Auf den Spuren von König Ludwigs großer Schifffahrts-Straße.
Radfahren am Donau-Main Kanal. Die Idee einer schiffbaren Verbindung zwischen Rhein, Main und Donau ist mehr als mehr als 1.200 Jahre alt. Bereits Karl der Große wollte um das Jahr 800 herum den so genannten Karlsgraben errichten lassen. Er sollte mit Dämmen und Rollen Schiffen den Weg zwischen den Flüssen eröffnen und eine Verbindung von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer schaffen. Das Projekt scheiterte jedoch. Es dauerte bis Anfang des 19. Jahrhunderts, ehe die Vision von einst konkret wurde.
Neue Planung des Projekts 1830
König Ludwig I. von Bayern erließ 1835 ein Gesetz, „die Erbauung eines Kanals zur Verbindung der Donau mit dem Main betreffend“ und gründete einen Actienverein, der Geld für das Projekt sammelte. Der König beauftragte den Baumeister Heinrich von Pechmann mit der Ausführung. Bis zu 9.000 Arbeiter beschäftigte das Mammutvorhaben bis 1843 die ersten Schiffe fuhren. In Erlangen wurde die Wasserstraße feierlich von König Ludwig 1846 eingeweiht. Anders als in England und Frankreich bekam der Kanal Konkurrenz durch die Eisenbahn. Für die Schifffahrt hat der Ludwig-Donau-Main-Kanal heute keine Bedeutung mehr.
Radwege am Ufer der früheren Schifffahrtsstraße
Seine heute noch erhaltenen Abschnitte gehören zu den schönsten Relikten deutscher Industriekultur und stehen unter Denkmalschutz. Im Lauf der Jahrzehnte haben sich das stille Wasser und seine Ufer zu einem einzigartigen Lebensraum entwickelt. Erleben lässt sich dieser heute mit verschiedenen Radrouten entlang des Kanals. Sie lassen sich zu einer Tour verbinden, die von der Donau in Kelheim über Neumarkt in der Oberpfalz bis zum Main in Bamberg führt.
Der erste Abschnitt der Tour (ca. 47 Kilometer) verläuft auf dem Altmühltal-Radweg. Wer per Bahn anreist, startet in Saal a.d. Donau und legt bis zum Startpunkt in Kelheim zusätzlich rund 7 Kilometer zurück. Von Kelheim aus geht es dann über Essing, Riedenburg und Dietfurt a.d. Altmühl nach Beilngries.
Fünf-Flüsse-Radweg
Auf dem zweiten Abschnitt der Tour folgen die Radler dem Fünf-Flüsse-Radweg. Über Berching und Neumarkt i.d.OPf. gelangen sie in die alte Reichsstadt Nürnberg. Unterwegs zeigt sich der Ludwig-Donau-Main-Kanal von seiner idyllischsten Seite. Entlang der von wilden Wasserpflanzen bewachsenen Fahrrinne geht es vorbei an Schleusen und Schleusenwärterhäuschen, kleinen Brücken und Alleen. Dieser Abschnitt ist rund 83 Kilometer lang.
Von Nürnberg aus geht es auf dem RegnitzRadweg weiter. In Erlangen erinnert das Kanaldenkmal an die alte Wasserstraße, von der auf diesem Abschnitt nur wenige Spuren – zum Beispiel trockene Schleusen – erhalten sind. Über Forchheim führt der Weg nach Neuses an der Regnitz: Bis Bamberg nimmt nun der Main-Donau-Kanal den gleichen Verlauf wie sein Vorgänger. In Bamberg hat man noch einmal Gelegenheit, wie einst die Kanalschiffer übers Wasser zu fahren: Hier mündete der Kanal bei Schleuse 99 in die Regnitz. Die Schleuse 100 wird heute noch genutzt und bildet den Abschluss für die Tour in die Kanalgeschichte.
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