Der große Aufschrei: Schnitzel mit Beilage um 2,50 Euro

Was ist fair

Was darf Fleisch kosten? Foto: R_by_w.r.wagner_pixelio.de

Werbeaktion von XXXLutz Restaurant bewegt die Gemüter.

„Wir erleben hier eine regelrechte Verramschung von Lebensmitteln! Wenn Nahrung nichts mehr wert ist und jeder Respekt vor tierischen Produkten fehlt, dann fällt das letztendlich auf uns alle zurück. Es ist absurd, Fleisch als Lockmittel zu verwenden. Wir sollten es gerade jetzt besser wissen: Im Zuge der Corona-Krise haben wir gesehen, welche furchtbaren Auswirkungen die billige Produktion von Fleisch auch auf die Gesundheit haben kann“ meint Veronika Weissenböck von VIER PFOTEN.

Selbst wenn es aus Österreich stammt

Kein österreichischer Landwirt kann bei solchen Preisen kostendeckend produzieren. Damit wird die gesamte Branche aber unter Druck gebracht, billiger anzubieten. Und das führt natürlich in einen Teufelskreis. Damit werden sich die Bedingungen in der Intensivtierhaltung sicher nicht verbessern.

Erst kürzlich startete das XXXLutz Restaurant auf der Mariahilfer Straße in Wien eine neue Gutschein-Aktion, die bis 14. August gelten wird. Das Highlight: Ein Riesenschnitzel mit Pommes vom Schwein oder vom Huhn kostet dann 2,50 Euro. Allerdings wird es auch danach mit einem weiteren Gutschein nur unwesentlich mehr kosten, nämlich 2,90 Euro. Diese Werbeaktion soll helfen neue Kunden zu gewinnen. Natürlich freut sich ob dieser Werbekampagne über diesen geringen Menüpreis auch so mancher Geringverdiener und Senior mit Mindestpension. Diese Menschen würde eine Erhöhung saftig treffen.

VIER PFOTEN, warnt das diese Kampfpreise bei tierischen Produkten eine intensive Tierhaltung, die wiederum ein wesentlicher Verursacher der Klimakrise ist, fördert. Neben den Tieren, die unter den furchtbaren Bedingungen der Massenproduktion leiden, und der Umwelt sind aber natürlich auch die Landwirte die Verlierer: „Solche abartigen Preise sind ein Schlag ins Gesicht für jeden Bauern“, sagt Weissenböck. „Der Wettbewerb wird völlig verzerrt, von fairen Preisen reden wir gar nicht. Und alle, die tier- und umweltfreundlich produzieren, haben das Nachsehen.“

Auf Speisekarte keine Herkunftsangabe über Fleisch

XXXLutz gibt auf den Speisekarten keine Auskunft darüber, woher das Fleisch für die Riesenschnitzel stammt. Selbst wenn es aus Österreich stammt: Kein österreichischer Landwirt kann bei solchen Preisen kostendeckend produzieren, meint VIER PFOTEN. Damit wird die gesamte Branche aber unter Druck gebracht, billiger anzubieten. Und das führt natürlich in einen Teufelskreis. Damit werden sich die Bedingungen in der Intensivtierhaltung sicher nicht verbessern. Für die Verbraucher bedeutet das letztendlich minderwertige Ware.

Eine Dose Red Bull ist teuer als Riesenteller mit Schnitzel und Pommes

Die Verhältnisse stimmen einfach nicht mehr. Auf der Speisekarte von XXXLutz, kostet eine Dose Red Bull 3,60 Euro kostet – und damit deutlich mehr als das Riesenschnitzel. Ein Glas Leitungswasser wird übrigens mit 0,40 Euro verrechnet“.

Wie viel darf und soll ein Schnitzel kosten?

Mit einem Fleischkonsum von durchschnittlich 64 Kilo pro Person im Jahr liegt Österreich im weltweiten Spitzenfeld und weit über der Menge, die Wissenschaftler empfehlen.

Aber wie viel wäre gerechtfertigt? Diese Frage muss gestellt werden. Hier eine kurze Rechnung: Wenn ein Kilogramm Schweinefleisch beispielsweise um 4,- Euro mehr kostet, dann belastet dies jeden Konsumenten im Jahr 256,- Euro. Dies natürlich, sofern der Konsument die Jahresmenge im Supermarkt oder beim Fleischhauer einkauft und nicht im Restaurant.

Wer steckt die Teuerung ein?

Wenn die Politik den Fleischpreis pro Kilogramm um besagte 4,- Euro gesetzlich erhöht, wer bekommt den Mehrpreis den wir Konsumenten bezahlen. Die Restaurants werden sicher nicht teurer einkaufen und den Mehrpreis selbst „schlucken“. Die Frage ob die Bauern und „guten“ Fleischproduzenten dann mehr bekommen und ob sich damit die leidigen Tiertransporte aufhören.

Wir sind skeptisch.

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5 Kommentare

  1. Eine systematische Entwertung von Lebensmitteln. Bei dem Preis kann das Tier ja nur gelitten haben und auf die Umwelt wurde auch keine Rücksicht genommen…!

  2. Hauptsache billig‘ ersetzt den Geschmack. Mit einem Nahrungsmittel hat das nicht mehr viel zu tun.

  3. Ich bin kein Vegetarier und schon gar nicht Veganer, aber dieses Fleisch ist meiner Meinung nach wirklich zu billig

  4. Das Fleisch wird auch ohne diese Aktion gleich gut/schlecht erzeugt und gleich teuer/billig verkauft. Die Qualität hat nichts mit dem Verkaufspreis zu tun. Ich kann das selbe Produkt auch für 15,90 verkaufen und dann glauben alle, das liebe Schweindi war vorher glücklich?

  5. Einfach ein NO-GO aber wie @ Marc A. sagt… das größere Unding ist wenn billig Fleisch teuer verkauft wird und alle glauben es ist irgendwie „Qualität“ oder noch schlimmer, es wird ein doofes Siegel draufgelegt und das bedeutet dann Nachhaltigkeit? Ne Danke.

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