Unser Buchtipp: „Sie sagt – er sagt“

Gespräche über die Liebe

Gespräche über die Liebe: aber dies ist kein Beziehungsratgeber.

Die Liebe. Ach! Zu kaum einem Thema wird mehr publiziert. Auf die Spur von Beziehungs- und Gesprächsmustern hat sich die Buchautorin und Journalistin Yvonne Wilder gemacht. In ihrem Werk „Sie sagt – er sagt“ – erschienen bei Kremayr & Scheriau – stellt sie Zwiegespräche von Paaren vor und kommt zum Schluss, dass trotz aller Modernität und Zeitgeist, die Zweier-Beziehung immer noch die Präferenz der meisten Menschen ist.

„Nicht alle sind heutzutage beziehungsunfähig“, erklärt Widler augenzwinkernd. „Beziehungen können auch in der heutigen Zeit funktionieren. Das konnte ich anhand von unterschiedlichen Geschichten über Menschen und ihre Liebesbeziehungen zeigen“, so die Journalistin. Ergänzt wird das unterhaltsame Buch durch Experten-Interviews.

Zu viele Liebesratgeber

Widler ist sich darüber klar, dass es heute zuhauf Beziehungs- und Liebesratgeber gibt. „Es war nicht meine Intention, einen weiteren zu schreiben, sondern vielmehr anhand von 20 Interviews Gemeinsamkeiten von Paaren aufzuzeigen. In einigen wird man sich wiedererkennen und dabei vielleicht auch schmunzeln.“ So gesehen handele es sich um einem „passiven“ Ratgeber.

Bei der Auswahl ihrer Experten nahm die Autorin Kontakt mit sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten mit teilweise anderen Ansätzen auf: der umtriebige, medienaffine Beziehungscoach Dominik Borde steht in krassem Gegensatz zur sehr bedacht auftretenden Paartherapeutin Elisabeth Lindner.

Die Parship-Psychologin Caroline Erb setzt im Kapitel „Partnersuche“ auf den von ihr bevorzugten wissenschaftlichen Matching-Test und warnt im gleichen Atemzug vor einer 100-Prozent-Übereinstimmung. Eine solche nehme einer zukünftigen Beziehung jegliche Spannung. 80 Prozent wären da ideal, zitiert Widler die Psychologin.

Zu wenig Zeit zum Reden

„In Zeiten massiver Ablenkung – vor allem durch Handys und Multimedia – kommen gute Gespräche und voller Fokus viel zu kurz“, attestiert Widler. Daran scheitern so manche bestehende Beziehungen – und auch jene, die es noch nicht gibt. „Mit einem gestressten Gehirn sind wir, so erklärt das auch Borde, weniger kommunikationsfähig.“ Präsent sein und echtes Zuhören wären allerdings gefragt.

„Für alles, was uns im Leben wichtig ist, tun wir viel: Job, Gesundheit, Wohnen. Aber bei Paarbeziehungen herrsche der Glaube, dass alles einfach mitläuft und funktionieren muss. Das ist letztlich auch ein Grund dafür, dass Menschen Beziehungen leben, die aus einem Wechsel glücklicher Zufälle und permanentem Ausweichen bestehen.“

Keine einfachen Lösungen

Weder beim Aufrechterhalten einer bestehenden Beziehung noch bei der Partnersuche gebe es einfache Lösungen. Daher bietet sich laut Widler auch keine solche an. „Allerdings kann man anhand der dargelegten Expertenmeinungen und auch von den Interview-Paaren etwas lernen.“

Unbestritten ist für eine gut funktionierende Paarbeziehung allerdings ein ähnliches Bedürfnis an Nähe seitens beider Partner, so die Expertin. „Wenn diese Eigenschaften und auch persönlichen Präferenzen divergieren, ist der Konflikt vorprogrammiert“, zeigt sich die Autorin überzeugt. Das sei ein entscheidender Punkt.

Gebundene Ausgabe Euro 22,00

pte

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