Flavanole: Mangel fördert Gedächtnisverlust

Viel Obst essen Foto: A¤nseblA¼mchen_pixelio.de

Vor allem Ältere profitieren von Ernährung mit viel Obst und Gemüse – Positive Folgen für Gehirn.

Eine Ernährung mit wenig Flavanolen (Flavanole sind farblose sekundäre Pflanzenstoffe und gehören zur Gruppe der Flavonoide) treibt den altersbedingten Gedächtnisverlust voran. Diese Nährstoffe sind in bestimmten Arten von Obst und Gemüse enthalten, zeigt eine groß angelegte Studie der Columbia University und des Brigham and Women’s Hospital. Laut den Forschern entspricht die Aufnahme von Flavanolen bei älteren Erwachsenen den Ergebnissen von Tests, die entwickelt wurden, um einen Gedächtnisverlust aufgrund einer normalen Alterung nachzuweisen. Das Auffüllen dieser bioaktiven Bestandteile bei Erwachsenen über 60 Jahren mit einem leichten Defizit an Flavanolen verbessert das Abschneiden dabei.

Bessere kognitive Funktion

Laut dem Mit-Studienleiter Adam Brickman vom Columbia University Vagelos College of Physicians and Surgeons ist die ermittelte Verbesserung substanziell und macht eine entsprechende Versorgung mit Flavanolen zum Ansatz für die Verbesserung der kognitiven Funktion bei älteren Menschen. Die Studienergebnisse unterstützen die aufkommende Vorstellung, dass das älter werdende Gehirn bestimmte Nährstoffe für eine optimale Gesundheit braucht. Dieser Ansatz ist bereits von der kindlichen Entwicklung des Gehirns bekannt. Die aktuelle Studie baut auf mehr als 15 Jahren Forschung im Labor von Scott Small auf.

Dabei wurde altersbedingter Gedächtnisverlust mit Veränderungen des Gyrus dentatus in Zusammenhang gebracht. Dabei handelt es sich um einen spezifischen Bereich im Hippokampus, der für das Lernen neuer Erinnerungen von entscheidender Bedeutung ist. Es konnte nachgewiesen werden, dass Flavanole die Funktion dieser Region des Gehirns verbessern. Eine weitere Studie mit Mäusen hat nachgewiesen, dass Flavanole – und dabei vor allem die bioaktive Substanz mit der Bezeichnung Epicatechin – das Gedächtnis durch das Verstärken des Wachstums von Neuronen und Blutgefäßen im Hippokampus verbessert.

Die aktuelle Studie „COSMOS-Web“ ist darauf ausgerichtet, die Wirkung von Flavanolen bei einer größeren Gruppe von Menschen zu untersuchen und herauszufinden, ob ein Mangel zu einem Vorantreiben der Alterung in diesem Bereich des Gehirns führt. Mehr als 3.500 gesunde ältere Menschen haben nach dem Zufallsprinzip drei Jahre lang entweder täglich eine Tablette mit Flavanolen oder ein Blindpräparat eingenommen. Die Tablette mit dem Wirkstoff hat 500 Milligramm Flavanole inklusive 80 Milligramm Epicatechin enthalten. Diese Menge entspricht jenem Wert, den Erwachsene über die Nahrung aufnehmen sollten.

Mangel gezielt ausgleichen

Zu Beginn der Studie absolvierten alle Teilnehmer eine Umfrage zur Qualität ihrer Ernährung. Dabei wurde auch nach Lebensmitteln gefragt, die viele Flavanole enthalten. Zu Beginn und dann jedes Jahr wurden Tests zum Kurzzeitgedächtnis von zuhause aus durchgeführt. Die meisten Teilnehmer bezeichneten sich als nicht-hispanisch und weiß. Mehr als ein Drittel stellte zudem Urinproben zur Verfügung. Personen mit einem leichten Mangel profitierten in der Folge von der Einnahme von Flavanolen. Die Gedächtniswerte verbesserten sich bei der Gruppe nur leicht. Die größte Verbesserung konnte bei jenen älteren Menschen festgestellt werden, die sich bereits gesund mit viel Flavanolen ernährten.

Am Ende des ersten Jahres der Einnahme verfügten jedoch Teilnehmer mit einer schlechteren Ernährung und geringeren Basisniveau bei Flavanolen über eine Verbesserung um 10,5 Prozent und 16 Prozent im Vergleich mit ihrem Ausgangswert. Jährliche Kognitionstests zeigen, dass die beobachtete Verbesserung mindestens zwei weitere Jahre anhält. Diese Ergebnisse weisen laut den Forschern sehr stark darauf hin, dass ein Mangel an Flavanolen den altersbedingten Gedächtnisverlust vorantreibt. Small zufolge haben jedoch die Flavanole keine Auswirkungen auf Menschen ohne einen entsprechenden Mangel. Details wurden in „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht.
pte

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