franz Marc und August Macke, ebenso Bilder von Alexej Jawlensky und Jean-Bloé Niestlé.

Der Museumseingang befindet sich jetzt in der Briennerstraße

Durch den neuen Zugang über eine Vorhalle, die eine erste Sicht auf den Garten und die alte Anlage eröffnet, wird der Betrachter in das Atrium geführt, das einen überraschenden Blick auf die freigestellte Villa Lenbachs bietet. Die historische Villa bildet den Kern des Museums. Hier findet man über den durch Franz von Lenbach eingerichteten Räumen in der 2. Etage mehrere Räume für Bildungs und Vermittlungsaufgaben, denen sich das Museum künftig verstärkt widmen wird. An das Atrium schließen die Serviceeinrichtungen wie Vortragssaal, Museumsladen, Café und Restaurant an. Dieser großzügige Raum übernimmt die Funktion des Empfangs und der Verteilung zu den verschiedenen Sammlungs und Ausstellungsräumen, die sich nun klar gegliedert im 1. Obergeschoss und in der neu gewonnenen 2. Etage befinden.

„Wirbelwerk“ von Eliasson © Lenbachhaus

Ein grandioses Werk aus poliertem Metall und farbigem Glas reicht im Atrium von der Decke bis dicht über die Köpfe der Besucher herab. „Wirbelwerk“ betitelt Olafur Eliasson seine Arbeit, die 2011/12 entstanden ist.

Die neuartige LED-Technologie schafft tageslichtähnliche Lichtverhältnisse und lässt die Exponate in neuer Intensität erstrahlen.

Weiter Informationen über das Lenbachhaus finden Sie hier.

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