Spielt unser Wetter verrückt?


Regen, Kälte, Schneefall in den Bergen, Tornados im Mai, ist das normal oder außergewöhnlich?

Wir haben darüber mit Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) gesprochen. Orlik meinte zu uns,  dass sich der Mai 2010 zu den drei sonnenärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880 gesellt.

„Speziell in Wien wird es voraussichtlich mit insgesamt 130 Sonnenstunden überhaupt der trübste Mai seit Messbeginn werden, aber auch an den Stationen Salzburg (~80 h) und Bregenz (~120 h) zeichnen sich neue Maiminima der Sonnenscheindauer ab“, so Alexander Orlik Meteorologe an der ZAMG.

Hohe Niederschlagsmengen, Gewitter und Schneefall im Mai

Laut Beobachtungen der Meteorologen ist stellenweise etwa dreimal so viel Regen gefallen als es in durchschnittlichen Maimonaten. In Poysdorf (NÖ) wurden mit 179 Liter/m² Regen der höchste Mainiederschlag und der zweithöchste Monatsniederschlag in der 44 jährigen Reihe gemessen. Mehr Regen fiel hier nur im Juli 1997 mit 227 Liter/m². Zu den großen Niederschlagsmengen im Osten und Norden kam es vor allem durch ein beständiges Adriatief, das anhaltenden Regen, in höheren Lagen über 1000 m auch Schnee brachte.

Einen weiteren Beitrag zur Maibilanz lieferten auch die zahlreichen Gewitter. Die dadurch ausgelösten Starkniederschläge erreichten in einigen Landesteilen bemerkenswerte Ausmaße so zB: in der Wiener Innenstadt fiel am 13.5. mit einer Intensität von 52 Liter/m² in 60 Minuten eine Regenmenge, wie sie nur alle 50 Jahre in Wien zu beobachten ist. Alexander Orlik: „Mit den kommenden Niederschlägen der verbleibenden Maitage kann sich die Niederschlagsstatistik aber noch nach oben korrigieren.“

Im langjährigen Durchschnitt also nur „kleine“ Ausreißer

Im Zuge der globalen Erwärmung fielen die Maimonate der letzten 18 Jahre , mit einer Ausnahme im Jahr 2004, im Vergleich zum vieljährigen Mittel stets zu warm aus. Aus heutiger Sicht wird der Mai 2010 österreichweit wieder um 0,2 °C zu kühl sein.

Positive Abweichung gibt es in den südlichen Landesteilen. In Unterkärnten und der Südsteiermark wurden Temperaturabweichungen von etwa 1 °C erreicht.

Also alles halb so wild, entgegengesetzt der langläufige Meinung vieler Menschen, die meinen so schlimm war es noch nie.

Foto: xJoujou_pixelio.de

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